1:1 in einem guten Derby

Halle gegen Magdeburg. Das Spiel, in dem der Kampf um die fußballerische Vorherrschaft in Sachsen-Anhalt ausgetragen wird. Für viele Fußballfans ist es das Aufeinandertreffer der beiden Mannschaften der Höhepunkt im Kalender. So strömten insgesamt 10254 Zuschauer in das Kurt-Wabbel-Stadion und sahen ein gutes Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Magdeburg entführt in Unterzahl einen Punkt aus der Saalestadt. Schubert (58.) und Watzka (75.) sorgten für die Tore.
Es war ein munterer Beginn vor der Rekordkulisse. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier. Der FCM hatte nach gut zehn Minuten die Partie besser im Griff. Bereits nach zwei Minuten ergab sich jedoch die erste Chance des Spiels für den HFC. Ein toller 25 Meter Freistoß von Stark, köpfte Abwehrspieler Benes aus sechs Metern vorbei. Diese Kombination sahen die aufmerksamen Beobachter der Partie desöfteren. HFC-Trainer Sven Köhler hatte diese Variante wohl in Vorbereitung auf das Derby einstudieren lassen.
Auf der anderen Seite wurde der FCM ebenfalls durch Standards gefährlich: HFC-Keeper Horvat konnte einen Vujanovic-Freistoß in der elften Minute mit einer guten Parade entschärfen. Das Spiel beruhigte sich nach einer Viertelstunde etwas, die beiden Abwehrreihen standen insgesamt sehr sicher. In der 25. Minute dann der Schock für die 3000 mitgereisten FCM-Fans: Die Magdeburger mussten die ausstehenden 65 Minuten in Unterzahl zu Recht kommen, da Daniel Bauer die Rote Karte nach einer Rangelei mit Stark die rote Karte sah. In der etwas unübersichtlichen Situation, die lediglich durch den Linienrichter erkannt wurde, kam Stark mit einer gelben Karte davon. Bauer musste wegen Nachschlagens vom Platz.
Der HFC resultierte in der 31. Minute von der Überzahl und hatte die erste klare Chance der Partie. Kanitz setzte einen satten Schuß aus 16 Metern ganz knapp neben das Tor. Der Situation war ein langer Einwurf vom agilen Stark voraus gegangen. Wer nun dachte, die Hallenser würden nachlegen und den FCM überrennen, wurde enttäuscht. Magdeburg spielte sehr abwartend und stand überraschend sich, war doch die Abwehr das Sorgenkind von FCM-Trainer Steffen Baumgart. Der HFC machte bis zur Halbzeitpause nichts aus der numerischen Überlegenheit. Die beste FCM-Chance hatte dann noch mal Mannschaftskapitän Radovan Vujanovic. Er schlenzte einen Freistoß aus 20 Metern in der 42. Minute über das Tor von Darko Horvat. Neumann wurde zuvor vor dem Hallenser Strafraum gefoult. In der ersten Halbzeit spielte Magdeburg den technisch besseren Fußball, Halle stand sehr kompakt. Halbzeitstand 0:0.


Foto: Mathias Sichting

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Fans des HFC eine kleine Choreografie in ihrer Kurve und läuteten so den zweiten Durchgang des spielerisch gutklassigen Derbys ein. Sven Köhler reagierte in der Halbzeitpause und ließ den Rot-Gefährdete René Stark in der Kabine. Für ihn kam Salim Aydemir ins Spiel.Bis zur 55. Minute spielte sich die Partie wieder zunehmend im Mittelfeld ab. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelwahre.
In der 58. Minute konnte der FCM den Ball nach einem Einwurf nicht klären. Schubert drosch den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar für Matthias Tischer in die Maschen des FCM-Gehäuses. 1:0 für den Halleschen FC.
Magdeburg reagierte keinesfalls geschockt. Vujanovic kam im Gegenzug aus neun Meter zum Schuss, HFC-Keeper Horvat rettete seiner Mannschaft mit einem klasse Reflex die knappe Führung. Das Derby nahm nach dem ersten Tor wieder Fahrt auf. Tischer parierte einen erneuten Schubert-Knaller sensationell und verhinderte so das 2:0 in der 60. Minute.
Nach 66 Minuten betraten die Fußball-Chaoten in der HFC-Kurve die Bühne: Ein Böller aus der Heimkurve landete neben dem Linienrichter und explodierte. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie für fünf Minuten.
Magdeburg verkraftete die Zwangspause besser und kam in der 75. Minute zum umjubelten Ausgleich, als Watzka einen wuchtigen Kopfball nach einer genauen Racanel-Ecke einnetzte. Die Magdeburger belohnten sich für ihr aufopferungsvolles Spiel durch diesen Treffer. In der Folgezeit riskierten beide Mannschaften nichts mehr und spielten nur noch sehr vorsichtig nach vorn. Endstand 1:1.

Magdeburg: Tischer- Probst, Bankert, Prest, Neumann- Bauer, Watzka, Tüting (Gewelke, 90.), Racanel (Zander, 78.)- Vujanovic, Fuchs

Halle: Horvat- Schubert, Lachheb, Kamalla, Benes- Stark (Aydemir, 46.), Finke- David, Hebestreit, Kanitz (Hauk,78.)- Neubert (Müller, 78.)

Weiterführende Links

www.1.fc-magdeburg.de

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