Thang Long
Der Name „Thang Long“ bedeutet Himmelsdrachen – einst die Bezeichnung der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Und so, wie Drachen im asiatischen Raum Glück versprechen, so versprechen auch die Abende bei Hoang Oanh Thu und ihrem höflich- zurückhaltendem Team eine glückliche Zeit. Jüngst hat Familie Thu eine zweite Filiale, neben der Osterstraße 165 in Eimsbüttel, eröffnet: in der Grindelallee – nicht etwa in der Europapassage, wo ein seelenloses Gastronomiekonzept aus Berlin mit gleichem Namen seine 30. Filiale platziert hat. Das „Thang Long“ macht nun noch mehr Menschen satt, zufrieden und gesund. So versprechen die traditionellen Speisen doch, gegen allerlei Wehwehchen wie Erkältung, Grippe oder Kopfschmerz zu helfen. Kerngesund, aber um den Geschmack auf die ultimative Probe zu stellen, bin ich heute mit einer Freundin aus Vietnam verabredet, die ihre Mutter für die einzig wahre Köchin vietnamesischer Speisen hält. Nach der Begrüßung und einem Mango- Minz-Lassi freut sie sich als Erstes über die Karte: „Alles beliebte und originale Gerichte“, strahlt sie und kaut genüsslich: „Und alle typischen Gewürze sind genau an ihrem Platz. Nur minimal für euch eingedeutscht. Sehr lecker.“ Auch wenn ich mich daneben nur als Laie fühle, muss ich ihr in allem recht geben. Die Sommerrollen mit Garnelen, Lachs und Papaya etwa sind köstlich, die Reisnudelsuppen kräftig und scharf gewürzt, das mehrfach gebratene Rindfleisch mit vietnamesischer Soße ist alles andere als trocken. Und sogar die Rechnung macht nicht unglücklich.