Nachhaltig entspannen: Wellness-Urlaub mit gutem Gewissen
Immer mehr Wellnessresorts setzen auf Nachhaltigkeit und umweltschonende Konzepte. Wir haben 5 davon getestet.
Immer mehr Wellnessresorts setzen auf Nachhaltigkeit und umweltschonende Konzepte. Wie zum Beispiel intelligente Energiegewinnung, Bezug von regionalen und saisonalen Produkten, CO2-freundliche Bauweisen unter Verwendung natürlicher Rohstoffe, Müllvermeidung, sparsamer Umgang mit Ressourcen aber auch soziale Verantwortung den eigenen Mitarbeitern gegenüber. Damit auch Sie zukünftig mit gutem Gewissen entspannen können, hat die Wellnesshoteltesterin Andrea Labonte fünf nachhaltige Wohlfühl-Oasen für Sie entdeckt.
Inhaltsverzeichnis
Die Seezeitlodge Hotel & Spa umgeben von einer einzigartigen Naturkulisse
Die Seezeitlodge scheint wie von Feenhand ganz schwebeleicht dahingezaubert: Hoch oben auf einem einsamen Kap, den Bostalsee zu Füßen, umrankt von Auen und Wäldern, werden hier besondere Töne angeschlagen. Und zwar die ganz leisen, die so stark sind, dass sie mich umhauen. Alles in der Seezeitlodge scheint pudrig leicht, beschwingt und fröhlich unaufdringlich. Keine Autos. Kein Verkehr. Keine Hektik. Dafür aber viel Wald, viel See und viel Vogelgezwitscher. Dabei zählt das keltische Außensaunadorf mit seinem Ritualplatz für mich zu den vielen Hotel-Highlights.
Während ich die schönsten Sonnenuntergänge im Infinitypool oder in meinem “Seezimmer Lieblingsblick” genieße. Dabei strahlt die untergehende Sonne in mein weißes Himmelbett, während die Vögel im Wald das Naturspektakel zwitschernd untermalen. Und ich denke an Hermann Hesses Worte: „Der Wald legt das Lauschen nahe.“ Pures ungefiltertes Sommerglück! Genau wie das Schwimmen im Bostalsee, der nur wenige Schritte von der großen Hotelterrasse entfernt liegt.
Naturverbundenheit, in der Seezeitlodge nicht nur ein Stichwort, sondern eine Haltung
Dabei fühlen sich die Gastgeber Kathrin und Christian Sersch der Natur, die das Wellness-Refugium umgibt, im höchsten Maße verbunden. So werden im Sinne der „Grünen Seezeit“ die Zimmer nur jeden zweiten Tag gereinigt. Mit dem eingesparten Geld werden Bäume gepflanzt. Auch Handtücher und Bettwäsche werden nicht automatisch täglich gewechselt. In Sachen Klimaanlage hat die Seezeitlodge ebenfalls innovative Wege gefunden:
Statt einer Klimaanlage kommt mit der Betonkernaktivierung in allen Zimmern und Suiten eine nachhaltige, emissionsfreie Lösung zum Einsatz. Dabei sind in der Decke und im Boden Stangen eingefasst, die über eine Steuerung entweder gekühlt oder beheizt werden können. Im Bad steht mir Bio-Kosmetik aus pflanzlichen Ölen aber ohne synthetische Duftstoffe zur Verfügung. Ihre Verpackung kommt ganz ohne Plastik aus und wird aus Maisstärke produziert. Außerdem unterstützt die Seezeitlodge die Non-Profit-Organisation „Clean the World“. Sie sammelt übriggebliebene Hygieneartikel aus Hotels aus aller Welt und verwandelt diese in neue Seifen, die dann bedürftigen Ländern mit geringen Hygiene-Standards zu Gute kommen. Eine zukunftsweisende Idee, die noch dazu wohl duftet.
Das Credo im Restaurant LUMI: Das Auge isst mit
Doch nicht nur die Lage, der Spa und die nachhaltigen Bemühungen der Gastgeber sind in der Seezeitlodge bemerkenswert. Auch die Kulinarik verdient besonderer Erwähnung. So erhält in der Seezeitlodge das Credo: „Das Auge isst mit“ eine ganz neue Bedeutung. Denn das Restaurant LUMI beschert nicht nur verheißungsvolle Aussichten auf den Tellern, sondern auch sagenhafte Ausblicke, die über den Tellerrand hinausgehen. Denn der moderne Speisetempel sorgt sowohl für lukullische als auch für visuelle Stimuli.
