RAMON ROSELLY: Jetzt geht sein größter Wunsch in Erfüllung!

Seit der bei „Deutschland sucht den Superstar“ mit den Siegerpokal nach Hause gehen durfte, ist Ramon Roselly unaufhaltsam. Der deutsche Schlager hat einen neuen Publikumsliebling gefunden und der 27-Jährige Sänger, der aus einer Zirkusfamilie stammt, könnte sich darüber nicht mehr freuen. Nach seinem Top 2-Debüt-Album „Herzenssache“ legt er am 25. Juni mit „Lieblingsmomente nach – einer Platte mit seinen liebsten Songs. PRINZ hat er erzählt, welcher davon sein allerliebster ist und noch so einiges mehr …

Ramon, du räumst gerade einen Award nach dem anderen ab und jetzt kommt schon dein zweites Album „Lieblingsmomente“ auf den Markt. Nach dem Gewinn bei DSDS im vergangenen Jahr ging wirklich alles Schlag auf Schlag. Wie fühlt man sich da?

Ich bin in letzter Zeit nur noch von Sendung zu Sendung gefahren und durfte immer wieder neue Menschen kennenlernen. Aber nicht irgendwelche Menschen! Die großen Stars, die ich zuvor immer nur im Fernsehen gesehen habe. Das ist der pure Wahnsinn! Alleine jetzt darüber zu sprechen – das erwähne ich immer wieder, weil ich es unglaublich finde – darüber zu sprechen, was ich alles erleben durfte. Das ist traumhaft! Und es macht mir so viel Spaß. Ich bin so gespannt, was jetzt alles noch kommt und wie den Fans das Album gefällt.

Du warst selbst Fan und bist jetzt zum Star geworden. Schon verrückt, oder? Gibt es ein großes Idol, für das du dich begeisterst und das du inzwischen treffen konntest?

Unfassbar! Ich kann da gar kein bestimmtes Idol festmachen. Seit ich ein kleiner Junge bin höre ich die Lieder von allen. Und jetzt stehe ich auf einmal vor Howard Carpendale, vor der Kelly Family, vor Florian Silbereisen, vor Dieter Bohlen. Es ist der Wahnsinn! Ich komme da mehr oder weniger als kleiner Fan und dann unterhalte ich mich mit denen und denke: Wie cool ist das! Das sind ja auch nur ganz normale Menschen.

Bist du von klein auf schon Schlager-Fan? War es dein Traum, Schlager zu singen?

Ich höre einfach schon immer gerne Musik. Auch Schlager. Das, was man auf dem neuen Album hört, ist ja auch nicht wirklich Schlager. Es ist vielleicht eher Soul, aber eben kombiniert mit alten, schönen Hits. Ehrlich gesagt habe ich ja nicht darauf hingearbeitet. Sicher habe ich gesagt: Mensch, wenn ich mal auf einer Bühne stehen und singen könnte – das wäre cool. Aber ich habe auch gesagt: Mensch, wenn ich Profi-Fußballer werden könnte, das wäre super. Oder Boxer. Ich mache schon immer alles Mögliche gerne. Und das mit der Musik kam dann eher spontan.

Wirklich? War die Teilnahme bei DSDS spontan?

Ja, total. Ich saß bei mir im Wohnwagen und habe irgendwo gesehen, dass in Erfurt ein offenes Casting ist. Da dachte ich: Da gehst du hin. Du hast doch nichts zu verlieren, bist 25 Jahre alt, singst für dein Leben gern. Warum nicht? Dann bin ich hin, zum Vorentscheid, dann vor den Dieter. Und alles weitere konnte man ja im Fernsehen sehen …

Genau. Den Dieter hast du völlig aus den Socken gehauen! Habt ihr eigentlich heute noch Kontakt, auch wenn er nicht mehr Juror ist?

Ja. Er war von Anfang an mein Ratgeber. Egal, was ich wissen muss, ich kann ihn fragen, was ich will. Bis heute. Wenn ich Tipps brauche, schreibe ich ihm oder rufe ihn an. Das ist hammermäßig!

Auch mir Florian Silbereisen verbindet dich inzwischen eine Freundschaft. Wie kam es dazu?

Florian kam als DER Schlagerexperte in die DSDS-Jury. Auch von ihm habe ich super Feedback bekommen und er hat mir sogar eine rote Glücksunterhose geschenkt. Direkt nach dem Sieg bei DSDS hat er mich dann zu seinen Schlagersendungen eingeladen. Ich war fast in jeder einzelnen Sendung dabei, durfte mit ihm „Mandy“ im Duett singen. Und, und, und. Wahnsinn!

