Garantiert kein Ruhetag
Mit Offenheit gehen sie den Themen des Alltags auf den Grund, der bei den Münchnern nicht aus den üblichen Rapklischees besteht. Denn, um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: „Für viele ist Rap weite Hosen, dicke Klunker und Jeeps – für uns nur gute Musik“ (Gute Musik. Musikmaschine. Four Music 2006).
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Garantiert kein Ruhetag
So berichten sie auf ihrer neuen Platte aus dem Leben von Computerfreaks, von nervenden Freundinnen der besten Kumpels oder von dem Wunsch, doch wenigstens einmal auf Platz 80 der Charts zu landen.
Letztere Hoffnung übertrafen sie mit diesem Album um Längen, finden sie sich derzeit sogar auf Platz 7 der Album-Charts. Selten schaffen es Musiker, das Offensichtliche aus unserem Alltag zu filtrieren und es so gut abgestimmt in Wort und Melodie zu überführen, wie wir es vom Blumentopf gewohnt sind. Sie verarbeiten in Liedern wie „Keine Zeit“ gesellschaftliche Probleme, welche an niemandem vorbeigehen. Mit treffenden Analogien, einer mitschwingenden Ironie und ausgefallenen Vergleichen beschallen uns Lieder zum Anstoßen und Feiern ebenso wie der schleichende Zerfall zwischenmenschlicher Beziehungen. Mit ihrer ersten Singleauskopplung „Horst“ zeigen die Rapaholics ihre Experimentierfreudigkeit. Ein Lied, das bis auf den Chorus nur aus Namen besteht und die Quintessenz vermittelt, dass „niemand davor geschützt ist, ein Horst zu sein“. Die Namen in den einzelnen Strophen sind demnach die Repräsentanten unseres Selbst. Was mit „sich zum Horst machen“ gemeint ist? Nun, in Bayern gibt es diese Redewendung mit „Hoeneß“. Nahe den Alpen macht man sich also zum Hoeneß, woanders zum Horst oder Otto… Jedenfalls scheint es kein Entkommen zu geben.


Experimentierfreude und Offenheit schlagen sich auch in den instrumentalen Untermalungen des Albums nieder. Der „Topf“ greift im Vergleich zu den alten Platten häufiger selbst zu den Instrumenten, was den Beats einen anderen Charakter verleiht, als wir es von ihnen gewohnt sind. Für diejenigen, die eine rockige E-Gitarre oder gesangliche Einlagen vom Blumentopf befremden, haben sie im Booklet ihrer CD ihre Position verdeutlicht: „“Musikmaschine“ das ist unsere Musik, diese Songs sind unser Sound, dieses Album, das sind Wir.“
FAZIT: Sie holen einen dort ab, wo man sich selbst nicht erwartet, und ehe man sich versieht, erkennt man sich in vielen Liedern wieder. Ein hervorragendes Album, das auf ihrer Tour durch Deutschland auch in Magdeburg seine Spuren hinterlassen wird.
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