Schön ist sie geworden, die neue Schote. Glitzernde Swarovski-Kristallsäulen, Lichtobjekte, die sanft die Farbe wechseln, dazu Gold, Glas und eine lackschwarze Bar: Fast fühlt man sich wie die staunende Alice im Wunderland. Das ist genau das richtige Ambiente, um eine Gehaltserhöhung zu feiern. Den Hochzeitstag. Oder einen richtig schönen Abend, der trotzdem kein gigantisches Loch in die Haushaltskasse reißt.

Das fängt beim Glas Champagner an (9 Euro), zu dem delikate Canapées serviert werden, und hörte mit einem Espresso Macchiato auf (3 Euro), der von feinen Pralinés begleitet wurde. Dazwischen zündet Nelson Müller ein kulinarisches Feuerwerk, das – bei aller Schönheit seiner Kompositionen – voll auf den Geschmack der Zutaten setzt. Der Borschtsch: eine leichte, trotzdem gehaltvolle Brühe mit viel Gemüse und Flusskrebsfleisch, in die der Service erst am Tisch ein ganz klein wenig Sauerrahm tröpfelt. Die drei Stücke vom pochierten Kalbsfilet sind so zart und weich, dass man sie problemlos mit der Gabel zerteilen könnte. Dazu gibt es einen Piemonter Spinat, der einfach nur superlecker ist. Und zum Hirschkalbsrücken mit feiner Selleriemousseline und fruchtigem Quittenkompott schmeckt der leicht herbsüße Holunderjus einfach sensationell.

Nelson Müller kocht im Restaurant Schote auf sterneverdächtigem Niveau. Und das ist besonders bemerkenswert, weil die Portionen hier keine Nümmerchen sind und die Essenpreise trotz herausragender Qualität fair kalkuliert werden.