Kreis zu Quadrat

Der stilvoll eingerichtete Laden von Jeanine Martin ist voller Alltagsgegenstände, die entweder mal etwas ganz anderes waren oder einfach neu interpretiert wurden. Upcycling nennt man diesen Trend, den so mancher schon in seinen vier Wänden verwirklicht hat. So wie Jeanine Martin, die früher z.B. alten Stühlen ein neues lustiges Aussehen verpasst hat. Früher mochte sie alles etwas verspielter, heute findet man in ihrem Geschäft witzige Sachen mit modernem und eher schlichtem Design. „Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig“, versichert die frischgebackene, junge Ladeninhaberin. Deshalb bekommt man bei ihr auch nur fair hergestellte und nachhaltig produzierte Produkte. Über ihr Sortiment sagt sie: „Ich wollte etwas Neues bieten“. Bekannte Sachen wie die Freitag-Taschen aus LKW-Planen findet man bei ihr nicht, dafür tolle Marken von meist kleinen Herstellern aus Europa oder lokalen Designern. Da sind z.B. die lustigen „City Ghosts“-T-Shirts mit Gespenstern, die einen sonst als Graffiti von Frankfurter Häuserwänden angrinsen. Altes Oma-Geschirr mit Totenköpfen, wunderschöne Notizbücher aus recyceltem Papier, Schmuck aus alten Reißverschlüssen oder Kronkorken, Briefumschläge aus ausgedienten Landkarten, Stofftiere aus Jeansresten oder bunte Lampen aus den Resten von Litfasssäulen. Auch aus abgetragenen Kleidungsstücken können neue werden. Das Label „Milch“ aus Wien z.B. macht originelle Mode, die man vielfältig anziehen kann. Aus Männerhemden werden gradlinig geschnittene Kleider oder Röcke, aus Anzughosen wird auch mal ein Teil, das man später als Hose, Top oder Rock anziehen kann. „Bei mir findet man nur Sachen, bei denen man die Liebe und Überzeugung dahinter erkennen kann“, sagt Jeanine.