Die Vielfalt der türkischen Küche ist leider immer noch unterrepräsentiert. Cenk Aksu will das ändern. Sein Restaurant ist dabei erst der Anfang.

Zum Beispiel Ayran. Eigentlich nur als Inhalt dieser blau-roten Joghurtbecher bekannt, die im Neonlicht der Dönerbuden im Kühlregal stehen. Cenk Aksu bereitet seinen Ayran nach jeder Bestellung frisch zu, was zeitraubend ist: Joghurt und Wasser werden schaumig gerührt, gesalzen und mit etwas Zitronensaft versehen. Das Ergebnis ist grandios. Erfrischenderen Ayran sucht man in Nürnberg vergebens. „Es ist doch so“, sagt Aksu, „viele Leute haben klischeehafte Vorstellungen von der türkischen Küche, denken nur an Döner und Pita. Dabei gibt es eine große Vielfalt und Tradition zu entdecken.“ Aksus Augen leuchten, er ist ganz in seinem Element: Ein glühen der Botschafter der türkischen Küche. Dabei hat sich Aksu in den vergangenen Jahren seine Meriten als Koch im „Gasthaus Pegnitztal“ verdient.

Fränkische und internationale Küche auf gutem Niveau kocht der gelernte Hotelfachmann dort – auch weiterhin. Als Freizeit-Musiker hat er vor einiger Zeit damit begonnen, bei Auftritten seiner Band auch türkische Gerichte anzubieten. Ein großer Erfolg! Irgendwann schien es, als kämen die Leute hauptsächlich des Essens wegen. „Dabei ist die Idee entstanden, ein Restaurant zu eröffnen. Mit echter türkischer Küche, bodenständig, aber hochwertig.“ Türkisch für Anfänger – und Fortgeschrittene. Wie die aussieht, zeigt der im Pergamentpapier gegarte Wolfsbarsch (14,90 Euro) mit Tomate, Zwiebel, Champignons, Petersilie, Spitzpaprika und Kartoffeln. In der Papierhöhle gart alles gemeinsam ein paar Minuten im Ofen und wird am Tisch geöffnet. Ein wundervoller Duft, angereichert mit Aromen des Mittelmeers, erfüllt den Raum.

Das Gericht ist einfach, beruht auf den hervorragenden Zutaten und schmeckt himmlisch. Als Vorspeise kann man verschiedene „Mezeler“ wählen, kalt oder warm. Typische, tapas-große Portionen türkischer Spezialitäten wie gefüllte Paprika oder gebackene Teigröllchen (mit tollem türkischen Rinderschinken) und hausgebackenes Lavash-Brot aus Sauerteig. „Ich will die türkische Küche einfach ein bisschen bekannter machen“, sagt Aksu, und wir sind sicher: Er wird sie nicht nur bekannter, sondern unersetzlich auf der kulinarischen Karte Nürnbergs machen.