Taj Mahal
Man möchte beeindrucken mit den verzierten weiß-blauen Möbeln im Kolonialstil, dem königlich blauen Teppichboden, mit der Freundlichkeit der Kellner und der viel versprechend klingenden Karte. Ob man auch mit den gesalzenen Preisen beeindrucken will? Das, was dafür auf den Tisch kommt, wird denselben jedenfalls nicht gerecht. Die im Kichererbsenteig ausgebackenen Onion Baji schmecken zwar gut, sind jedoch aufgrund ihrer geringen Größe (etwa 3 Zwiebelringe wurden verwendet) keine 6,50 Euro wert. Zu den Hauptgerichten, dem vegetarischen Mattar Paneer (11,90 Euro) und dem Huhngericht Murgh Chili Masala (15,50 Euro) essen wir Garlic Naan (3,20 Euro), das nach zu sehr geröstetem und somit bitterem Knoblauch schmeckt. Auch die Hauptspeisen können uns nicht begeistern. Die Hühnerfleischstücke, die laut Karte mit Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch gebraten und in einer roten Chili-Soße serviert werden, schmecken nach keiner einzigen der aufgezählten Zutaten, sondern wie in Gewürztunke eingelegt. Das vegetarische Gericht zubereitet aus Frischkäse mit Erbsen, Zwiebeln, Tomaten, Joghurt und Gewürzen ist nicht besonders aufregend. Der Frischkäse, der eigentlich eine ähnliche Konsistenz wie Tofu haben sollte, ist zerfallen, auch die Erbsen sind verkocht. Und wo ist die faszinierende Geschmacksvielfalt, für die wir die indische Küche so lieben?