Allgaiers
Die Räume des alten Gargantua im Westend sind nach zwei Jahren Leerstand und Komplettrenovierung wieder belebt. Stefan Allgaier ist hier eingezogen. Ein Gastronom aus Kronberg. „Rechnen Sie mal mit dem allerbesten Weingenuss ihres Lebens“ verspricht die einzige Seite der Homepage, die im Sommer 2012 abrufbar ist. Das ist eine Ansage. Über 400 Weine listet die Karte, viele aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien. Etwas überrascht sind wir dann, als ein Glas Sancerre Blanc (Eric Louis, 5 Euro) viel zu warm serviert wird. Beim Riesling (Kabinett Kesseler, 5,50 Euro) beschlägt das Glas, hat wohl eine passendere Temperatur. Auch was den Service angeht, besteht Optimierungsbedarf. Lange Zeit bleibt an den Nebentischen das gebrauchte Geschirr stehen. Die Gäste sind längst gegangen. Das ist wohl dem Stress der Neueröffnung zuzuschreiben, denn eigentlich sollte Herr Allgaier wissen, wie es geht. Seinem Koch kann er jedenfalls vertrauen. Ein Duo von Hummer und Kalbsbries (19 Euro) kommt mit würzigem Spinat und gerösteten Pinienkernen auf den Tisch. Feine, traditionelle Komposition, nicht zu überschaubar portioniert. Gut! Ebenso ein vegetarisches Gemüsetörtchen aus Paprika, Aubergine und Zucchinischeiben geschichtet und mit mildem, leicht angeschmolzenem Ziegenkäse gekrönt (12 Euro). Vegetarische Alternativen gibt es auch bei den Hauptspeisen. Wir bleiben jedoch bei Fleisch: Wiener Schnitzel (19 Euro) und Perlhuhnbrust (22 Euro). Zwei Handteller große panierte Kalbsschnitzel werden begleitet von lauwarmem Kartoffelsalat, Kapern und Sardellen. Die Hühnerbrust mit getrüffeltem Steinpilzrisotto, Karotten und Jus ist ebenfalls ein gutes Beispiel für modernisierte Traditionsküche. Weinempfehlungen wurden uns keine ausgesprochen, noch nicht mal nachgefragt, als unsere Gläser leer waren.