Du hast für unser Interview das Kandinsky im Mediapark ausgewählt. Was verbindet dich damit?
Mein Team und ich haben hier im Haus unser Büro, in dem wir die Drehbücher schreiben. Außerdem mag ich es hier und bin mit dem Wirt befreundet, da hat sich das angeboten.

Seit diesem Jahr bist du Ehrenbürger von Köln-Kalk. Wie kommt man zu dieser Ehre, und was bedeutet dir das?
Ich finde, das ist eine sehr nette und lustige Anerkennung. Die ist mir natürlich auch humorvoll verliehen worden. Auf der Urkunde steht übrigens, dass ich mich für das Wohl der Kalker einsetzen muss. Wenn ich das nicht ordentlich mache, bekomme ich lebenslängliches Köln-Kalk-Verbot!

Ist Kalk dein Kölner Lieblingsort?
Da gibt es verschiedene Viertel, die ich super finde. Wo ich allerdings am liebsten bin, ist am Rhein zwischen Langel und Rheinkassel. Da gehe ich sehr oft mit meiner Mutter und ihrem Tibet-Terrier spazieren. Da gibt es einen sehr schönen Weg im Grünen.

Uns Kölnern wird die lustige und lockere Art nachgesagt. Inwiefern hat die Stadt deinen Humor geprägt?
Gerade die Kölner identifizieren sich ein Stück weit mit mir, weil mein Humor als typisch kölsch – oder besser rheinländisch – empfunden wird. Das ist ja auch richtig und so gewollt. Von daher hat mich die Stadt sehr geprägt. Kölner haben übrigens auch einen sehr feinen Sinn für das Absurde, das habe ich ebenfalls übernommen, auch im aktuellen Bühnenprogramm.

Mit welchem deiner Charaktere kannst du dich identifizieren?
Ein bisschen von jeder Figur wohnt in mir. Ich kann jederzeit den spießigen Hausmeister Krause aus mir rauslassen. Und Tommie ist ein Kindskopf geblieben. Getreu dem Grundsatz „Die Dummheit stirbt zuletzt“ ist und bleibt er so bescheuert wie immer. Irgendwie bin ich ein Mix von allen.

Dein neues Bühnenprogramm ist das erste seit zehn Jahren. Wie kommt’s?
Schlicht und einfach dadurch, dass mein Team und ich viele Drehbücher für meine Serien und Filme schreiben. Da findet man keine Zeit, einfach mal drei Monate auf Tour zu gehen.

Hast du das auf der Bühne Stehen denn vermisst?
Absolut. Live spielen ist meine große Liebe. Die ersten Termine, auch in Köln, waren rappelvoll. Sobald ich merke, dass es dem Publikum gut gefällt, bin ich in meinem Element.

Eine deiner Rollen aus dem Programm, „Muhammar, der dümmste Terrorist der Welt“, hat bei TV Total eine herbe Absage bekommen.
Wenn man die Figur aus dem Kontext reißt, kann leicht ein falscher Eindruck entstehen. Das, was passiert ist, ist kein Problem für mich, das ist nichts Persönliches oder Politisches. Ich gucke mir nach wie vor TV Total und Stefan Raab sehr gerne an.

Was können wir in Zukunft von dir erwarten?
Wenn die Tour vorbei ist, muss ich erst mal gucken, was ich danach mache. Aber bald kommt auf RTL ein Spielfilm, bei dem ich die Hauptrolle in sieben verschiedenen Personen spiele. Der Film heißt „Der Blender.“

In deinen Filmen kommt oft Ramsdorfer Kölsch vor. Welches ist denn dein persönliches Lieblingskölsch?
Eine spezielle Nummer eins habe ich gar nicht, aber ich kann dir direkt vier Stück nennen, die ich gerne trinke: Päffgen, Sion, Gaffel und Mühlen Kölsch. Je nach Tageslaune.

Das Gespräch führte Dieter Reindt