Vorbei die Zeiten der Promis und der Haute Cuisine. Jetzt wird im „Erdinger“ beste Hausmannskost serviert. Auch wenn die Wirte per SUV vorfahren, die schrille und dekadente Phase ist endlich passé. Seitdem das Ehepaar Dominko seine Regentschaft vom „Heidekrug“ ans westliche Ende der Stadt verlegt hat, türmen sich Fleisch und beste Knidla auf den Tellern. Denn Franz Dominko ist ein fränkischer Küchen-Mogul. Nur ganz kritische Geister mögen seiner Küche ein Defizit abringen: Die Saucen schmecken bei allen Braten zwar relativ gleich, entsprechen damit aber bester fränkischer Wirtshaustradition. Denn Kalb, Schwein und Roulade im Mix ergeben nach wie vor die kompletteste aller Saucen, also warum nicht harmonisieren? Folglich finden sich drei köstlich amüsierte Heimatküche-Fans an unserem Tisch. Das Schäuferle (9,60 Euro) ist resch an der Schwart’n und gefällig fettarm im Knochen. Ein Gedicht, das auf der Zunge zerfällt. Die Roulade (9,90 Euro) gefällt durch die reiche Karottenbeigabe. Das Spanferkel (8,90 Euro) fällt so reichlich aus, dass die Testerin sich trotz mangelndem Magenvolumens genötigt fühlt, aufzuessen. Das gehört sich bei diesem zarten Fleisch einfach.