nur 0:0 gegen schwache Plauener
Bei herrlichstem Herbstwetter pilgerten 7769 Zuschauer ins Neue Stadion Magdeburg.
In der Anfangsphase agierten die Magdeburger Spieler bemüht, aber glücklos. Racanel und Watzka vergaben in den ersten zehn Minuten zwei Chancen. Danach verflachte das Spiel bis zur Halbzeitpause immer mehr. Der VFC Plauen begann die Partie am 8. Spieltag der Regionalliga Nord mit nur einer Spitze erwartungsgemäß defensiv. Der FCM versuchte im Verlauf der ersten Halbzeit verstärkt über außen zu spielen und so den Plauener Abwehrriegel zu knacken.
Die besseren Einzelspieler agierten auf Magdeburger Seite. Vollblutstürmer Radovan Vujanovic schob unaufhörlich seinen Körper zwischen Ball und Gegenspieler und war in jeder Spielsituation anspielbereit. Catalin Racanel versuchte mit seinen schnellen Pässen immer wieder das Angriffsspiel anzukurbeln. Etwas zählbares kam bei den Einzelaktionen allerdings nicht heraus.

Dann der erste Aufreger im Stadion. In der 22. Minute sah Mehmet Dragusha nach einer Schwalbe im Plauener Strafraum die gelbe Karte. Die Zuschauer quittierten diese offensichtliche Fehlentscheidung mit einem gellendem Pfeifkonzert. Der ansonsten gute Schiedsrichter ließ sich von den Protesten der Fans und Spieler aber nicht beeindrucken.
Die lautstarken Fans mussten bis zur 41. Minute warten, bis Vujanovic mit dem Ball gefährlich vor dem Plauener Schlußmann Jiri Hruby auftauchte. Durch eine glänzende Parade verhinderte der kahlköpfige Torwart die Führung des FCM. Halbzeitstand 0 zu 0.
Die Spieler des 1. FC Magdeburg kamen voller Elan als Erste aus der Kabine und wollten den Gästen so demonstrieren, was sie in der zweiten Halbzeit erwarten würde. Wer nun ein Magdeburger- Offensivspektakel erwartet hatte, wurde aber enttäuscht. Der VFC setzte sich nach dem Wiederanpfiff in der Hälfte des FCM fest. Der nervös wirkende Martin Zander ging in der 49. Minute vom Platz und wurde von Stephan Neumann ersetzt. Dem wieder genesenen Neumann merkte man seine fehlende Spielpraxis nach seiner Armverletzung an.
Magdeburg versuchte ohne Erfolg zum Torabschluß zu kommen. Lange Bälle auf die beiden FCM Spitzen wurden weitestgehend abgefangen. Das Publikum forderte nach mehreren Angriffen die Einwechselung vom Ex- Plauener Christian Reimann. Linz gab in der 60. Minute den immer lauter werdenden Rufen der Fans nach und ordert den Stürmer zur Trainerbank. Die Erwartungen an den aggressiv spielenden Stürmer waren sehr hoch. In der 64. Minute kam Reimann zum ersten Mal in Tornähe. Aber auch er nutzte seine Chance nicht und vergab den Führungstreffer. Durch die Einwechselung des vierten Stürmers Pascal Matthias in der 74. Minute erhöhte Paul Linz den Druck auf das Tor der Vogtländer. Dieses schien an diesem Tag aber wie vernagelt. Die Ungeduld der Fans verunsicherte die Spieler zusehends.




Fotos: Stefan Deutsch
Die Plauener Einmannspitze Kai Zimmermann tauchte kurz nach dem Offensivssignal des FCM frei vor Torwart Beer auf und vergab die erste richtig gute Chance des VFC auf die Führung. Die etwa 200 Gästefans hatten den Torschrei bereits auf den Lippen.
Die Partie plätscherte dann bis in die Schlußphase dahin. Die Zeit tickte gegen den FCM. In der 90. Minute dann noch einmal spannende Situationen auf beiden Seiten. Christian Beer konnte bei einem Rückpass von FCM Kapitän Daniel Rosin den Ball nicht annehmen und ließ den Ball zu weit vom Fuß prallen. Der herannahende Vogtländer Ralf Marrack kam einen Schritt zu spät, um den Ball zur Gästeführung einzunetzen. Nach dieser Szene brodelten die Gemüter. Die Spieler versuchten nocheinmal alles, um die Führung doch noch in der letzten Minute zu erzielen.
Vujanovic und Watzka vergaben in der Nachspielzeit noch einmal klarste Chancen. Endstand 0 zu 0. VFC Trainer Hermann Andreev war froh über den gewonnen Punkt und empfand die Punkteteilung als gerecht. Sein Kollege Paul Linz widersprach dem russischen Trainer. Er empfand es als nicht gerecht, wenn eine Mannschaft weitestgehend spielbestimmend ist und letztendlich nur mit einem Punkt vom Platz geht. Er sah ein Spiel auf ein Tor und bemängelte die Einstellung seiner Spieler, die zu wenig Leidenschaft gezeigt hatten. Für die kommende Woche kündigte Linz Einzelgespräche und eine Verschärfung des Trainings an.
Am kommenden Freitag gastiert der 1. FC Magdeburg bei Chemie Leipzig. Der Club spielt ab 19 Uhr in der Leipziger WM- Arena.
FCM: Beer- Bankert, Wejsfelt, Zander (52., Neumann)- Gewelke, Rosin, Racanel (73., Matthias), Watzka, Dragusha (60., Reimann)- Vujanovic, Braham
VFC: Hruby- Hoffmann, Si, Boden, Wendler, Schindler (85., Hoßmang), Paulick, Böhme, Schulze, Soltau- Zimmermann (81., Marrack)