So lasse ich während meines opulenten Freiluft-Frühstücks auf der Hotelterrasse den Blick über den Bostalsee schweifen, lausche dem Vogelgezwitscher und genieße diesen stillen Augenblick. Die gesunden und breitgefächerten Backwaren aus der verglasten Show-Backstube wirken dabei wir ein Energie-Booster. Doch nicht nur die Brötchen und Brote, auch die große Auswahl an Konfitüren und Honig stammen aus eigener Produktion. Joghurt, Käse und Wurst kommen ebenfalls ganz frisch auf den Tisch und legten bis zum Frühstücksbuffet keine langen Wege zurück. Stammen sie doch von den umliegenden Höfen und nahe gelegenen Produzenten. Denn den Gastgebern liegt Regionalität und die Kooperation mit lokalen Lieferanten, Bauern und Produzenten am Herzen.
Infos: Die Seezeitlodge Hotel & Spa, Gonnesweiler im Saarland in Deutschland.
Eine Übernachtung in der „Wohlfühlkoje“ bei Doppelbelegung ab 195,- € pro Person.
https://www.wellness-heaven.de/wellnesshotel/seezeitlodge/
Der Goldener Berg – das ideale Hideaway für Skifahrer und Naturliebhaber
Wellnesshotels, die im Winter nur per Gondel erreichbar sind, haben Seltenheitswert. Ich hatte das Glück eines zu besuchen. Im autofreien Oberlech am Arlberg durfte ich in der urigen Chalet Suite des Goldenen Bergs wohnen. Eine architektonische Preziose, prädestiniert für Skifahrer. Hier heißt es raus aus den Pantoffeln und rein in die Skier – und das direkt vom Wohnzimmer aus. Nach einem kurzen Einkehrschwung von der Piste in den Spa erwartet mich dann am Nachmittag der Therapeut, um mir meine verspannten Wadeln durchzukneten. Himmlisch!
Die Architektur des Alpin Spa schmiegt sich dabei auf perfekte Weise in die Schönheit der Alpenwelt ein. Errichtet aus Lärche und Granit, uralten regionalen Baustoffen und sonnendurchflutet, konzentriert sich das Intérieur des Spa auf das Wesentliche.
Erneuerbare Energie dank Solarpanels und eigenem Holzschnitzelkraftwerk
Dabei sorgen der Panorama Indoor-Pool, die Finnische Sauna und das Kräuterdampfbad im Alpin Spa für perfektes Winter-Wohlgefühl. Und das mit gutem Gewissen. Denn das Wasser wird im Wellnessbereich mit Solarenergie beheizt. Ökostrom, ein eigenes Holzschnitzelkraftwerk sowie nachhaltige Baumaterialien wie Holz, Stein und Glas gehören im Goldenen Berg außerdem zum guten Ton. Dabei ist das Hotel komplett thermisch saniert und gibt dadurch so gut wie keine Energie nach außen ab.
Die Bettwäsche im Goldenen Berg besteht übrigens aus reinen Naturfasern. Die Zimmer und Suiten des Goldenen Berges versprühen wohligen Alpen-Flair. Angrenzend zum historischen Haus „Alter Goldener Berg“ wurde ein eigenes Chalet mit zwei gleichnamigen Suiten erbaut, die keinen Komfort vermissen lassen. Alpine Ästhetik vermischt sich hier mit modernen Elementen zu einer Luxus-Suite auf zwei Ebenen. Seit 2019 glänzt der Goldene Berg zudem mit neuen Panorama Loft Suiten. So umfasst die 80 qm große Chalet-Suite zwei Schlafzimmer, zwei Design-Bäder und ein gemütliches Wohnzimmer.