Er hat die Show „SchlagerXirkus“ ja im Prinzip für dich erfunden, oder?

Ja, das war für mich die erste Sendung nach DSDS. Da haben die wirklich einen Zirkus aufgebaut und ich durfte mit Andy Borg, Beatrice Egli, Ute Freudenberg und Ross Antony singen. Randolph Rose haben sie als Special Guest auch noch eingeladen. Das war eine traumhafte Sendung. Die hat mir unglaublich viel Spaß gemacht! Am Ende haben sie dann rote oder grüne Schilder hochhalten müssen, um zu entscheiden, ob ich im Schlagerzirkus aufgenommen werden. Zum Glück haben sie alle grün hochgehalten. (lacht)

Und jetzt gehörst du dazu …

Ja. Der Florian steht mir mit Rat und Tat zur Seite. Alle eigentlich. Bei den Sendungen freue ich mich immer riesig, alle zu sehen. Ich bin ein direkter Mensch. Wenn ich was wissen will, gehe ich einfach auf sie zu. Auch wenn der Kopf manchmal sagt: Das kannst du doch jetzt nicht machen. (lacht)

Du bist mitten im Lockdown-Wahnsinn Star geworden. Würdest du sagen, das hat deinen Weg erschwert?

Das kann ich gar nicht so richtig beurteilen. Mir wurde schon oft gesagt, dass in normalen Zeiten noch mehr los wäre. Aber ich kann mich nicht beschweren! Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob mehr geht. Für mich ist das alles schon top! Keine Frage: Ich fiebere den Live-Auftritten und einer Tour entgegen. Ich will gerne sehen, wie den Zuschauern meine Musik gefällt. Ich will gerne ein ganzes Repertoire zeigen und nicht nur in einer Show zwei oder drei Lieder singen.

Heißt aber auch, dass du die Pandemie bisher ganz gut überstanden hast, oder?

Absolut. Es ist unglaublich viel passiert in den letzten Monaten, das hat es mir leichter gemacht. Ich bin zudem ein positiver Mensch. Mein Motto ist immer: Wir müssen nach vorne gucken! Wir müssen Gas geben. Ändern können wir an der Situation ja nichts. Hinsitzen und Trübsal blasen? Nee. Das ist ja genau der falsche Weg. Die Gesundheit ist das Wichtigste. Das wünsche ich den Lesern vor allem. Gesundheit. Ansonsten müssen wir versuchen, das Leben so gut es geht zu genießen.

Genießen ist eine gute Überleitung. Dein neues Album heißt „Lieblingsmomente“ und es geht auch um deine persönlichen Lieblingsmomente. Welches bedeutet dir besonders viel?

Es sind mehrere Nummern, mit denen ich schöne Momente verbinde. Alle Lieder höre ich schon seit meiner Kindheit und allein das macht sie zu etwas Besonderem für mich. Diese Musik geht mir richtig ins Herz. Und gerade diese Songs jetzt präsentieren zu dürfen – allein das ist schon mein Lieblingsmoment. Aber vor allem das Duett mit Nelson Müller sticht für mich total heraus.

Gibt es dazu eine besondere Geschichte?

Ich war 15 oder 16 Jahre alt, da habe ich „You To Me Are Everything“ während einer Autofahrt auf Deutsch angehört. Der Song war irgendwie auf einem meiner USB-Sticks gelandet. Seither war das eines meiner Lieblingslieder. Ich habe es mit 17 bei der Hochzeit meines Cousins gesungen. Die Leute waren begeistert und haben mich gefragt, wo ich das herhabe. Aber ich wusste nie genau, wer das singt. Dann habe ich Nelson Müller, den Koch, mal bei einer Show von Helene Fischer gesehen und dachte mir: Das klingt ähnlich. Und tatsächlich! Für das neue Album musste ich dieses Leid dann einfach vorschlagen. Witziger Weise kennt es keiner und Nelson hat es auch nie veröffentlicht, eher für sich selbst aufgenommen. Weil er den Text selbst geschrieben hat, habe ich ihn angerufen. Ich sagte: Ich würde das gern singen. Und er antwortete: Ich würde gern mitsingen.  Für mich war das natürlich eine riesengroße Ehre! Und dann standen wir auf einmal zusammen im Studio. Das Duett ist hammermäßig! Nelson Müller ist ein super Typ. Ein Star! Und auf einmal stehe ich da mit dem und wir unterhalten uns.

Dann mit diesem Lied und Nelson Müller also alles begonnen…

Ja, absolut. Ich habe sogar ein Video davon, wie ich dieses Lied zum ersten Mal bei der Hochzeit meines Cousins gesungen habe. Damals wusste ich noch nicht, was sich daraus mal noch ergeben würde.

