Jungunternehmer in Hamburg – Welche Risiken und Chancen bietet die Krise?

Für alle Unternehmen in Deutschland, insbesondere aber Startups, bringt die Corona-Krise Herausforderungen mit sich. Betriebe mussten auf Kontaktbeschränkungen sowie Ausgangssperren reagieren. Diese hatten zur Folge, dass einige Geschäftskonzepte in der Krise zum Scheitern verurteilt waren. Insbesondere der Gastronomie-Sektor verzeichnete enorme Umsatzeinbußen, weil Gaststätten, Restaurants und ähnliche Betriebe auf den direkten Kontakt zum Kunden angewiesen sind.

Auch Hamburg hat die Krise nicht kalt gelassen und entsprechend laufen die Soforthilfen für Unternehmen und Selbstständige auf Hochtouren. Allerdings gibt es auch Profiteure – so beweisen Amazon und Aldi Nord, dass schwierige Zeiten nicht nur Umsatzeinbußen mit sich bringen, sondern bei bestimmten Geschäftsmodellen sogar stimulierend wirken. Speziell Amazon, das vor Kurzem ein Paketzentrum in Hamburg Veddel eröffnet hat, verzeichnet Rekordhochs und sucht händeringend nach Arbeitskräften vor Ort.

Für junge Unternehmer gilt es daher, von den Erfolgsgeschichten zu lernen. Doch welche Chancen bietet die Corona-Krise konkret für angehende Selbstständige und Startups – speziell für solche, die in Hamburg ansässig sind? Dieser Frage gehen wir im Folgenden nach.

Welche Konzepte versprechen in und außerhalb der Krise Erfolg?

Obwohl es einige Unternehmen gibt, die Geschäftskonzepte entwickelt haben, welche explizit auf die Bedürfnisse von Menschen in der Krise zugeschnitten sind, sollten diese besonderen Gegebenheiten nicht im Vordergrund stehen. Denn zwar beschäftigt Covid-19 momentan die Weltwirtschaft wie kein anderes Phänomen der letzten Jahre und Jahrzehnte, trotzdem wird das Virus irgendwann verschwunden sein. Eine Geschäftsidee sollte sich daher an jenen Entwicklungen orientieren, die die Krise angestoßen und befördert hat, welche zukunftsfähig sind. Beispielsweise hat sie die Digitalisierung massiv vorangetrieben. Das liegt daran, dass digitale Kommunikationsmethoden Unternehmen ermöglicht haben, den Betrieb auch in Krisenzeiten weiterzuführen.

Firmen, die insgesamt gut vernetzt sind, konnten ihren Angestellten ermöglichen, im Homeoffice zu arbeiten. Gleichzeitig florieren Unternehmen, die hauptsächlich digitale Dienstleistungen anbieten.

Solche Dienstleistungen sind beispielsweise:

  • Das Programmieren von Online-Shops für Firmen
  • Das Entwickeln von Softwares
  • Das Erstellen von Homepages
  • SEO-Optimierungen

Der digitale Sektor ist für Startups also hochinteressant. Ob Online-Marketing-Agentur oder Softwareentwickler – in dieser Branche gibt es viele Möglichkeiten für Unternehmen, sich zu positionieren.

Finanzierung von Startups

Für Gründer ist es ganz besonders wichtig, sich über die Möglichkeiten zu informieren, wie sie ihre Unternehmung finanzieren können. Für Hamburger Unternehmer bietet die Stadt beispielsweise Hilfsgelder aus der stadteigenen Investitions- und Förderbank. Diese fördern allerdings nur Unternehmen, die neue, innovative Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Geschäftsideen, die sich auf bereits am Markt existierende Produkte fokussieren, fördert die Stadt nach Aussagen der Wirtschaftsbehörde definitiv nicht.

Kosten in der Anfangsphase reduzieren, können Gründer außerdem, indem sie die AfA (Absetzung für Nutzung) einberechnen.

Wie funktioniert das genau?

Jeder Gegenstand und jedes Gut, das teurer ist als 800 Euro, hat eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Diese bezeichnet den Zeitraum, in dem Firmen den Gegenstand voraussichtlich nutzen können. Diese schreiben die Anschaffungskosten entsprechend verteilt auf diese Nutzungsdauer ab.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Interessierte auf dieser Seite.

Eine weitere Möglichkeit, anfallende Kosten für Gründer zu sparen, ist die bundesweite Beratungsförderung.

