In der gesamten Sportgeschichte gibt es vermutlich keinen Ort, der so verwaist ist wie die Strafbank beim Floorball. Während beim „Großen Bruder“ Eishockey Prügeleien und Bandenchecks zur Tagesordnung gehören, ist harter Körpereinsatz hier nämlich nicht erwünscht. Der Randsport wurde in den 70ern in Skandinavien entwickelt und genießt dort denselben Stellenwert wie König Fußball bei uns. Beim TSV Berkersheim kam man 2008 zum ersten Mal mit der Mischung aus Feldund Eishockey in Berührung. Und hat sich schnell zu einer deutschen Hochburg entwickelt.

Was macht den Sport so interessant? „Floorball vereint alles: Schnelligkeit, Kondition, Kraft, sowie Technik und Taktik. Es ist leicht zu erlernen, aber schwer zu spielen“, sagt Spielertrainer Jani Matilainen. Ob die Jungs aus dem Norden Frankfurts über angeborenes Talent verfügen oder einfach nur trainieren wie die Weltmeister, sei mal dahingestellt – auf jeden Fall konnte der TSV gerade den Deutschen Meistertitel auf dem Kleinfeld verteidigen. „Das zeigt, dass Floorball in Berkersheim keine Eintagsfliege ist. Wir spielen seit drei Jahren ganz oben mit und so soll es auch bleiben“, sagt Matilainen stolz. Sorgenfalten bereitet den Verantwortlichen allerdings die Kadergröße. „Es ist wichtig, dass schnellstens die Jugend nachrückt. Zwischen unserer U15 und den Herren klafft noch eine zu große Lücke“, so Matilainen.