Hautpflegeroutine – Was die Haut wirklich braucht

Zum Thema Hautpflege sind schier unzählige Informationen zu finden. Doch ist weniger mehr oder sollte es doch lieber das Zehn-Schritte-Programm sein? Die guten Ratschläge weichen dabei zum Teil erheblich voneinander ab und das Hautpflegesortiment in Drogerien, Apotheken und Online-Shops kann verwirrend und unübersichtlich sein – von Empfehlungen auf Social Media wollen wir gar nicht erst anfangen. Wir haben recherchiert, was Dermatologen zum Thema Pflegeroutine sagen und erklären, was für die Haut wirklich wichtig ist und wie man erkennen kann, ob die Pflegeroutine die Hautgesundheit tatsächlich fördert.

Die drei wichtigsten Schritte für gesunde Haut

‚Keep it simple‘ halten Hautärzte für den wichtigsten Grundsatz bei der Hautpflege. Eine gute Hautpflegeroutine sollte im Wesentlichen drei Schritte umfassen: Reinigung, Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutz.

Gut gereinigt

Dass eine regelmäßige Gesichtsreinigung ein essenzieller Bestandteil der Hautpflege ist, haben die meisten schon gehört, aber nicht jeder weiß, warum das so ist und wie man die Haut am besten reinigt. Die Reinigung der Haut entfernt Öl, Schmutz, abgestorbene Hautzellen, Make-up und Umweltschadstoffe, denn diese Ablagerungen können die Poren verstopfen und Akne verursachen. Schadstoffe können außerdem die Produktion von freien Radikalen anregen, die zur Hautalterung beitragen. Für die meisten Menschen empfiehlt es sich daher, morgens und abends das Gesicht zu waschen; wer jedoch trockene oder empfindliche Haut hat, sollte nur einmal am Tag die Haut reinigen. Auch die Wahl des richtigen Gesichtsreinigers hängt vom Hauttyp ab. Menschen mit trockener Haut greifen zu feuchtigkeitsspendenden Reinigern, bei fettiger Haut ist ein Reiniger auf Gel- oder Schaumbasis eine gute Idee und das Reinigungsmittel für empfindliche Haut sollte frei sein von Parfüm und anderen Inhaltsstoffen, die die Haut reizen können.

Gut versorgt

Eine gute Durchfeuchtung ist für jeden Hauttyp wichtig, denn die tägliche Feuchtigkeitspflege bewahrt die Haut vor dem Austrocknen und kann Fältchen vorbeugen. Bei fettiger Haut ist eine ölfreie Creme die beste Wahl. Wer trockene Haut hat, kann eine reichhaltigere Creme nutzen und wer zu Akne neigt, sollte auf komedogene Feuchtigkeitscremes verzichten, da diese die Poren verstopfen können. Die Feuchtigkeitscreme kann zweimal am Tag – bei trockenem Hautgefühl auch öfter – verwendet werden und in der Regel kommt morgens und abends dasselbe Produkt zum Einsatz. Enthält die Feuchtigkeitscreme für den Tag einen Sonnenschutz, dann sollte nachts eine andere Creme verwendet werden.

Gut geschützt

Eine starke Sonneneinstrahlung steigert die Melaninproduktion, was zu Sonnenflecken auf der Haut führen kann und das Hautkrebsrisiko erhöht. Aus diesem Grund sollte der Sonnenschutz für die Haut zur täglichen Hautpflegeroutine gehören – und zwar unabhängig vom Hauttyp und von der Hautfarbe. Dermatologen empfehlen die Anwendung eines sogenannten Breitspektrum-Sonnenschutzmittels, das die Haut sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützt und mindestens Lichtschutzfaktor 30 aufweist.

Darfs ein bisschen mehr sein?

Reinigungsmittel, Feuchtigkeitspflege und Sonnenschutzmittel sind die Grundlagen einer gesunden Hautpflegeroutine. Je nachdem, was man erreichen möchte, können weitere Hautpflegemittel zur Anwendung kommen. Folgende Wirkstoffe in die Hautpflege zu integrieren ist oftmals sinnvoll:

  • Antioxidantien für einen zusätzlichen Schutz vor Umwelteinflüssen und blauem Licht
  • Retinol zur Anregung der körpereigenen Kollagenproduktion und für straffere, feinere Haut
  • Säuren und mechanische Peelings gegen Verhornung und zur Entfernung abgestorbener Hautschüppchen.

Die empfindliche Haut um die Augen kann am besten mit speziellen Augencremes gepflegt werden und die Anwendung von Gesichtsmasken pflegt die Haut besonders intensiv.

Überpflegung und Unverträglichkeiten

Den ein oder anderen weiteren Schritt neben der Grundroutine in die Hautpflege aufzunehmen, kann zu einem besonders strahlenden Teint führen oder den Prozess der Hautalterung verlangsamen. Übertreiben sollte man es mit zusätzlichen Schritten jedoch nicht, denn die Haut kann auch überpflegt werden. Abhängig von der Art der Überpflegung kann sich diese in unterschiedlichen Symptomen zeigen. Zu häufige chemische Peelings können zu einem Spiegelglanz führen, die Haut kann trocken sein, spannen oder jucken und auch Ausschläge, Pickel oder Akne sind möglich.

Wie viel Pflege zu viel ist, kann von Haut zu Haut verschieden sein. Manch einer verträgt ein 10-Punkte-Programm ohne Probleme, bei anderen ist die Toleranzgrenze der Haut deutlich früher erreicht. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, weitere Hautpflege-Schritte langsam einzuführen und nicht zu viele neue Produkte auf einmal hinzuzunehmen. Auf diese Weise kann man sich nach und nach an die individuell perfekte Hautpflegeroutine herantasten.

Hinweis: Neben der Überpflegung können auch Unverträglichkeiten oder Allergien, die sich in ähnlichen Symptomen äußern, zum Problem werden.

Skin Purging

Unverträglichkeiten und Überpflegung müssen vom sogenannten Skin Purging unterschieden werden. Beim Skin Purging handelt es sich um eine Erstverschlechterung des Hautbildes nach der Einführung neuer Hautpflegeprodukte. Das Phänomen tritt vor allem bei Produkten auf, die Inhaltsstoffe wie Retinoide enthalten sowie bei chemischen Peelings und anderen Produkten zur Zellerneuerung. Im Rahmen des Skin Purgings kann es durch eine beschleunigte Zellerneuerung zu kurzfristigen Verschlechterungen des Hautbilds in Form von Pickeln, Pusteln und unreiner Haut kommen. Nun ist Geduld gefragt. Im Zweifelsfall sollte ein Hautarzt aufgesucht werden, um das Skin Purging von einer Unverträglichkeit oder Allergie zu unterscheiden.

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