Auf der Menükarte: Bio-Produkte von heimischen Bauern
Als Gesundheitshotel mit Haubenrestaurant kommen im Goldenen Berg vor allem natürliche Bio-Produkte von heimischen Bauern auf den Tisch. Zum Durstlöschen bietet sich das frische Lecher Leitungswasser an. Wie in allen Hotelbereichen, wird auch im Restaurant die Verwendung von Plastik vermieden. Feinschmecker werden in der von Gault Millau ausgezeichneten „Johannisstübli“ fündig. Während im urigen Hüttenambiente des „Alten Goldenen Berges“ der Winterabend bei einem Fondue seinen kaminfeuer-prasselnden Ausklang findet. Anreize für besonders umweltfreundliche Gäste gibt es übrigens auch: Denn jeder Gast, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, wird mit einer Gratis-Yogastunde belohnt. E-Autos können im Sommer auf den beiden E-Tankstellen direkt auf dem großen Parkplatz hinter dem Alten Goldenen Berg gegen Gebühr aufgeladen werden.
Infos: Goldener Berg, Lech am Arlberg, Vorarlberg in Österreich.
Eine Übernachtung im Doppelzimmer ab 220,- € pro Person inkl. Halbpension.
https://www.wellness-heaven.de/wellnesshotel/goldener-berg/
Das Adler Inn – Tyrol Mountain Resort – nachhaltige Wellnesserlebnisse im Herzen des Zillertals
Ein weiteres Wellness-Kleinod, in dem der Gast beruhigten Herzens abschalten kann, ist das Adler Inn Tyrol Mountain Resort. Ein erfrischend anderes Resort im Herzen des Zillertals, das gerade für Sportler und Naturliebhaber wie geschaffen scheint. Dabei finden Gäste, die mit dem Elektroauto anreisen, im Adler Inn vier moderne Ladesäulen zum Aufladen ihres Urlaubsvehikels vor.
Freizeitaktivitäten im Einklang mit der Natur: Kräuterwanderungen und E-Bike Touren
Ob mountainbiken und wandern oder rodeln und skifahren, die Lage des Adler Inns, nicht unweit des Hintertuxer Gletschers, erlaubt es, die Urlaubstage in jeder Saison aktiv zu gestalten. Der hauseigene Shuttleservice oder der kostenlose Sportbus bringen den Gast dabei umweltschonend ans Ziel seiner Ausflugswünsche. Und auch die hochwertigen E-Bikes können gegen einen geringen Aufpreis im Hotel als nachhaltiges Fortbewegungsmittel genutzt werden. So spiegelt sich die Liebe zur Natur, die die Gastgeberfamilie Stock hegt, auch in den Freizeitaktivitäten wider.
Wie wäre es beispielsweise mit einer geführten Kräuterwanderung? Aufgrund der perfekten Höhenlage (1.400 m) können Gäste direkt vom Resort aus viele kraftvolle und seltene Kräuter sammeln. Die Gastgeberin und ausgebildete Kräuter-Fachfrau Anni kennt die Wirkung der Natur-Apotheke und führt ihre Gäste einmal pro Woche in die Geheimnisse der Wildkräuter ein. Nach der gemeinsamen Wanderung werden die gesammelten Schätze dann unter Anleitung von Anni zu Kräutersalz, Öl oder Tee verarbeitet. Dabei ergänzt der hoteleigene Wildkräutergarten die Kräuter-Zaubereien von Anni. Aufgrund des hohen Umweltbewusstseins der Gastgeberfamilie ist Mülltrennung und Reduzierung im Hotel ebenfalls zum Pflichtprogramm geworden.
Vom Brot bis zur Nudel wird im Adler Inn Resort vieles selbst produziert
So fühlt sich Familie Stock der Natur verpflichtet. Das Brot am Morgen wird beispielsweis von Anni Stock selbst nach alten Rezepten von Tuxer Bäuerinnen hergestellt. Sogar an einem Brotbackkurs können die Gäste des Hauses teilnehmen und die Geheimrezepte dann mit nach Hause nehmen. Dabei stammt das Getreidemehl von Bioquellen aus Oberösterreich und das Korn wird im Adler Inn sogar selbst mit der hauseigenen Getreidemühle gemahlen, denn nur so kann eine schonende und naturgetreue Verarbeitung garantiert werden.
