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Hochklassige Regatten beim BMW Sailing Cup auf dem Barleber See

Auf die Segel, fertig, los! Magdeburg kann aufgrund seiner zahlreichen Segelsportvereine als Wassersporthauptstadt Sachsen-Anhalts bezeichnet werden. Wenn Olaf Schwarz von diesem Sport spricht, glänzen seine Augen. „Ich bin bereits mein ganzes Leben lang auf dem Wasser zu Hause. Im Alter von einem Vierteljahr nahmen mich meine Eltern auf ihrem Segelboot mit raus. Später studierte ich Seefahrt und fuhr auf verschiedenen Schiffen durch die Welt“, so der Vorsitzende des 1. Segelsportvereins Barleben. Der Kapitän auf See a.D. steht seit 2010 beim 1. SVBS mit viel ehrenamtlichem Engagement am Ruder. Der 1973 gegründete Verein hat derzeit 73 aktive Mitglieder im Alter von 10 bis 80 Jahren. „Segeln ist wie ein Bazillus. Ist man einmal infiziert, bleibt die Sehnsucht nach dem Sport ein Leben lang brandheiß. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als zu segeln.“

„Unser Ziel ist es, die Jugendarbeit mit der Erfahrung der verdienten und in die Jahre gekommenen Segler, zum Teil sind DDR-Meister und Deutsche Meister darunter, zu kombinieren. Der Verein gehört heute zu den erfolgreichsten Regatta-Segelvereinen in Magdeburg“, so Olaf Schwarz stolz.


Foto: Mathias Sichting

Jeden Mittwoch wird während der Saison ab 17 Uhr auf dem „Barleber“ trainiert. Mit einem Jahresbeitrag von 100 Euro liegt der Vereinsobolus für einen Erwachsenen im bezahlbaren Bereich. Der Segelschein kostet 300 Euro. Teurer wird es, wenn man sich eine eigene Jolle (ab 25.000 Euro) oder ein Boot der Laser-Klasse (ab 6.000 Euro) zulegen möchte. Der Verein hat aber auch eigene Boote, die von Mitgliedern ohne Gefährt genutzt werden können. „Segeln ist, wie unter einer kalten Dusche zu stehen und 100-Euro-Scheine zu zerreißen. Das Gefühl, wie schwerelos über das Wasser zu gleiten und sein Boot kraftvoll, aber fast lautlos gegen den Wind zu steuern, ist unbezahlbar“, sagt der 49-jährige Schwarz abschließend. Während er diese Worte ausspricht, ist es wieder da, das Glänzen in seinen Augen.

Der Segelsport nahm in Magdeburg Mitte der 50er Jahre seinen Anfang. Nach den schweren Nachkriegsjahren wurde vor allem auf der Elbe gesegelt. Aufgrund der Strömungsverhältnisse und des immer stärker werdenden Schiffsverkehrs gestaltete sich dies zunehmend schwieriger. Der Barleber See bot sich als Alternative geradezu an. Das knapp 96 Hektar große „Erbe“ des Mittellandkanal- und Autobahnbaus misst von einem Ufer zum anderen durchschnittlich einen Kilometer. Damit ist er nicht nur groß genug zum „Umhersegeln“, sondern durchaus auch für den wettkampfmäßigen Regatta-Sport geeignet.

„Am 7. und 8. Juli ist die Regatta-Reihe der BMW Schubert Motors auf dem Barleber See zu Gast. Bei diesem Großereignis werden tausende Besucher die Manöver der Schubert-Boote verfolgen.“


Foto: Schubert Motors

Zum fünften Mal lädt Schubert Motors an diesem Wochenende zum BMW Sailing Cup an den Barleber See bei Magdeburg. Damit kann der Wettbewerb für ambitionierte Freizeit- und Regattasegler guten Gewissens als Traditionsveranstaltung bezeichnet werden. Erneut hisst das Team von Schubert Motors gemeinsam mit den Mitgliedern des 1. Segelvereins Barleber See die Segel und wieder führt der Weg zum Deutschlandfinale des BMW Sailing Cups am 6. und 7. Oktober in der Hamburger Hafencity auch über diese Veranstaltung.

Einen exzellenten Blick auf das Geschehen gibt es für die Zuschauer direkt vom Seeufer aus. „Das Interesse wächst von Jahr zu Jahr“, so Ingrid von Zabiensky, die sich innerhalb der unternehmenseigenen Marketingabteilung um den BMW Sailing Cup kümmert. „Wir bauen wieder unsere zweigeschossige BMW Sailing Cup Base auf, die für Zuschauer und Akteure zweifellos der Mittelpunkt der Veranstaltung ist.“ Wie schon in den Jahren zuvor wird der BMW Sailing Cup von Schubert Motors von einem attraktiven und unterhaltsamen Rahmenprogramm begleitet. Auf die Besucher warten unter anderem Livemusik, Tanz, das Kinderland, eine ganz besondere Carrerabahn, ein Formel 1-Simulator, Modenschauen und Akrobatik sowie Fahrzeugausstellungen und Probefahrten. Die fachkundige Kommentierung der Wettfahrten übernimmt Experte Christoph Schumann.

Der BMW Sailing Cup geht 2012 in die siebte Saison. Bundesweit werden zwischen Mai und Oktober 17 Qualifikationsregatten ausgetragen. BMW stellt für alle Regatten sechs Segelboote der Einheitsklasse J80 zur Verfügung. Dabei handelt es sich um wendige Kielboote aus den USA. Die Boote sind 8 Meter lang, haben ein Gewicht von nur 1,5 Tonnen und einen Tiefgang von 1,49 Meter. Die Bootsklasse der J80 ist auch in Europa auf dem Vormarsch, bereits als Einheitsklasse anerkannt und auf vielen Regattabahnen zu finden.

Besucher des BMW Sailing Cups zahlen keinen Eintritt, für Badegäste des Barleber Sees gelten die normalen Preise.

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