Das Wortspiel sei in Anbetracht des Hotelhintergrundes erlaubt: Küchenchef Karsten Beyer mag charakterlich am Boden geblieben sein, seine Kreationen bleiben jedoch garantiert nicht auf dem Teppich. Die Gerichte des sympathischen Hünen heben ab.

Die Vorspeise führt uns nach Afrika. Eine Bananensuppe mit Chilifäden und gebackener Garnele, die so authentisch daherkommt, als säße man in einem afrikanischen Spezialitätenrestaurant. Die fruchtig-cremig-scharfe Suppe ist gelungen konzipiert und überzeugt durch großartiges Zusammenspiel der Komponenten. Danach geht es Richtung Asien. Der im Chilidampf gegarte Kabeljau wird stilecht im Bambusgarer an den Tisch gebracht und dort portioniert. Sofort entfaltet der Fisch sein scharfes Raucharoma. Dazu sind Mangold, Sprossen und roter Reis angerichtet, wobei dieses Gericht insgesamt ein wenig mehr Flüssiges gut vertragen könnte.

Ganz heimisch geht Beyer mit den Pilzen um. Seine Pfifferlinge in Rahm mit Brezentalern schmecken als wären sie direkt aus einer bayerischen Spitzenküche entführt worden. Karsten Beyer ist ein wahrer Allrounder, und das auf gehobenem internationalem Niveau.