Ruhestörung

2008 kostete Nürnberg seinen besten Club und im Sommer auch noch das legendäre Café Ruhestörung. Denkste: Die Rückkehr der beiden Instanzen soll neue Qualität bringen. Auch wenn die Indaba-Gerüchteküche noch bis Redaktionsschluss brodelte… In Hinblick auf die Störung zumindest heißt es: „Zurück zur alten Gemütlichkeit.“ Javier und sein Kompagnon Manuel wollen vor allem eines: Eine stressfreie Ruhestörung. Deshalb kommt als erstes wieder eine Couch in das Café und auch die Terrasse wird mit urbequemen Polstermöbeln umrahmt. Im Innenraum sorgen Bistrotische für intime Zweisamkeit. „Die sind ja schnell zusammengestellt, dann können sich auch größere Gruppen setzen.“

Überhaupt scheint all das Easy-Going, das die beiden Gastrospezialisten an den Tag legen, keine große Hexerei zu sein. Das Frühstück beginnt bei 2,90 Euro für zwei Brötchen oder Croissants mit freier Belagwahl. Von Marmelade bis Lachs ist alles drin. Bestellt wird per Kreuzchen auf einem Zettel. Dasselbe gilt für die Nudelgerichte und Salate: Jeder Gast stellt sich genau die Zutaten zusammen, die er gerne möchte. Dank einer professionell besetzten Küche steht bei den neuen Speisen die Qualität weit vor der Quantität des Angebots. Alle Gerichte gibt es in groß und klein. Eine Wochenkarte trägt der jeweiligen Saison Rechnung.

Nachts soll wieder gefeiert werden. So wie es sich für die Störung schon in den frühen Neunzigern gehörte. Musik, Partyklassiker wie Weihnachtsfeier und Co. bleiben erhalten. Und eine ganz wichtige Sache kehrt zurück: die Seele. Dafür garantiert Javier mit seiner ständigen Anwesenheit. Und in einem sind wir uns sicher: Er verleiht der geliebten Ruhestörung endlich wieder Wärme und Persönlichkeit.