Alain Ducasse hat neulich in einem Interview einen entscheidenden Satz gesagt: „Ein Restaurant braucht ein klares Profil.“ Das „Mireo“ sollte auf seinem Weg zur Eigenständigkeit diese Worte ins Gebet nehmen. Denn bislang ist die Küche des wunderschönen, kleinteiligen und freundlich hellen Restaurants noch zu unentschlossen zwischen Studentenkultur und Café mit wirklich tollen Kuchen und Kneipe. Es jedem Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann, sagt der Volksmund. Das Steak von der Rinderhüfte mit Kartoffelspalten (11,70 Euro) war zwar medium gebraten (wie auf zweite Nachfrage bestellt), jedoch aromenarm und lieblos präsentiert.

Die Schale mit gebackenen Kartoffelstückchen ist kein Trost. Seiner Optik und einem Restaurantanspruch genügt das „Mireo“ nicht. Dazu ein Service, der hilfskräftisch wirkt… Dagegen spricht nichts, wenn man sich nicht zugleich als Restaurant mit „ideenreichen Rezepten“ generiert.