Hafenforum

Am Duisburger Innenhafen zählt der ehemalige Getreidespeicher der „Allgemeinen Speditions Gesellschaft“ zu den unauffälligeren Gebäuden. Trotzdem hat er Symbolwert für den Strukturwandel im Revier. Das heutige Hafenforum war der erste Bau des ehemaligen Hafenviertels, den Lord Norman Foster 1996 in Sinne seines Masterplans umgestaltete. Mit dem zweiten Gebäude des H2 Office ist heute auch die letzte Baulücke am hinteren Hafenbecken geschlossen. Eigentlich fehlt nur noch der gigantische Schuhkarton auf dem Museum Küppersmühle, der Ende 2011 eröffnet werden soll und Duisburgs Gastromeile kulturell und architektonisch abrundet.

Mit dem Restaurant im Erdgeschoss des Hafenforums legte Foster den Grundstein für die Neuerfindung des Innenhafens als Ausgehviertel. Der offene Dachstuhl und große Fensterflächen verleihen insbesondere dem Hauptraum zur Straße viel Transparenz. Mit dunklem Mobiliar vor großer blauer Wand hat er bis heute eine noble Atmosphäre, die Kerzenlicht abends sehr stimmungsvoll ausleuchtet. Leider wird die aktuelle Küche dem edlen Ambiente, aber auch der Bedeutung des Gebäudes nicht gerecht. Inklusive Pizza und Pasta ist die Ausrichtung zwar italienisch, allerdings nicht wirklich authentisch. Die Saltimbocca in Balsamicojus waren viel zu dick geschnitten, um mediterrane Leichtigkeit zu vermitteln. Schlimmer: die extrem schlecht filetierten Zanderfilets an Champagnerkraut sowie die aufgewärmt schmeckenden Kartoffeln, die zu beiden Hauptgerichten serviert wurden. Und in der Vorspeise hatten die Baby-Calamari derart gummiartige Konsistenz, dass sie den Koch wohl über ihr wahres Alter hinweggetäuscht haben müssen.

Hafenforum
Philosophenweg 19
47051 Duisburg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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