Mehr Ruhe und Gelassenheit: Zimmerpflanzen als Stresskiller

Nicht nur Pflanzenliebhaber, sondern auch die Wissenschaft ist davon überzeugt, dass bestimmte Pflanzen beruhigend wirken. Mal sind es die Blätter und die gesamte Erscheinung eines Gewächses, die auf andere Gedanken bringen. Ein anderes Mal ist es der Duft, der Alltagssorgen, Unruhe und Nervosität schwinden lässt. Fünf der beliebtesten Pflanzen und ihre Wirkung zeigen wir hier auf.

Entspannendes Ambiente: Pflanzen für den Ruhebereich

Im Feng Shui gilt der Grundsatz, dass Pflanzen mit spitzen Blättern eher beunruhigend wirken. Ob das wirklich zutrifft, kann jeder für sich herausfinden. Zwei große Pflanzengruppen scheinen jedoch nicht in diese Einteilung zu passen:

Duftpflanzen, Heilpflanzen und Kräuter entspannen, weil ihre Inhaltsstoffe nachgewiesener Maßen beruhigend wirken. Dies gilt für den beliebten Lavendel ebenso wie für Hanf und Melisse. Melisse entfaltet seine besondere Wirkung als Tee, beim Lavendel und Hanf sind es die ätherischen Öle. Im Lavendel wirken vor allem Linalool und Linalylacetat, beim Hanf nicht berauschende Inhaltsstoffe, die beispielsweise im CBD Öl verarbeitet und angewendet werden. Auch Gardenien werden von vielen Pflanzenfreunden nicht nur wegen ihrer hübschen Blüten und dunkelgrünen Laub gekauft, sondern wegen ihres angenehmen Duftes.

Andere Zimmergewächse werden gewählt, weil ihre Blätter und ihre Erscheinung beruhigen und die Stimmung aufhellen. Raumhohe Birkenfeigen lassen den Alltag vergessen, der klassische Philodendron mit seinen großen Blättern verströmt ein gewisses Tropenfeeling. Beide schenken den notwendigen Kurzurlaub, und sei es auch nur für lange Minuten oder wenige Stunden, der in unserer hektischen Zeit so wichtig ist. Aber nicht nur im Ruhebereich einer Wohnung, sondern auch im Büro oder Homeoffice erfüllen Zimmerpflanzen ihre wertvolle Aufgabe. Sie fördern die Konzentration, ein hübscher Raumschmuck sind große und kleinere Grünpflanzen wie etwa die Efeutute obendrein.

Multitalent Lavendel: Heil- und Duftpflanze

Nicht nur im Garten, sondern ebenso auf dem Balkon oder am Fensterbrett fühlt sich der Lavendel wohl. Der kleine ausdauernde Strauch mit seinen silbern schimmernden Blättern ist im Zimmer ein ausdauernder Begleiter. Im späten Frühjahr erscheinen je nach Sorte hellviolette bis dunkelpurpurfarbene Blüten an langen Rispen. Auch wenn die grünen Blätter ebenfalls einen würzigen Duft ausströmen, sind es vor allem die Blüten, die den Lavendel so beliebt machen. In kleine Stoffsäckchen verpackt helfen sie gegen Gerüche im Kleiderschrank und halten überdies unliebsame Schädlinge wie Motten fern. Lavendelöl ist ein beliebter Badezusatz. Wenige Tropfen auf ein Tuch geträufelt, an dem man riecht, gelten als Hausmittel gegen Kopfschmerzen und Migräne.

Außergewöhnlich und edel: Gardenien

Gardenien sind in den Tropen und Subtropen heimisch. Viele Jahre waren sie die Gewächshauspflanze Nummer eins, vorbehalten den Reichen, die über einen eigenen Wintergarten verfügten. Der eigene Wintergarten ist bei den heutigen Gardenien-Züchtungen nicht mehr ausschlaggebend, ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung reicht den ausdauernden Grünpflanzen aus. Von Juli bis Oktober erscheinen die weißen, je nach Sorte leicht gefüllten Blüten. Sie kontrastieren auf bezaubernde Weise mit den glänzenden dunkelgrünen Blättern. Den wunderbaren Duft der Blüten haben sich lange schon Parfümhersteller zu eigen gemacht. Er regt zum Träumen an, trägt weg in eine andere Welt.

Die Unkomplizierten: Birkenfeigen

Birkenfeigen haben ebenfalls nichts an ihrer Beliebtheit als Zimmerpflanze eingeschätzt. Seit vielen Jahren sind sie Favoriten in Großraumbüros, wo sie nicht nur wegen ihres sanften Blattspiels, sondern auch wegen ihrer luftreinigenden Eigenschaften geschätzt werden. Birkenfeigen erreichen bei entsprechender Pflege mitunter rasch Raumhöhe. Unter diesem Zimmerbaum machen Mußestunden doppelt Spaß, wenn sie von einem guten Buch begleitet werden. Bequem im Sessel oder Sofa ruhend, geht es mit der passenden Lektüre weit weg vom stressigen Alltag. Protagonisten wie John, der im  auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist, zeigen auf, worauf es wirklich ankommt.

Klassiker im Haus: Philodendron

Wer Philodendron hört, denkt vielleicht ganz spontan an Wohnungen mit Stilmöbeln. Das kommt nicht von ungefähr, war doch zu dieser Zeit das eigene Wohnzimmer Dreh- und Mittelpunkt des Lebens außerhalb der Arbeit. Zu einer modernen Lebensart passt die groß werdende Blattpflanze mit ihren schmucken Blättern genauso. Nun findet sich ihre grafische Darstellung auf Stoffen und Tapeten wieder, die gleich beruhigend wie die der Philodendron selbst sind. Unterstrichen kann die Schönheit des Regenwaldgewächses durch Pflanzenlampen. Ihr Licht fördert das Pflanzenwachstum, zielgerichtet wird es zur indirekten Beleuchtung, die den Bewohnern guttut.

Unkompliziert mit wenig Platzbedarf: Efeutute

Auch diese kleine Blattpflanze gehört zu den klassischen Zimmergewächsen. Ihr großer Vorteil ist es, dass sie nicht in die Breite wächst, sondern lange Triebe bildet. Damit sind viele Gestaltungsmöglichkeiten offen. Die Efeutute wächst am Spalier, sie kann entlang der Wände gezogen werden. Wer mag, umrahmt damit sein Fenster oder bildet eine kleine Pergola über dem Sitzplatz, wo sie zum Träumen anregen. Zur Wahl stehen Pflanzen mit einfarbig grünen, aber auch mit grün-weiß oder grün-gelb panaschierten Blättern.

Pflanzen tragen sowohl durch Düfte wie auch durch ihre luftreinigenden Eigenschaften zur Entspannung bei und sollten deshalb in jeder Wohnung ihren Platz finden. Allein das Grün beruhigt, das Betrachten der Blattstruktur und der Blüten lenkt ab und hilft dabei, Alltagsstress hinter sich zu lassen.

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