Desaströse 0:3 Heimschlappe gegen Wolfsburger Reserve

Das ist der Tiefpunkt: Magdeburg hat am 24. Spieltag der laufenden Regionalligasaison im wichtigen Heimspiel gegen die Reserve vom Vfl Wolfsburg mit 0:3 (0:2) verloren und nun zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer Holstein Kiel (0:1 in Chemnitz). Damit hat der FCM das dritte Spiel in Folge verloren und bleibt auch im zweiten Spiel ohne Tor. Die Null steht beim Club. Die Diskussionen um Trainer Paul Linz werden lauter. Das Saisonziel kann der Verein nun endgültig abhaken. Für Montag wurde eine außerordentliche Päsidiumskonfernz einberufen. Sportlich begann Magdeburg zu Beginn engagiert. Der sonst so zuverlässige FCM-Abwehrspieler Silvio Bankert ging in der zehnten Minute etwas zu motiviert zu Werke und spielte bei einem Rückpassversuch im Strafraum zuerst den Gegner und dann den Ball. Schiedsrichter Markus Wingenbach aus Altendiez zögerte nicht und pfiff zur Überraschung der Zuschauer Elfmeter für Wolfsburg. Der überragend aufspielende Philipp Kreuels verwandelte gegen Christian Beer im FCM-Kasten sicher zum 0:1. Magdeburg zeigte sich unbeeindruckt und bemühte sich weiter. Die Mannschaft um Kapitän Daniel Rosin machte das Spiel und drückte auf den Ausgleich. Die Jung-Wölfe hielten bei ihrem Gastspiel in Magdeburg dagegen und konnten das Publikum technisch sowie spielerisch überzeugen. In der 25. Minute hatte der FCM das erste Mal Glück: Schiedsrichter Wingenbach sah beim zweiten Wolfsburger Tor ein Foul und pfiff den Treffer ab. Danach hatte man den Eindruck, dass ein Ruck durch das Team von Paul Linz ging. Radovan Vujanovic tankte sich in der 27. Minute stark auf halblinker Position durch die VfL-Abwehr und hatte die erste nennenswerte FCM-Chance. Die Tore machten aber an diesem sonnigen Sonntag die Gäste: Philip Kreuels unterstrich seine starke Leistung mit dem ernüchternden 0:2. Diesmal hatte Schiedsrichter Wingenbach an dem Treffer nichts auszusetzen und zeigte zum Mittelkreis. Die 5825 zahlenden Zuschauer konnten ihren Augen nicht trauen, als in der 33. Minute sogar das 0:3 fiel. Der FCM konnte aber nochmal durchatmen: Schiedsrichter Wingenbach hatte wieder etwas gegen die noch deutlichere Gästeführung und Pfiff das zweite Tor des VfL ab. Magdeburg fand bis zur Halbzeit kein Mittel, um dem VfL gefährlich zu werden. Das „Traumdou“ Vujanovic/ Braham blieb blass. Halbzeitstand 0:2. Ein gellendes Pfeiffkonzert begleitete die dezimierte Clubelf in die Kabine. An der Unterstützung sollte es aber nicht mangeln. Die Fans in der Nordkurve peitschten ihren Verein nach vorne. Unter der Woche lösten Fans und Mannschaft bei einem Treffen die im Raum stehenden Probleme. Die erste gute Szene hatte der VfL. Kurz nach Wiederanpfiff vergab Sefa Yilmaz kläglich die Chance zum sicheren 0:3. Yilmaz tauchte nach einer schnellen Kombination frei vor Christian Beer auf. Die Gesänge der Ultras wurden nach dieser erneuten dicken Gästechance noch lauter. Die Unterstützung noch leidenschaftlicher. Nur auf dem Rasen zogen die Spieler nicht mit. Im Gegenteil: Der VfL kam zu weiteren Chancen. Dabei ging meist Gefahr von VfL-Stürmer Kreuels aus. Er traf in der 56. Minute den Pfosten des Magdeburger Gehäuses. Paul Linz reagierte und wechselte in der 61. Minute gleich doppelt. Der enttäuschende Racanel und der wiedergenesene Neumann gingen vom Platz. Dafür kamen Brendel und Matthias. Das Spiel wurde dadurch nicht besser. Im Gegenteil: Dennis Riemer traf in der 78. Minute zum deutlichen 0:3. Und die Wölfe waren hungrig und konterten weiter: Dabei zimmerte Kreuels den Ball nur einen Minute nach dem Treffer an den Pfosten. Torwart Christian Beer hatte kaum Zeit zum atmen. Der VfL wollte jetzt die Entscheidung und hatte keine Probleme gegen die aufgelöste FCM-Abwehr. Ein weiterer Wolfsburger Angriff landete wieder am Pfosten. Magdeburg hatte in dieser Phase doppeltes Glück. Eine klarere Gästeführung wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen. Bis zum Abpfiff passierte nichts mehr im Magdeburger Stadion. Schiedsrichter Wingenbach erlöste mit seinem Abpfiff die nun völlig verunsicherten Magdeburger. Von der Haupttribüne waren vereinzelte „Linz raus“-Rufe zu vernehmen. Es brodelt beim FCM. Endstand 0:3.


Fotos: Mathias Sichting

Nach dem Spiel meinte VfL-Coach Lorenz-Günther Köstner: „Wir wussten, dass Magdeburg unter Druck stand. Nach der Niederlage in Berlin musste Magdeburg jetzt zu Hause eine Scharte auswetzen. Wir haben den ersten Andrang von Magdeburg abgewehrt. Das war unser Glück. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Unser Sieg ist nicht unverdient, wir hatten ja noch drei Pfostenschüße. Glückwunsch an unsere junge Mannschaft. Wahnsinn, was diese blutjunge Mannschaft heute geleistet hat.“ Sein Kollege Paul Linz: „Blöder hätte es nicht laufen können. Die Mannschaft war nervös. Dann der blöde Elfmeter. Wir haben alles riskiert, alles aufgelöst. Dann kann schon mal so was raus kommen. Wir haben uns selber keine Chancen herausgespielt.“ Kommendes Wochenende kann der Verein im Pokal gegen Germania Halberstadt II Selbstvertrauen tanken. Ob Paul Linz bei diesem Spiel an der Linie steht, entscheidet sich voraussichtlich auf der anstehenden Präsidiumssitzung.

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