Gastrobetriebe sind von der Schließung bedroht

Sinkende Nachfrage und die steigenden Energiepreise – Gastronomen erleben schwierige Zeiten. Nachdem die Corona-Regelungen in den vergangenen Jahren Gastronomiebetriebe finanziell strapaziert haben, sorgt jetzt die Energiekrise für neuen Unmut.

Aufgrund des hohen Kostendrucks möchte die Gastronomie auch in diesem Winter Energie sparen und weniger heizen. Vor allem kleine und ländlich gelegene Betriebe sehen das als letzte Möglichkeit, sich zu retten und die Gastronomie Kultur zu erhalten. Gerade weil in den vergangenen, von Corona geprägten Jahren, kaum Rücklagen gebildet werden konnten, trifft es die meisten Restaurantbesitzer*innen besonders hart. 

Erschwerte Bedingungen für die Gastronomie

Nicht nur die steigenden Energiekosten sind besorgniserregend, die größte Herausforderung ist die damit verbundene sinkende Nachfrage der Gäste. Denn natürlich erleben auch die Verbraucher*innen einen Anstieg ihrer alltäglichen Kosten und achten deshalb mehr auf ihre Ausgaben. Ob ein Restaurant besucht wird, überlegen sich viele zweimal, da es für sie finanziell kaum noch stemmbar ist. Andere wählen beim Restaurantbesuch statt einem üppigen Menü eher eine preisgünstigere Suppe und lassen Nachtisch und Wein weg. Währenddessen müssen die Gastronomiebetriebe nicht nur die Energiekosten begleichen können, sondern auch die steigenden Lebensmittelkosten. Somit sind sie zu Preiserhöhungen gezwungen und werden damit noch unattraktiver für ihre Gäste. 

Rettungsversuche

Um gegen die erschwerten Bedingungen anzukommen, müssen Gastronomen jetzt Lösungen finden. In der aktuellen Situation sehen sich einige verpflichtet, in neue, energiesparende Geräte zu investieren. Ohne größere Investitionen sind Maßnahmen wie zusätzliche Ruhetage und verkürzte Öffnungszeiten möglich. Auch die Raumtemperatur wird bereits in einigen Betrieben gesenkt. Vereinzelt wurden auch Fenster und Türen verdichtet, Bewegungsmelder installiert und Heizsysteme modernisiert. An so vielen Stellschrauben wie möglich wird gedreht, um dem Preisanstieg entgegenzuwirken. Die Besonderheiten, die die aktuelle Zeit mit sich bringt, stellen jedoch einige vor eine große Herausforderung. Faktoren, wie die allerorts vorhandene Personalnot, erschweren die Misere zusätzlich. 

Forderung an die Politik

Die meisten Betriebe sehen sich nicht in der Lage, die steigenden Energiekosten aufzufangen. Die Hoffnung liegt in der Unterstützung durch die Stammkundschaft und in der Politik. Neben den Personalkosten macht der Strom- und Gasverbrauch den Gastronomen ordentlich zu schaffen. Dementsprechend sehen viele der Unternehmer die Politik in der Verantwortung. Die Ampelkoalition hat bereits reagiert und die Mehrwertsteuer für das nächste Jahr gesenkt. Aber viele Gastronom*innen sehen in diesem Schritt keine ausreichende Unterstützung. Die Mehrheit fordert deshalb eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen und eine Obergrenze für Gas- und Strompreise.  

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