Der Ambrosiusplatz Magdeburg

Für unseren Straßencheck begeben wir uns monatlich auf Entdeckungstour durch die Magdeburger Straßen. Im März waren wir am der Ambrosiusplatz in Sudenburg unterwegs.

Die wohl belebteste Ecke in Sudenburg ist die Halberstädter Straße mit ihren vielen Geschäften und gastronomischen Einrichtungen. Der Ambrosiusplatz mit der dazugehörigen Kirche bildet einen der markantesten Punkte und hält für euch jede Menge Möglichkeiten bereit. Wir haben uns umgesehen und möchten hiermit beweisen: Sudenburg ist besser als sein Ruf!

Wenn die Nacht anbricht und der Kirchturm auf dem Ambrosiusplatz sich in Dunkelheit hüllt, wird der ein oder andere von euch bestimmt schon eine der Partys in der Feuerwache besucht haben. „Blue Lines“ und „Schwoof“ gehören dabei wohl zu den Klassikern, bei denen sich die Tanzwütigen im großen Saal und Innenhof versammeln und gemeinsam schöne Stunden verleben. Das selbsternannte „Kulturschutzgebiet“ kann aber viel mehr, als Partys und Konzerte.

Die beiden Galerien „Süd“ und „Da Oben“ zeigen Werke lokaler und überregionaler KünstlerInnen. Ab Anfang März sind die Arbeiten von Sabine Barber und die Malereien von Wolfgang Kaltenborn zu sehen. Der Blaue Salon steht zudem für kleine Theateraufführungen zur Verfügung. Die Galerien waren ursprünglich wenige Meter entfernt, direkt auf der Halberstädter Straße angesiedelt, befinden sich aber seit 15 Jahren in der Trägerschaft des Vereins „Podium Aller Kleinen Künste“, der seit fast 20 Jahren auch der Besitzer der Feuerwache ist. Bereits ab 1897 wurde das Gebäude als tatsächliche Feuerwache genutzt, 1963 geschlossen, um wenige Jahre später als Ausbildungsstätte der Freiwilligen- und Berufsfeuerwehr zu dienen. Seit 1995 ist die ehemalige Feuerwache Kulturzentrum und bietet den Kreativen und Kunstschaffenden der Stadt einen Ort, um miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Projekte ins Leben zu rufen.

Austausch findet auch in den Pubs, dem The Lion und dem 0815, statt, die in unmittelbarer Nähe zur Feuerwache Möglichkeiten bieten, den Abend ausklingen zu lassen. Fast 20 Jahre ist es her, dass The Lion im Dunstkreis des Ambrosiusplatzes eröffnete. Der große Holzlöwe am Eingang begrüßt die Gäste, grüner Teppich und schweres, dunkles Holz erwecken authentisches Pub Flair. Der Thekenbereich zeigt einen Teil der großen Getränkeauswahl: Englische Biersorten, das hauseigene Bier und über 60 Whiskey-Sorten lassen wohl kaum Wünsche übrig.

Nicht nur die Nachtschwärmer unter euch finden am Ambrosiusplatz schöne Gelegenheiten, um zu verweilen. Allerhand zu entdecken gibt es auch in der ehemaligen Alten Apotheke. Beim Betreten des SchöneDingeCafés gegenüber der Kirche, erinnern nur noch die Theke, die dahinter stehenden Regale und die Wandvertäfelung an die vorherige Nutzung.

Seit mehr als sechs Jahren sind die Medikamente kleinen Kostbarkeiten gewichen; liebevoll ausgesucht von der Besitzerin des Cafés. Vintage-Blumentöpfe, kleine Figuren und französische Weinkisten können allesamt von den Besuchern erworben werden. Auf der Theke stehen verschiedene Kuchen hinter einer Glasvitrine dafür bereit, von den Naschkatzen probiert zu werden. Das Angebot an hausgebackenen Spezialitäten wechselt täglich. „Die Kalte Schnauze gehört zu den beliebtesten Kuchen bei uns“, verrät Mitarbeiterin Ariane, die lächelnd auf das schokoladige Schichtgebäck deutet. Ebenfalls schokoladig wird es auch in der Karte, die genauso liebevoll gestaltet ist, wie das gesamte Café. Heiße Vollmilchschokolade mit Lavendel oder weiße Schokolade mit Kokos verfeinert – hier schlägt das Herz von Leckermäulern definitiv höher. Der zweite Raum im Café ist heller, Altrosa und Vintage-Schick dominieren das Erscheinungsbild, hier haben sich bereits einige Gäste niedergelassen, um den Nachmittag in besonderem Ambiente zu verbringen. Das SchöneDingeCafé ist ein Erlebnis für Seele und Augen!

Wohnzimmer-Feeling in deutlich modernerem Ambiente, gemischt mit Stuck- und Kronleuchter-Romantik, kommt im Hairzstück auf. Als eben solches versteht sich auch der Laden der drei Friseurinnen Moni, Steffi und Susi (v.l.n.r.), die sich hinter der Ambrosiuskirche einen Lebenstraum erfüllt haben. Seit einem Jahr bieten sie verschiedene Dienstleistungen rund ums Haar an, auch eure Nägel werden hier kunstvoll verziert. Die drei Magdeburgerinnen profitieren von jahrelanger Erfahrung und Vertrauen zueinander, denn bereits vorher haben die Frauen fünf Jahre lang gemeinsam in einem Salon gearbeitet.

Die Entscheidung, einen eigenen Laden zu eröffnen, haben die Friseurinnen nicht bereut. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so gut anläuft“, sagen sie. Der Salon soll vermutlich bald durch Angebote in Fußpflege und Kosmetik ergänzt werden. Während Susi gerade die frischgeschnittenen Haare einer Kundin föhnt, ist Steffi noch mit dem Schnitt beschäftigt und Moni wäscht die Haare einer weiteren Kundin. Im Hairzstück herrscht viel Betrieb, zu tun gibt es genug. Während wir auf einem der glänzenden Stühle Platz nehmen, werfen wir einen Blick auf den Tresen und wundern uns über die vielen Blumen. „Die haben wir zum einjährigen Geburtstag geschenkt bekommen“, erklärt Susi stolz.

 

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