Mamas

„Pro und ich arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen. Er ist Gastronomie-Ausstatter, ich bin Architekt für Gastronomie.“ Can redet los wie ein Wasserfall, während ich mich noch von der überwältigenden, fast musealen Einrichtung des „Mamas“ fesseln lasse. „Unter der Woche waren wir immer auswärts zum Arbeiten und hatten es irgendwann satt, dass wir nichts Gescheites zum Essen bekamen. Immer nur am Wochenende daheim. Also haben wir daraus eine Idee gemacht. Alle Mamas aus unserem engsten Kreis arbeiten bei uns in der Küche. Und die sind streng.“ International geht es zu, zwischen gigantischen Fotgrafien, Möbeln aus 500 Jahre altem Holz und nostalgischem Tafelsilber, das merkt man gleich.

„Unsere Einflüsse reichen von Weißrussland bis ins süditalienische Craco, Pros Heimat. Dort wurde die ‘Passion Christi‘ gedreht aber ansonsten kennen die Leute dort nur gutes Essen und Trinken, das ersetzt denen die Arbeit.“ Die Karte ist übersichtlich und mindestens so authentisch wie das Lokal. ImWinter wird das Wildbret aus der hauseigenen Jagd bei Berching kommen. Den Rotwein bauen Pros älteste Familienmitglieder in Craco aus. „Das sind alte Männer, denen das Herz aufgeht, wenn sie ihr Können anwenden dürfen.“

Überhaupt schätzt Can nicht nur Mütter sondern vor allem alte Handwerkskunst und die Weisheit des Alters: „Ich würde jeden über 60 mit Handkuss anstellen.“ Neue Ideen und Leute wird er brauchen, denn „Mamas“ soll wachsen. „Wir brauchen mehr Plätze für Dichter, Künstler, Familien, Menschen eben.“

Mamas
Hallerstraße 32
90419 Nürnberg
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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