Vom Brot bis zur Nudel wird im Bergresort vieles selbst produziert. Aus Annis Naturküche kommen auch die verschiedenen selbst gemachten Marmeladen, Essige, Öle und Salze, die den Gästen im Restaurant angeboten werden. Andere Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse oder Eier stammen von Zillertaler Bergbauern, Sennereien, Metzgern und Fischhöfen aus der Region. So setzt das Familienunternehmen auf transparente und regionale Kreisläufe.
Sparsamer Umgang mit Ressourcen durch Wärmerückgewinnung und Vollwärmeschutz
Darüber hinaus legt das Adler Inn großen Wert auf Wärmerückgewinnung. So wurde 2021 ein Enthitzer mit der Kühlanlage installiert, sodass mit einem Großteil der Abwärme, die durch den Kühlprozess entsteht, das Hotelwasser erwärmt werden kann. Außerdem trägt der Vollwärmeschutz im Hotel dazu bei, dass 19% der Heizenergie eingespart werden kann. Und so lässt sich auch der 2.000 qm große Mountain Spa ohne schlechtes Gewissen genießen. Ob im Indoor-Pool oder im Outdoor-Sole-Whirlpool (36°C) mit Blick auf den Hintertuxer Gletscher – aquatische Entspannung wird im Adler Inn großgeschrieben. Außerdem sorgen eine finnische Panorama-Sauna (90°C), eine Zirben-Sauna (50°C), ein Kräuter-Dampfbad (45°C) und eine Bio-Kräutersauna für wohltuendes Schwitzvergnügen und für die Stärkung des Immunsystems. LED-Leuchtmittel, die im gesamten Hotel eingesetzt wurden, senken den Energieverbrauch.
In den Bädern wurden wassersparende Duschköpfe und Perlatoren (Luftsprudler) eingebaut, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Außerdem bezieht das Adler Inn täglich frisches Quellwasser aus der dorfeigenen Aigen-Quelle. Bettwäsche oder Handtücher werden nur auf Wunsch gereinigt und mit einem ökologischen Waschmittel gewaschen. Auch geputzt wird mit umweltschonenden Substanzen. A propos, die Zimmerreinigung kann vom Gast jederzeit abbestellt werden. Denn auch so können Wasser, Energie und Reinigungsmittel der Umwelt zuliebe eingespart werden. Außerdem setzt das Adler Inn auf Digitalisierung bei den Daily News, wie Wochen- und Aktivprogrammen.
Infos: Adler Inn Tyrol Mountain Resort, Hintertux in Tirol in Österreich.
Eine Übernachtung im „Double Room Zillertal“ ab 135 € pro Person.
https://www.wellness-heaven.de/wellnesshotel/adler-inn-tyrol/
Die Hochkönigin, ein Spa-Hotel mit eigenem Biobauernhof
Ein weiteres Wellnessjuwel stellt die Hochkönigin im malerischen Örtchen Maria Alm dar. Dabei versteht hier nicht nur die Natur des Salzburger Landes zu betören, sondern auch der Panorama Sky-Spa weiß mit zahlreichen Herzschlagerlebnissen zu überraschen. Allen voran der Nature Spa, der allen Gästen ab 16 Jahren offensteht und sich auf zwei Stockwerke erstreckt. Hier liegen mir beim Entschleunigen die Berge zu Füßen. Dabei bereitet mir das morgendliche Schwimmen im 17 m langen und 5 m breiten Infinity Outdoor-Pool auf dem Dach des Hotels ein ganz besonderes Vergnügen. Auch die Entspannungseinheit im Whirlpool Meerblick wirkt wohltuend.
Neben den Schwimmbädern sorgen acht verschiedene Saunen für ein atmosphärisches Schwitzen. Dabei wartet der Saunameister Markus mit einem Überraschungs-Aufguss in der Eventsauna auf seine Gäste. Aber auch in der finnischen Sauna, der Bio-Sauna oder dem Dampfbad wird der Saunagang dank Kräuterdüften und Klangeinlagen zum Erlebnis. Einen Frischekick erfahre ich im Outdoor Spa-Livingroom aber auch unter den Erlebnisduschen mit Eisbrunnen.
