Der „Kochsalon“ ist ein kulinarisches Rundum-Konzept. Alle Kochkurse und Seminare von Karin Wittenstein finden in diesen Räumlichkeiten statt, sie sind die Schaltzentrale ihres Catering-Services und Austragungsort eingemieteter Feierlichkeiten aller Art. Während der Konzeption des Salons kam Wittenstein noch eine grandiose Idee: „Ich dachte mir, wenn wir hier schon alles vor Ort haben und tagsüber für die Seminare am Abend kochen, dann können wir auch Mittagessen anbieten.“

Und weil die Idee so einfach wie genial ist, schnürte die Autodidaktin auf ein Neues die Kochschürze um und bereitet die Mittagsgerichte eigenhändig zu. „Das macht mir wieder richtig Spaß und es bleibt durch die Konzentration auf das Mittagsgeschäft dennoch im überschaubaren Rahmen.“ Auf die Tafel kommt, was Saison hat. Sowohl auf dem Markt als auch in Wittensteins Kopf. Da steht neben der prächtigen Oma’s Nudelsuppe (4 Euro) und einer wunderbar gekochten Rindsroulade mit Blaukraut und Kartoffeln (8,90 Euro) auch Asiatisches und italienische Hausmannskost auf dem Schiefer.

Die Jugendstil- Architektur, die im gelungenen Bruch zu den modernen und geradlinigen Einrichtungsgegenständen steht, gibt der neuen Lust auf das gepflegte Mittagessen ein stilvolles Zuhause. Sonntags wird lange gefrühstückt und am Freitag beginnt der Besuch im Kochsalon auf dem Koberger Markt. Dort werden die Zutaten nach dem Lustprinzip besorgt und wandern direkt aus dem Korb in den Kochtopf. Kreative Konzepte sind oft von der Reduktion auf das Wesentliche geprägt. Und etwas Wesentlicheres als ein gelungenes Mittagessen kann ich mir selbst nach sechs Jahren als „Berufsesser für PRINZ“ kaum vorstellen.