7 Fragen an Tomas Tulpe

2014 veröffentlichte Tomas Tulpe sein Album „Wie wär’s mit Senf“. Im Interview sprachen wir über seine Mutter, Stilsicherheit und Inspiration.

Seinen richtigen Namen und sein wirkliches Alter behält Kultmusiker Tomas Tulpe lieber für sich. Der gebürtige Haldensleber lebt inzwischen in Berlin und begeistert von dort aus seine Fans mit skurrilen Songs und witzigen Anekdoten. Am 5. September 2014 veröffentlichte Tulpe mit „Wie wär‘s mit Senf“ 15 neue Songs. Einen Teil davon, aber auch erste neue Tracks und jede Menge Überraschungen warten am 07.03.2015 in der Feuerwache auf euch.

Steckbrief

Alter:laut eigener Aussage 54

Geburtsort:Haldensleben

Wohnort: Berlin

Ausbildung: Alles mögliche

Label: Zett Records

  1. Von Haldensleben nach Berlin – wieso hast du dich für diese Stadt als Lebensmittelpunkt entschieden?  
    Och, eigentlich wäre ich auch gern in der Region geblieben und hätte weiter in Magdeburg gelebt, aber ich musste ständig hin und her fahren. Mein Studio und das Produktionsteam sind in Berlin und ich musste ein Mal in der Woche hinfahren, um die Musik aufzunehmen. Um mir dieses Umhergefahre zu sparen, bin ich halt 2009 nach Berlin gezogen. Direkt in Magdeburg habe ich aber nur vier Jahre gewohnt, den Rest der Zeit mal hier, mal da.   
  2. Hast du noch Kontakt in die Heimat? 
    Ja, zu einigen Freunden von früher, aber ich bin nicht mehr oft da – vielleicht noch drei bis vier Mal im Jahr. Wenn ich da bin, mache ich gern mit meinem Kumpel eine Kneipentour in Magdeburg und wir ziehen dahin, wo etwas los ist. In Haldensleben bin ich nur noch sehr selten, da kann man nicht weggehen und es passiert nicht viel. 
  3. Wie fing das an mit dir und der Musik? 
    Ich hatte früher eine Band, mit der ich schon immer Quatsch gemacht habe. Irgendwann hatten die anderen keine Zeit oder Lust mehr, einer wurde Vater, du weißt ja, wie das bei Bands so ist. Danach habe ich fünf Jahre gar nichts gemacht, bis ich einen Auftritt in der Feuerwache hatte, bei dem ich wieder Lust bekommen habe, auf der Bühne zu stehen, weil es viel Spaß gemacht hat. Die Entscheidung elektronische Musik zu machen, entstand damals aus der Not heraus, weil der, mit dem ich angefangen habe, eben elektronische Musik gemacht hat.  
  4. Dein Durchbruch kam dann mit „Disco“.  
    Der kam noch gar nicht (lacht). Damals war das meine erste Single, die auch ab und an mal im Radio gespielt wurde. Auch bei YouTube haben sich das Lied einige Leute angehört und das kennen die meisten eher, als meine anderen Songs. Eine Zeit lang haben auf den Konzerten alle „Disco, Disco“ gerufen, heutzutage ruft das Publikum aber auch viel nach neuen Songs. Was bei dem jeweiligen Konzert am besten ankommt, kann man vorher nie sagen, das ist ganz unterschiedlich. Auch das Publikum an sich ist in jeder Stadt sehr verschieden – überall gibt es die, die richtig abgehen und die, die einfach in der Ecke stehen. Man hat mir auch mal gesagt: ‚Fahr nicht nach Baden-Württemberg, die verstehen da keinen Spaß!‘ Das Publikum war dann aber super gut drauf.   
  5. Was inspiriert dich zu Themen wie „Schmier mir eine Schnitte“ und warum hast du dein aktuelles Album dem Thema Senf gewidmet?
    Wie du ja sicher weißt, wohne ich noch bei meiner Mutter, die mir immer meine Schnitten schmiert. Deshalb ist sie auch meine Inspiration. Wenn ich morgens mit ihr am Frühstückstisch sitze, hat sie meistens die besten Textideen (lacht). Warum Senf? Das hat mich noch nie jemand gefragt! „Wie wär‘s mit Senf?“ – das klang einfach gut. Die Themen auf dem Album sind sehr vielseitig und man sagt ja auch „überall seinen Senf dazugeben“. So ist es auch bei mir: Ich gebe zu allen Themen meinen Senf dazu.   
  6. Neben deinem skurrilen Sound, ist auch dein Bühnenoutfit mit Hemd, Tennissocken und Brille zum Markenzeichen geworden. Du trägst immer das gleiche, oder? 
    Ich habe schon mal darüber nachgedacht, das zu ändern. Oft schicken mir Leute Fotos von Konzerten und die sehen echt immer gleich aus. Der Raum ist vielleicht ein bisschen anders, aber ansonsten unterscheiden sich die Bilder kaum. Die Tennissocken habe ich noch nicht so lange. Kurz nachdem ich damit angefangen habe, wurde es zum Trend, kurzen Rock mit Tennissocken zu tragen. So ist es bei mir immer: Was ich mache, wird kurz danach zum Trend, einfach, weil es gut ist (lacht). 
  7. Hast du dieses Jahr ein neues Album geplant? 
    Am 13.02.2015 habe ich eine Single aus dem aktuellen Album mit verschiedenen Remixes veröffentlicht – „Hausverbot am Späti“ heißt die. Ein neues Album veröffentliche ich dieses Jahr hoffentlich auch noch, das kommt aber darauf an, wie wir fertig werden – dieses Jahr, nächstes Jahr, das werden wir sehen. 

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