FCM gewinnt 2:1 gegen Hamburg

Nicht schön, aber erfolgreich: Der 1.FC Magdeburg hat seine Pflichtaufgabe am 22. Spieltag der Regionalliga erfüllt. Mehr aber auch nicht. Der FCM gewann gegen die Reserve vom Hamburger SV mit 2:1 (1:1) und hält Kontakt zum Spitzenduo. René Gewelke und Radovan Vujanovic trafen für die Elbestädter. Gerrit Alexander Pressel erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Die Enttäuschung der Vorwoche war noch spürbar. Mit Plakaten und Sprechchören machten die Fans vor dem Anpfiff ihrem Unmut Luft. Während des Spiels unterstützten die 7474 Zuschauer ihren FCM aber wieder bedingungslos. Gähnende Leere hingegen in der Gästekurve: Die HSV-Fans zogen es augenscheinlich vor, die Profis im Heimspiel gegen Cottbus zu unterstützen. So blieb die Südkurve gänzlich leer. Magdeburg begann engagiert und mit Wut im Bauch. René Gewelke köpfte bereits nach acht Minuten einen Eckball zum umjubelten 1:0 ein. 7474 Zuschauer hofften nun auf ein Schützenfest gegen die Hamburger- wurden aber enttäuscht. Der HSV versteckte sich keineswegs und spielte munter mit. In einem sehr zähen Spiel war der FCM ständig am Drücker, konnte aber nicht überzeugen. Der für Najeh Braham in die Startelf gerückte Christian Reimann war bemüht, erfüllte aber nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. So baute der Club im Angriff zu wenig Druck auf und blieb weitestgehend harmlos. Es herrscht Ebbe an der Elbe. In der 35. Minute kam es, wie es kommen musste: Pressel glich freistehend für die Hamburger aus und ließ zumindest den HSV-Betreuerstab und seine Mitspieler jubeln. Die Fans verabschiedeten ihre Lieblinge mit einem Pfeifkonzert in die Pause. Halbzeitstand 1:1.
Im zweiten Durchgang ähnelte das Spiel der ersten Hälfte. Magdeburg bemühte sich, machte aber viele Fehler im Spielaufbau und strahlte vor dem Tor keine Gefahr aus. Hamburg war stets gefährlich, schwächte sich aber in der 52. Minute selber. Der schon mit Gelb verwarnte Matthias Haas foulte Daniel Bauer an der Mittellinie und sah dafür die Gelb-Rote Karte. Jetzt musste doch etwas für den FCM gehen. Paul Linz erkannte die Situation und brachte den auf seinen Einsatz brennenden Najeh Braham für den glücklosen Reimann (66.).

Nur zwei Minuten später die Erlösung: Radovan Vujanovic zirkelte einen Freistoß unhaltbar für Khalid Sinouh im HSV-Tor um die Hamburger Mauer und erzielte den umjubelten 2:1 Siegtreffer. Schiedsrichter Dr. Manuel Kunzmann aus Bad Hersfeld pfiff die Partie pünktlich ab und ließ die Magdeburger jubeln.
Kleine Randnotiz: Die Mannschaft verschwand nach Spielende ohne sich bei den Fans zu bedanken. Stellt sich die Frage, ob das Tuch zwischen Mannschaft und Fans nach den Ereignissen rund um das Derby zerschnitten ist und das Team so auf Nebenerscheinungen reagiert.


Fotos: Mathias Sichting

Rodolfo Esteban Cardoso meinte nach dem Spiel: „Ich bin wirklich zufrieden. Wir hatten ein schweres Spiel vor uns und haben uns dabei gut präsentiert. Leider fahren wir ohne Punkte nach Hause. Das macht mich traurig. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Bitter, dass wir zwei Tore über Standards bekommen haben.“ Sein Kollege Paul Linz in der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Ich wusste, dass es ein ganz schweres Spiel wird. Wir mussten die Handbremse lösen. Das hat mit dem Kopf zu tun. Wichtig war, dass wir nicht so gut gespielt und trotzdem gewonnen haben. Wir haben verdient gewonnen. Das Spiel gibt der Mannschaft etwas Ruhe. Wichtig ist unter dem Strich nur, dass wir gewonnen haben.“ Auf die Frage, warum Najeh Braham nicht in der Startelf war, meinte Linz: „Najeh steht momentan etwas neben sich. Er muss sehen, dass er nicht immer automatisch spielt. Reimi war gut drauf und bekommt weiter seine Chancen. Heute war er etwas unglücklich. Ich bin aber mit seinem Einsatz und Willen nicht unzufrieden.“ Willen und Einsatz muß der FCM am kommenden Woche in Berlin zeigen. Bei der Reserve von Bundesligatabellenführer Hertha BSC zählt für den FCM wieder nur ein Sieg.

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