Hotelrestaurants spielen nach ihren eigenen Regeln. Insbesondere wenn – wie im Recklinghäuser Parkhotel Engelsburg – Leonardo DiCaprio, Harald Schmidt oder Angela Merkel zu den Gästen zählen. Für Promis aus Show und Politik muss nicht gleich auf Sterneniveau gekocht werden, aber die Küche sollte ihr eigenes Profil haben. Andererseits: Wenn gehobene Gastronomie auf Dauer gut funktionieren soll, müssen auch Gäste ins Haus kommen, die nicht gleich über Nacht bleiben. Mit ihrem Ende 2011 eröffneten Restaurant „Vesttafel“ zeigen Katharina Luft und Mirela Huhmann, wie das gehen kann.

Zuerst ein kleiner Altstadtbummel. Danach stolpern wir durch die große Flügeltür fast wie von selbst in das neu gestaltete Design-Ambiente. Alles sehr offen, vor Kopf rechts die Bar, links daneben der Durchgang zur romantischen Burghofterrasse. Und die freundliche Begrüßung baut schnell letzte Barrieren ab.

Die Küche arbeitet ambitioniert deutsch, bleibt dabei aber unverkrampft. Als Vorspeise das Roastbeefsandwich mit hausgemachter Würzremoulade: ein lässig leckerer Oberliga-Snack (10,50 Euro). Bei den gratinierten Jakobsmuscheln (14,50 Euro) hat es uns insbesondere der äußerst schmackhaft angemachte Spinat angetan: Wir zupften ihn fast blattweise vom Teller. Auch den Heilbutt von der Tageskarte würden wir jederzeit wieder bestellen. Und der Düsseldorfer Senfrostbraten vom Angusrind: einfach butterzarte Extraklasse!