Der Prinzensee – eine Naturschönheit auf dem Gipfel des Natruns
Doch nicht nur im Hotel warten phantastische Ausblicke auf mich. Auch eine Wanderung zum Gipfel des Natruns (1.253 m) in Maria Alm belohnt den Besucher mit unvergleichlichen Naturerlebnissen. Wer den Aufstieg scheut, kann sich auch gemütlich in die Natrunbahn setzen und hinauffahren. Dies sogar kostenlos, dank der Hochkönig-Card, die bei Buchung inkludiert ist. Oben angekommen wartet eine wahre Naturschönheit auf mich: Der funkelnde Speichersee, der auch Prinzensee genannt wird. Zahlreiche Bänke und Liegen rund um den See laden zum Verweilen und Sonne tanken ein. Beim Abstieg bietet sich ein Zwischenstopp im Waldseilgarten an – ein wahrer Spaß für Groß und Klein! Ebenso wie der Waldrutschenpark: über fünf Rutschen gelangt man fast bis ins Tal zurück.
Essen soll Erlebnis sein
Getreu diesem Motto werden die Gäste in der Hochkönigin ab dem ersten Moment verwöhnt. Besonders viel Wert wird dabei auf die Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten gelegt. Diese stammen überwiegend aus dem eigenen Biobauernhof mit Rinderzucht und Hühnerhaltung, die im Einklang mit der Natur steht. Und auch das heimische Bergquellwasser wird zur Reduktion von Flaschentransporten den Hotelgästen angeboten. Um Verpackungsmüll zu vermeiden arbeitet die Hochkönigin mit Mehrweg-Großverpackungen beim Küchenbedarf und verzichtet auf kleine Portionsverpackungen, bei beispielsweise Marmelade, Zucker aber auch Shampoos oder Seife. Außerdem arbeitet das Hotel nach einem umfassenden Mülltrennungssystem.
In den Hotelpools schwimme ich in frischem Bergquellwasser
Dabei sind sich die Gastgeber der Tatsache bewusst, dass alles, was den Urlaub in der Hochkönigin so wertvoll macht, von der Natur geschenkt wird. Gesunde und geschmackvolle Lebensmittel, faszinierende Naturschönheiten und frische Bergluft und dazu viel Ruhe. Um diese Kostbarkeiten zu erhalten, hat sich die Hochkönigin Nachhaltigkeit auf die Hotelfahnen geschrieben. Der bewusste Umgang mit Ressourcen ist ein wichtiger Kerngedanke. So wird das gesamte Hotel mit Fernwärme eines Biomasse-Heizkraftwerks beheizt. Eine Photovoltaik-Anlage wird zur Nutzung regenerativer Sonnenenergie herangezogen, während die Pools mit frischem Bergquellwasser gespeist werden. Die Pools werden bei Nichtverwendung stets abgedeckt und die Saunen werden nach Auslastung und Notwendigkeit beheizt. Außerdem sind in den Bädern wassersparende Armaturen und Spülstopptasten in Gebrauch.
Infos: Die Hochkönigin, Maria Alm im Salzburger Land in Österreich.
Eine Übernachtung im Doppelzimmer „Cosy“ ab 162 € pro Person.
https://www.wellness-heaven.de/wellnesshotel/hochkoenigin/
Adler Lodge Ritten – Nachhaltige Architektur im Herzen Südtirols
Ich liebe Hotels, die mich überraschen. In der Adler Lodge Ritten winkt mir schon bei der Anreise die erste Überraschung: Immer höher schlängeln sich die Serpentinen dem Himmel entgegen und plötzlich öffnet sich, wie von Geisterhand, ein schmiedeeisernes Tor, romantisch versteckt mitten im Wald. Ein kleiner Weg führt mich bis zur „Main Lodge“, dem Hauptgebäude des Hotels, das den Besucher mit einem heimeligen Kaminfeuer, einer offenen Lounge und zwanzig geräumigen Suiten empfängt.
Hier, genau wie in meinem zweistöckigen Family Chalet, herrscht eine kuschelige Wohnzimmer-Atmosphäre. Und das ist kein Wunder. Denn bei der Architektur arbeiteten die Gastgeber mit einem Experten in Sachen hyggeliger Gemütlichkeit zusammen: Mit dem lokalen Architekten Hugo Demetz aus St. Ulrich. Auch authentische Handwerkskunst kommt in der Adler Lodge Ritten dank dem Südtiroler Tischlermeister Michl Harder nicht zu kurz. Dabei achteten die Gestalter des Hauses auf lokale und umweltfreundliche Baumaterialien. So sind Möbel und Fußböden in den Zimmern aus einheimischen Naturhölzern wie Lärche und Eiche gefertigt. Auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen können in der Adler Lodge Ritten Kraft tanken. Denn beinahe alle Bereiche sind mit Rollstuhl befahrbar.
