Trump-Protest: Mexikaner kippen als politisches Statement
Mexikaner trinken als Trump-Protest: Hamburger Bars und Kneipen zeigen, wie vielfältig und humorvoll politische Aktionen sein können.
Mexikaner trinken als Zeichen gegen Trump und seine Pläne, eine Mauer zu bauen: Das Kultgetränk wird in Hamburg derzeit zum politischen Statement. Kneipen rufen mit Soli-Mexikanern zum Protest gegen G20 und den Besuch von US-Präsident Donald Trump auf – und zeigen damit, wie vielfältig und humorvoll politische Aktionen sein können.
Der Mexikaner ist DAS Getränk von St. Pauli. Vor 20 Jahren wurde er erstmals im Steppenwolf verkauft und ist seitdem als Kultgetränk in verschiedenen Variationen auf dem Kiez und weit darüber hinaus zu finden. Doch was macht den Tomaten-Schnaps-Mix auf einmal so politisch? Am 7. und 8. Juli 2017 findet auf St. Pauli (Messehallen) der G20-Gipfel statt, das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Mit dabei: US-Präsident Trump, der bisher vor allem durch rassistische und sexistische Parolen und Aktionen aufgefallen ist. Nur ein Beispiel: sein Plan eine Mauer entlang der mexikanischen Grenze bauen zu lassen. Was liegt da näher, als mit dem Kaltgetränk von St. Pauli, dem Mexikaner, ein Zeichen gegen G20 zu setzen?
Inhaltsverzeichnis
Das Interesse am Trump-Protest ist groß
Initiiert wurde der Protest von der Interventionstischen Linken, die die Demonstrationen und Infoveranstaltungen rund um den G20-Gipfel organisiert. Das Interesse der Clubs und Bars ist riesig! Nicht nur in Hamburg, auch bundesweit sind inzwischen einige Unterstützer gefunden und sogar in Wien und Kopenhagen verkaufen bereits zwei Bars das fruchtig-tomatige Getränk. Feldstern, Tortuga, Zoo, Yoko Mono, Aalhaus sind nur fünf Beispiele von 26 Hamburger Bars, die derzeit in Hamburg an der Soli-Aktion teilnehmen, Tendenz steigend (hier die vollständige Liste). Zugegeben, dieser Protest muss mit einer Prise Humor genommen werden. Er ist aber ein toller Beweis dafür, wie vielfältig Protest sein kann, anstatt immer nur bierernst auf die Barrikaden zu gehen: Schnaps trinken als Zeichen gegen Trump und G20. Das ist St. Pauli, das ist Hamburg.
Soli-Mexikaner: Das passiert mit den Spenden
Die Einnahmen aus dem Verkauf der Mexikaner sollen komplett in die Aktivitäten gegen den G20-Gipfel fließen. So sollen mit den Einnahmen unter anderem eine geplante Aktionskonferenz am 8. und 9. April oder die Demonstration am 8. Juli finanziert werden, bei der mehrere Zehntausend Teilnehmer aus dem In- und Ausland erwartet werden.
Diese Hamburger Bars, Kneipen und Restaurants sind dabei
- Backpackers St. Pauli
- Ex-Sparr
- Feldstern
- Jolly Roger
- Kogge
- Le Kaschemme
- Otzentreff
- Menschenzoo
- Sorgenbrecher
- Tortuga Bar
- Zoo
- Yoko Mono
- John Lemon
- Lomo
- Galopper des Jahres
- Jolly Jumper
- Hafenbahnhof
- Treibeis
- Aalhaus
- Beat Boutique
- El Brujito
- Monkeys Music Club
- Gintonnerstag in der fux-Genossenschaft
- Frappant
- Peacetanbul auf Kampnagel
- Gängeviertel
Mexikaner: das Original-Rezept aus dem Steppenwolf
Ende der 1980er-Jahre entwickelte die Kiezkneipe Steppenwolf das Tomaten-Schnaps-Mixgetränk. Während es den Steppenwolf vom Hamburger Berg längst Geschichte ist, ist der Mexikaner weit über St. Paulis Grenzen hinweg zum Kultgetränk avanciert. Jede Bar oder Kneipe hat da so ihre eigene Zusammenstellung, hier findet ihr das Originalrezept aus dem Steppenwolf:
Ergibt ca. vier Flaschen:
1 FL 0,7 l Korn,
3 Fl. 0,7 l Tomatensaft
1 FL 0,5 l Taki Taki (oder Sangrita Pikant)
3 cl Tabasco
1 EL Pfeffer
1 Tl Salz