1:2 (0:1) Niederlage gegen den TSV Havelse
„Wir sind unheimlich glücklich, dieses Spiel gewonnen zu haben. Wir haben viele junge Spieler, die noch nie vor so einer Kulisse gespielt haben “, freute sich TSV-Trainer André Breitenreiter nach dem wichtigen Auswärtssieg seiner Mannschaft in Magdeburg.

Lange Gesichter hingegen beim FCM. Minutenlang saßen Spieler auf dem Rasen und starrten ins Nichts. Und genau davor befinden sich die Magdeburger. In den „Wochen der Wahrheit“ hat die Truppe von Wolfgang Sandhowe das erste von drei überlebenswichtigen Spielen vergeigt. Nach einer nicht so schlechten Anfangsviertelstunde ließen sich die FCM-Kicker das Spiel aus der Hand nehmen. Jan Zimmermann hatte in der 18. Minute die erste Großchance für den TSV. Nach einem Querpass verpasste der schnelle Mittelstürmer nur knapp den Ball. Christof Köhne klärte diese brenzlige Situation. Sechs Minuten später die Kopie der ersten Möglichkeit. Diesmal spielte Fabian Wetter nach einem langen Pass in die FCM-Abwehrzone einen scharfen Querpass auf Tozlu, der wenig Mühe hatte zur 1:0 Gästeführung abzustauben.
Magdeburg war geschockt. Bis zum Halbzeitpfiff vom guten Schiedsrichter Christian Dietz aus Kronach passierte nichts erwähnenswertes. Aufopferungsvoller Abstiegskampf und ein unbedingtes Auflehnen gegen das Unaussprechliche sieht anders aus. Dementsprechend laut war das Pfeifkonzert der 3.983 Zuschauer zu Beginn der Halbzeitpause.

Einen gefühlten Knick bekam das Spiel des FCM in der 55. Minute, als Stephan Neumann mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden musste. Für ihn kam der glücklos agierende Maik Georgi. Ausschließlich mit langen Bällen versuchten die Magdeburger zumeist die hoch aufgeschossene TSV-Abwehr zu knacken. Das dies kein probates Mittel war, bemerkte allerdings niemand.
In der 70. Minute schlossen die Havelser einen blitzsauberen Konter durch Beismann ab und bejubelten das 2:0, als wäre ihnen vier Spieltage vor Saisonende der Klassenerhalt gelungen. Das Magdeburger Publikum reagierte auf diesen entscheidenden Treffer mit weiteren Pfiffen und „Absteiger, Absteiger“-Rufen gegen die eigene Mannschaft.
Das der in der 63. Minute für Denis Wolf eingewechselte Koschwitz in der Nachspielzeit per Kopf zum 1:2 traf, interessiert kaum noch jemanden. Der TSV Havelse kam insgesamt offensichtlich mit der Drucksituation besser zurecht und nimmt die drei Punkte dankend mit nach Hause.




Fotos: Mathias Sichting
FCM-Trainer Wolfgang Sandhowe enttäuscht: „In der zweiten Halbzeit hat man keine spielerische Linie gesehen, der Sieg für Havelse geht also in Ordnung.“
Am Ende der Pressekonferenz ergriff Sandhowe noch einmal das Wort und versuchte das Abstiegsgespenst zumindest verbal aus der MDCC-Arena zu verscheuchen: „Ich weiß, dass das eine scheiß Niederlage ist. Wir stehen aber noch einen [Punkt] über dem Strich. Ich will nicht auf heile Welt machen, aber wir müssen jetzt gegen Türkiyemspor und dann gegen Eintracht II gewinnen.“ Objektiv betrachtet hat Sandhowe recht. Aber genau das war auch schon vor der Niederlage gegen den TSV Havelse klar.
Magdeburg bleibt dank des besseren Torverhältnisses (+4) mit 29 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz. Der punktgleiche TSV Havelse hat drei Zähler Vorsprung auf den Tabellensechszehnten Eintracht Braunschweig II.