Im Zuge dieser übernehmen die Bundesländer einen Teil der Kosten, die anfallen, wenn Startups Unternehmensberater hinzuziehen. In Hamburg und Schleswig-Holstein lassen sich beispielsweise bis zu 50 Prozent der Honorare absetzen.

Einzige Voraussetzung für die Beratungsförderung ist:

  • Das Unternehmen ist nicht länger als zwei Jahre am Markt tätig

Die maximalen förderfähigen Beratungskosten belaufen sich auf 4.000 Euro. Der maximale Zuschuss beträgt somit 2.000 Euro.

Nachhaltige Geschäftsideen

Es zeigt sich allerdings, dass insbesondere nachhaltige Geschäftsideen bei Finanzierungsrunden erfolgreich sind – Investoren halten grüne Technologien also für zukunftsfähig.

Eine innovative Geschäftsidee kann in diesem Zusammenhang etwa gezielt auf die hitzig geführte Diskussion über billiges Fleisch reagieren. Konsumenten wollen sichergehen, dass Schlachtvieh nicht unter lebensunwürdigen Bedingungen gehalten wird. Vegetarische Fleischalternativen erfreuen sich aufgrund dessen steigender Beliebtheit. Immer mehr Startups haben sich dem „Impossible food“, also fleischähnlichem Essen, verschrieben, das allerdings rein pflanzlich ist. Für Jungunternehmer bietet sich hier daher eine interessante Chance, in eine Form der Lebensmittelproduktion zu investieren, die in Zukunft wahrscheinlich immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Ein Hamburger Unternehmen, das ein ebenfalls an ökologisch Denkende gerichtetes Geschäftskonzept nutzt, ist Oak25. Dieses Startup gehört zu den erfolgreichsten in Hamburg. Seit 2018 entwickelt es einen vollreflektierten Rucksack für Radfahrer, der die Sichtbarkeit im Dunkeln erhöht. Der Rucksack ist zudem gezielt für Laptops und Tablets konzipiert.

Auf diese Weise spricht Oak25 also gezielt die Generation Z an, die Wert auf umweltfreundliche Transportmethoden legt und selten ohne Computer, Smartphone oder Tablet das Haus verlässt.

Das wohl größte Wachstum haben aber Online-Shops und Lieferdienste in der Krise verzeichnen können. E-Commerce beweist allerdings auch außerhalb der Krise seine Wertigkeit. Mittlerweile ziehen es viele Menschen vor, von zu Hause aus zu shoppen, statt Geschäfte direkt aufzusuchen. Das liegt daran, dass es im Zuge der Digitalisierung immer leichter geworden ist, das zu tun. Es ist möglich, zu jeder Tages- und Nachtzeit einzukaufen. Bestellungen können Käufer aufgeben, so oft ihnen der Sinn danach steht.

In der Krise hat dieser Trend noch zusätzlich Auftrieb erhalten, weil es zeitweise aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr durch Covid-19 nötig war, dass viele Bürger ihre Häuser nur in Ausnahmefällen verlassen.
Ein profitables Geschäftskonzept sollte daher von Anfang an die digitalen Medien und Absatzmöglichkeiten einbeziehen. Speziell Online-Marketing wird immer häufiger genutzt, da Menschen mehr und mehr Zeit im digitalen Kosmos verbringen.

Beliebte Online-Marketing-Techniken, die Firmengründer für sich nutzen können, sind beispielsweise:  

  • Influencer-Marketing
  • Werbung über Firmen-Homepages
  • Werbung mit Social-Media-Accounts
  • Online-Werbebanner

Einen Überblick über die beliebtesten Werbetechniken im Online-Sektor finden Leser auf dieser Seite.

Fazit

Auch in Krisenzeiten ist es Startups möglich, ein florierendes Geschäft aufzubauen. Wichtig ist in, dass Gründer sich frühzeitig über sämtliche Wege informieren, um Kosten in der Anfangsphase und darüber hinaus zu sparen. Je mehr vom Startkapital übrig bleibt, desto größere Geldmengen lassen sich in wichtige Bereiche wie die Produktentwicklung investieren. Wie bereits angesprochen, versprechen außerdem nachhaltige Geschäftsideen Erfolg. Der Trend bei Verbrauchern nähert sich immer mehr dem grünen Gewissen an – somit stehen billige Produkte nicht mehr im Vordergrund, sondern eine hohe Qualität und umweltfreundliche Produktionsmethoden. Unternehmen, die also frühzeitig auf diese Trendwende reagieren, finden nicht nur lohnende Produktideen, sondern beteiligen sich auch daran, die Umwelt zu schonen.

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