FCM ärgert Braunschweig und Wolfsburg und gewinnt Derby Cup

Der 1.FC Magdeburg wurde seiner Rolle als Hecht im Karpfenteich mehr als gerecht. Am Dienstagabend gewann der Regionalligist gegen den Drittligisten Eintracht Braunschweig (2:1 n.E.) und den Bundesligisten VfL Wolfsburg (1:0) und sicherte sich die Trophäe des Derby Cup 2009. Während Wolfsburgs italienische Weltmeister nach der Finalniederlage vom Platz schlichen, feierte die Mannschaft von Trainer Paul Linz mit den Fans. Tausendfach schallte es von den Rängen: „Wir sind die größten der Welt!“.

Ganz Deutschland war an diesem Abend zeuge des Magdeburger Sieges. Das Deutsche Sportfernsehen übertrug ab 18.30 Uhr die Veranstaltung aus dem Magdeburger Stadion live. In der Heimstätte des FCM jedoch eine Minuskulisse: nur 5100 Zuschauer fanden bei kaltem Wetter den Weg in den Magdeburger Fußballtempel. Aus Braunschweig und Wolfsburg reisten nur wenige Fans an. Der Club nutzte seine Heimstärke und trotzte Eintracht Braunschweig im 45 minütigen Aufeinandertreffen im Turniereröffnungsspiel ein 0:0 ab. Im Elfmeterschießen behielt der junge FCM-Torhüter Matthias Tischer die Nerven und parierte gleich zwei Strafstöße der Löwen. Maximilian Watzka und Mehmet Dragusha trafen zum 2:1 Endstand nach Elfmeterschießen.

Im zweiten Spiel des Abends putzte der Vfl Wolfsburg den Nachbarn aus Braunschweig gar mit 3:1. Die Eintracht fuhr sieglos nach Hause und hatte sich den Abend sicherlich anders ausgemalt. Dann der Showdown: Magdeburg gegen Wolfsburg. Der Sieger sollte als erster Gewinner des Magdeburger Derby Cup in die Geschichte eingehen. In einer guten Partie schenkten sich beide Mannschaften nichts. Wolfsburg spielte abgeklärter, Magdeburg setzte viel Einsatz und Herz dagegen. Der unbedingte Wille, den Pokal in der Landeshauptstadt zu behalten setzte sich am Ende durch. Der Sturmtank Najeh Braham staubte einen Reimann-Schuß zum viel umjubelten 1:0 Führungstreffer der Magdeburger ab.

Der VfL bäumte sich noch einmal auf und kam in der Schlusssekunde zu einer letzten Torchance durch Sascha Riether. Zur Erleichterung der blau weißen Fangemeinde jagte Riether den Ball über das Gehäuse von Christian Beer. Kurze Zeit später dann brachen die Dämme: Die Spieler lagen sich in den Armen, die Fans sangen. Radovan Vujanovic nahm den Pokal von FCM-Präsident Volker Rehboldt und Aufsichtsratmitglied Dr. Rüdiger Koch entgegen und reckte ihn in den von Flutlicht umspülten Himmel über Magdeburg. Der Underdog FCM hatte sein Ziel, die großen Nachbarn zu ärgern, übertroffen. Er hat die übermächtigen Gegner ganz und gar verspeist. FCM-Trainer Paul Linz trat aber sofort auf die Euphoriebremse: „Immer schön den Ball flach halten. Durch den Turniersieg heute Abend haben wir nicht gleich automatisch 3:0 in Kiel gewonnen. Wir befinden uns erst eine Woche im Training. Dennoch: Kompliment an die Mannschaft.“ Wenn der Club diese Frühform beibehält kann man sich in der Rückrunde auf spannende Fußballfeste in Magdeburg freuen.


Fotos: Stefan Deutsch

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