Tatort Essen

Wände in elegantem Grège, an denen käufliche Kunst in schrill bunten Motiven hängt. Auf dunklem Holzboden rustikales Mobiliar, das teils etwas eng steht. Und von der Decke baumeln Lampen, die liebevoll von Flohmärkten gesammelt sein könnten. Im neuen Rü-Restaurant „Tatort Essen“ fühlen wir uns auf Anhieb wohl. Dazu trägt auch der sympathisch aufmerksame Service bei: „Ich heiße David. Ihr könnt mich duzen.“ Nicht nur die leicht höheren Preise verraten, dass Jean Mathis vorher bei Küchenstars wie Jean-Claude Bourgueil gearbeitet hat. Gerichte wie Rotkrautsalat mit Teriyaki-Spieß von der Maispoularde oder kross gebratene Dorade mit Erbsenstampf und Frühlingsgemüse geben optisch richtig was her. Und geschmacklich ragen sie weit aus der Standardkost heraus. Ein kleines Problem der Speisekarte: nur vier Hauptgerichte („Wir können euch gern auch etwas anderes machen“). Dafür verbergen sich unter den Vorspeisen diverse Angebote, die den kleineren Hunger mit Sicherheit stillen. Etwas mehr Klarheit bei der Speisewahl: Das würde diesen Tatort noch attraktiver machen.