Du stehst ja schon von klein an auf der Bühne, bist in einer Schausteller-Familie großgeworden. Mit welchem Alter hast du da angefangen?

Du fängst da eigentlich schon an, sobald du gerade stehen kannst. Ich habe die Tiere vorgeführt. Die Kamele und Pferde. Bin dann bei dem ein oder anderen eingesprungen. Mit 18 habe ich dann Kunstreiten und Saltos auf den Pferderücken gemacht. Sonst eben alles drum herum. Man baut auf, man baut ab. Zwischendurch war ich auch der Clown. Ich habe eigentlich schon alles gemacht. (lacht)

Fehlt dir das Zirkusleben jetzt im Schlager-Rummel?

Derzeit muss ich es ja gar nicht vermissen. Und egal, wo ich hinfahre, es ist zurzeit immer etwas los. Mit meiner Freundin präsentiere ich zudem jedes Jahr den Weihnachtszirkus in Zwickau. Da freue ich mich auch schon drauf.

Als du dich bei DSDS beworben hast, hast du gerade als Gebäudereiniger gearbeitet. Wie kam es dazu?

Wir waren mit dem Zirkus gerade im Winterlager. Die Tiere brauchen Futter, also habe ich angefangen, etwas Geld dazu zu verdienen. Ein Onkel von mir hat eine Reinigungsfirma. Dem habe ich geholfen. Da habe ich mir einiges angeeignet und mich dann selbstständig gemacht. Ich bin ziemlich vielseitig und da bin auch sehr stolz drauf. Ich habe alles immer irgendwie gemeistert. Da weißt du irgendwann, dass du mit jeder Situation umgehen kannst.

Mit deiner Familie bist du sehr eng verbunden …

Die Familie ist das Wichtigste überhaupt! Das ist bei uns einfach so. Du hast nur eine Familie. Darum solltest du sie schätzen. Wir lieben uns alle abgöttisch. Das ist das Schönste für mich, was es gibt. Abends mit meiner Mutter Dame zu spielen, zum Beispiel. Da liefern wir uns immer gute Duelle. Das hat sie mir letztes Jahr beigebracht.

Und dann gibt es deine Freundin Lorena. Ihr seid schon eine ganze Weile zusammen …

Ja, seit sieben Jahren. Sie stammt auch aus einer Zirkusfamilie. Wir haben uns bei einer Familienfeier kennengelernt. Da kommen immer Unmengen von Leuten. Sie ist genauso aufgewachsen wie ich – im Wohnwagen.

Ein gemeinsames Leben in einer Wohnung oder in einem Haus könntet ihr euch also überhaupt nicht vorstellen, oder?

Jetzt im Moment nicht. Ich baue ja gerade einen eigenen Wohnwagen. Mein Vater hat vor 20 Jahren unseren Wohnwagen gebaut. Für uns, für die Familie. Jetzt wird es Zeit, dass ich meinen eigenen baue. Das habe ich mir schon als kleiner Junge gewünscht. Schlafwagen. Küchenwagen. Das ist dann auch geräumig.

Gab es Momente, in denen du diese Art zu leben nicht ganz so gemocht hast? Als Jugendlicher, wenn die Klassenkameraden einen schräg anschauen?

Gar nicht. Ich wünsche jedem eine solche Kindheit. Ich bin stolz und glücklich, dass ich so aufwachsen konnte. Meine Familie war immer um mich herum. Ich durfte alles ausprobieren.

Du hast ganz 44 Schulen besucht. War das manchmal nicht schwer?

Gar nicht. Klar, wenn du neu in eine Schule kommst, ist das immer etwas seltsam. Aber spätestens in der ersten Pause war das dann vorbei. Alle fanden es immer super interessant, wo ich herkomme und was wir so machen.

Plant ihr eigentlich selbst schon Kinder, du und Lorena?

Wir sind noch so jung. Man wird sehen, was kommt.

Hast du eigentlich eine Verbindung zu Leipzig?

Na ja. Ich bin in Merseburg geboren und dann war ich eigentlich immer nur unterwegs. Rostock, Köln, Schweden, Dänemark. Überall. Jetzt sind wir in Zschernitz. Das ist das erste Mal, dass wir relativ fest an einem Standort sind. Ist auch ganz nett. Es kann aber sein, dass wir im Sommer für zwei bis drei Wochen wegfahren. Ansonsten: An der Schladitzer Bucht gehe ich gerne joggen. Wenn ich in Leipzig bin, gehe ich schön essen.

Schreibe einen Kommentar