14. Deutsch-Französisches Kulturfestival arabesques in Norddeutschland

Am 29. August 1991 unterzeichneten die deutschen, polnischen und französischen Außenminister in Weimar an Goethes Geburtstag die erste Erklärung zur „Zukunft Europas“. Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte Europa erfahrbar werden, seine kulturelle Vielfalt wird darin als „unser wertvollstes Gemeingut“ bezeichnet. Mit dem Thema „Confluences – Zusammenflüsse“ bereichert das Deutsch-Französische Kulturfestival arabesques das Programm 2025 um Begegnungen im deutsch-französisch-polnischen Kulturaustausch.

Deutschland – Frankreich – Polen

arabesques eröffnet das Festival in Kooperation mit der Vertretung der Region Occitanie in Hamburg mit einer Feier zum Deutsch-Französischen Tag der Unterzeichnung der Elysée-Verträge. Es spielt das Harmonic Air Quartett, das mit klassischer Musik, Jazz und Folklore experimentiert und in Frankreich entstandene Kompositionen interpretiert (BallinStadt, 22. Januar). Polen übernimmt im Januar 2025 die EU-Ratspräsidentschaft. Welche Visionen haben Deutschland, Polen und Frankreich für die großen Zukunftsfragen Europas? Löst das Dreieck Frankreich-Deutschland-Polen die deutsch-französische Achse ab? Diese Fragen beschäftigen Jan Opielka (Politikwissenschaftler und freier Journalist) sowie Pascal Thibaut (Radio France International) bei der Debatte „Paris, Berlin, Warschau: Drei für Europa“, moderiert von Ulrike Dotzer (Vorsitzende DFG Cluny) (Warburg Haus, 26. Januar). Um die Freundschaft des deutschen Physikers Gantner mit der Familie Curie, um die Résistance und den Wettlauf zur Atombombe geht es in dem als Thriller anmutenden Sachbuch „Die Formel des Widerstands“ der ausgezeichneten Wissenschafts-journalistin Astrid Viciano (Augustinum Hamburg, 11. März).

Art Klang Performance

In ihren dynamischen „Gemälden des 21. Jahrhunderts“ verwendet die Künstlerin Armelle Maguer Reliefs und ökologische Materialien, deren Taktilität uns näher an das Werk bringt (Espace Armelle Maguer, 21. Februar). In ihrer Fabularismus Lecture Performance „Erde, Mond und das Universum“ stellt Mariola Brillowska, bildende und Medienkünstlerin, Performerin, Autorin, Film- und Hörspielregisseurin ihre improvisiert entstehenden aktuellen Kurzhörspielserie „Radio Tele Funke“ und bietet in „PISS – Polish International Space Station“ Flüge auf den Mond an (in Planung, 4. April). Wie würde Musik aussehen, wenn sie sichtbar wäre? Das fragten sich die Pianistin Naoko Christ-Kato und die Digitalkünstlerin Bette Bayer und verdichten sie Werke von Chopin, Ravel, Debussy sowie selten gespielte Klavierwerke vergessener und verfolgter jüdischer Komponisten in einer einzigartigen Farb-Klang-Welt (Schulungshaus bei Hamburg Wasser, Wellingsbüttel, 7. April). Umbra ist der ultimative Schatten – dort, wo die Vorstellungskraft aktiviert wird und das Gehirn Bilder erzeugt, die normalerweise von der Welt, die uns umgibt, übertönt werden. Darum geht es in der Musik des von Michal Gorczynski (Klarinetten, Elektronik) und Andrzej Izdebski (Elektronik, Gitarren) gegründeten Ensembles Beryllium (in Planung, Indra, 12. April).

Europa Tage Hamburg

Für das Maifest „Majewka“ werden die gefeierte Prusinowski Kompania (Mazurka) und die temperamentvolle bretonische Band Soniou An Norzh (Bal-Folk) erwartet (in Planung, 3. Mai). Dem elsässischen Komponisten Theodore Gouvy wurde der Zugang zum Conservatoire de Paris wegen unüberwindbarer Staatsbürgerschaftshürden verwehrt. Seiner Begabung tat das keinen Abbruch – das Ensemble arabesques bringt die „Serenade en octuor“ in Hamburg vermutlich erstmals seit 150 Jahren zur Aufführung (Elbphilharmonie, Großer Saal, 11. Mai). Nicht nur junge Waise wurden im „Ospedale della Pietà“ in Venedig aufgenommen, auch Babys von Müttern und Familien in Not, unehelich gezeugte und unerwünschte Kinder, finden ihren Weg über die Babyklappe in das Waisenhaus. Vivaldi erkennt das Potential der ihm als Musiklehrer Anvertrauten – und schon bald kommen nicht nur venezianische Kirchgänger, sondern Touristen aus ganz Europa, um das 1. Mädchenorchester der Welt zu bewundern. Diesem Werk widmet sich das deutsch-französische Frauenstimmensemble Voix de Femmes unter der Leitung von Rémi Laversanne (Laeiszhalle, Kleiner Saal, 18. Mai).

Aktuelle Infos unter www.arabesques-hamburg.de

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