Jürgen Vogt ist ein Liebhaber. Der Autodidakt und Koch der kleinen, von Efeuranken bewachsenen Eck-Osteria in Gostenhof ist ein Italien-Fan und teilt diese Vorliebe gerne mit seinen Gästen. Als Anhänger der Slow Food Bewegung und Verfechter von Frische und Aromenintensität kredenzt Vogt vorzugsweise Gerichte aus dem nord- bis mittelitalienischen Raum in all ihrer authentischen Einfachheit. Der mit Zwiebeln marinierte Saibling schmeckt erfrischend sauer und zart und überzeugt durch ein feines Wechselspiel der Fisch- und Zweibelaromen, wobei keines das andere aussticht. Der dazu von Petra Franz empfohlene 2006er Riesling von der Mosel passt perfekt zum Vorspeisengericht. Überhaupt ist die 187 Positionen bestzte Weinkarte sehr gut sortiert und bietet von großen Jahrgängen italienischer Weine bis zu ausgewählten Weinen heimischer Herstellung für jeden Gaumen das Richtige. Richtig gut sind die Pappardelle con Ragu di Cinghiale, also Wildschweinragout. Perfekt al dente harmonisiert die Pasta wunderbar mit dem behutsam gegarten Wildschwein. Die rustikale Wohlfühlatmosphäre dieses Lokals findet sich auf dem Teller wieder und zeigt auf beeindruckende Weise die Klarheit und Intensität der echten italienischen Küche.