Magdeburg gewinnt 4:2 (2:1) gegen Hannover 96 II
Beim 1. FC Magdeburg kann man momentan nicht auf die Defensive bauen. Das Abwehrverhalten der Magdeburger war auch im Heimspiel gegen Hannover streckenweise katastrophal. Hannover 96 II hatte durchaus die Chancen, um dem FCM gefährlich zu werden. Magdeburg gewann aber dank der Offensivabteilung mit 4:2 (2:1) und kann sich nun auf das Sachsen-Anhalt-Derby am kommenden Wochenende freuen.
Bereits in der neunten Minute traf Catalin Racanel per Elfmeter zum frühen 1:0. Lars Fuchs wurde zuvor von 96-Keeper Marcel Maluck im Strafraum von den Beinen geholt und bekam den Elfmeter von Schiedsrichter Robert Hartmann zugesprochen. Im Gegenzug glich Hannover ebenfalls durch einen Elfmeter aus. 96-Stürmer Schmiedebach verwandelte sicher zum 1:1 gegen Matthias Tischer im FCM-Kasten (10.). Die Partie verflachte anschließend etwas. Hannover spielte den besseren Fußball, Magdeburg spielte engagiert.
In der 30. Minute durften die 5135 Zuschauer wieder jubeln: Simon Tüting schickte mit einem feinen Pass Lars Fuchs auf die Reise. Der Neuzugang zeigte seine Klasse und verwandelte abgeklärt gegen Maluck. Halbzeitstand 2:1.
Der FCM kam mit Schwung aus der Kabine und wollte Hannover weiter unter Druck setzen. Nach Wiederanpfiff erkämpfte sich die Baumgart-Elf ihre Chance: Ein Schuss vom stark spielenden Maximilian Watzkas konnte erst kurz vor der Linie geblockt werden (46.). Die 96-Abwehr klärte in dieser Situation für ihren geschlagenen Torwart. Nur neun Minuten später machte es Watzka besser, als er einen von Keeper Maluck vertändelten Ball clever abstaubte und zum 3:1 einschob (55.). In der Folge hatte Magdeburg weitere Chancen durch Vujanovic (56.) und Tüting (60.). Dann häuften sich die 96-Chancen: Nach 67. Minuten flog Jaroslaw Lindner gefährlich an einer scharfen Flanke vorbei und verpasste den Anschlusstreffer nur knapp. Der eingewechselte Boachie setzte drei Minuten später eine Flanke an den langen Pfosten (73.). FCM-Keeper Tischer stand wie angewurzelt in seinem Kasten und blickte dem immer länger werdenden Ball hinterher. Durchatmen beim FCM.
Tischer konnte sich in der 82. Minute noch einmal auszeichnen, als er einen gefährlichen Freistoß von Benny Moritz Hoose aus dem Winkel kratzte und zur Ecke klärte. Danach hatte Hannoveraner sein Pulver verschossen. Magdeburg konterte jetzt im eigenen Stadion und wurde dabei vom Publikum nach vorne gepeitscht. Catalin Racanel spielte in der 85. Minute einen traumhaften Pass auf Lars Fuchs, der mit seinem zweiten Tor des Tages das 4:1 erzielte. Den Endstand stellte der nach seiner Einwechslung gute Boachie per Kopf her. Bei einem Freistoß befand sich die FCM-Abwehr einmal mehr im Tiefschlaf und kassierte das zwölfte Gegentor im achten Spiel. Endstand 4:2.




Fotos : Mathias Sichting
Jürgen Willmann von Hannover 96 nach dem Spiel: „In diesem Spiel steckte eine ganze Menge. Es war eine turbulente Anfangsphase mit einem Elfmeter gegen uns, bei dem wir den Magdeburger etwas geschenkt haben. Unser Elfer kurze Zeit später hätte mit Rot bestraft werden müssen. Das war nicht die einzige Benachteiligung an diesem Tag. In dieser Liga machen diese zwei, drei Prozent dann viel aus.“ Trainer-Kollege Steffen Baumgart sah das Spiel ähnlich: „Ich habe eine umkämpfte Partie gesehen. 96 steht nicht umsonst da oben. Mit der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden. Das Foul beim zweiten Elfmeter war durchaus rotwürdig, da gebe ich meinem Kollegen Recht. Wir hatten die Chancen zur frühen Führung und nehmen den Sieg mit. Ich freue ich auf das Rückspiel und weiß, dass uns 96 am Ende der Saison gefährlich werden kann.“
Kämpferisch war Magdeburg besser und gewinnt verdient das zweite Heimspiel der Saison. Fußballerisch müssen die Ebestädter noch zulegen. Nächstes Wochenende spielt die Mannschaft von Steffen Baumgart beim Halleschen FC. Bei diesem Knaller können die Magdeburger zeigen, dass sie nicht umsonst als Aufstiegsfavorit gehandelt werden.