Biodiversität und ein natürliches Ökosystem bilden den Charme der Adler Lodge Ritten
Für faszinierende Überraschungsmomente sorgt auch der Spa. Allen voran der fotogene Indoor- und der nicht minder bildwirksame Outdoorpool. Bei jedem Schwimmzug genieße ich die Aussicht auf den sich ikonisch erhebenden Schlern und Rosengarten. Dabei schwimme ich hier mit gutem Gewissen. Denn der Pool ist mit Regenwasser gefüllt, das mit Sand, Ozon und Chlorelektrolyse aufbereitet wird. Und auch sonst wird im Hotel das gesamte Wasser aus nachhaltigen Quellen verwendet. An Natürlichkeit kaum zu übertreffen ist auch der WaldSpa.
Hier erlebe ich beim Saunieren die kraftvolle Aura der Bäume, den markanten Duft der Erde und die Geräusche des Forsts hautnah. Dabei lockt der WaldSpa mit einem weiteren originellen Wellness-Trumpf: einem kühlen Pool auf hölzernen Stelzen umgeben von Baumgipfeln. Dabei spielte bei der Planung des WaldSpa der Erhalt der lokalen Natur eine maßgebliche Rolle. So wurden die Waldsauna und die Terrasse rund um den bereits bestehenden Baumbestand erbaut. So hatten die Gastgeber die Bewahrung des natürlichen Ökosystems und der Biodiversität im Auge. Wilde Enten, ein Fischteich, Bienenstöcke und eine Wildblumenwiese tragen zum Naturidyll in der Adler Lodge Ritten bei.
In der Adler Lodge Ritten sucht man Einwegplastik vergeblich
Doch nicht nur Biodiversität, auch kulinarische Regionalität spielen in der Adler Lodge Ritten eine große Rolle. So werden viele, der in der Küche verwendeten Produkte lokal und saisonal von landwirtschaftlichen Betrieben aus der Umgebung bezogen. Ein eigenes Kräuterbeet sorgt für die Verfeinerung der Speisen. Hoteleigener Honig versüßt den Gästen beim Frühstück den Morgen. Das gesamte Hotel ist frei von Einwegplastik, einschließlich der Flaschen auf dem Zimmer. Abfall wird selbstverständlich getrennt und recycelt und wenn möglich sogar ganz vermieden. Sämtliche Papierkommunikation findet auf Ökopapier statt. Und so bleibt am Ende einer Reise meist ein Gefühl. In der Adler Lodge Ritten ist es das gute Gefühl, nachhaltig entspannt und einen stillen Ort gefunden zu haben, der über den Alltagsdingen schwebt, ganz nah am Himmel und nur einen Herzschlag von mir selbst entfernt. Und ein solches Gefühl ist für einen Wellnesstrip schon allerhand!
Infos: Adler Lodge Ritten, Oberbozen in Südtirol in Italien
Eine Übernachtung in der „Junior Suite“ ab 253 € pro Person ab 3 Nächten.
https://www.wellness-heaven.de/wellnesshotel/adler-lodge-ritten/
Autorenprofil
Andrea Labonte hat einen außergewöhnlichen Beruf, um den sie viele beneiden: Sie ist seit über 15 Jahren als Hoteltesterin für den Wellnesshotel Guide Wellness Heaven unterwegs. Über ihre Spa-Erlebnisse, außergewöhnliche Destinationen und die skurrilsten Begebenheiten aus ihrem Berufsalltag schreibt sie regelmäßig in ihrer Kolumne „Aus dem Leben einer Hoteltesterin“. Mit über 400 getesteten Wellnesshotels besitzt Andrea Labonte eine breite Vergleichsbasis und weiß, worauf es dem anspruchsvollen Reisenden ankommt. Ihr beruflicher Hintergrund: sie ist internationale Diplom-Betriebswirtin mit Doppeldiplom. Ihre Studien absolvierte sie an der Fachhochschule Mainz und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur in Paris.