FCM gewinnt 1:0 in Kiel
Holstein-Trainer Thorsten Gutzeit warnte seine Mannschaft vor dem Spiel vor dem „Beton“, den die Magdeburger anrühren würden. Und in der Tat, stand der FCM in der Defensive ordentlich. Sich aber nur hinten rein zu stellen, konnte man der Mannschaft von Neu-Trainer Wolfgang Sandhowe nicht vorwerfen. Wie schon bei der Reserve von Hertha BSC (0:2), ließ Sandhowe seine Mannschaft in einer 4-4-2 Formation auflaufen. Denis Wolf und Marko Verkic sollten im Sturm für Gefahr sorgen. Hoffnungsträger Shergo Biran laboriert an einem Magen-Darm-Virus. Allerdings kamen die Gäste von der Elbe trotz der Doppelspitze in Halbzeit eins zu keiner zwingenden Möglichkeit. Diese knapp achtstündige Torflaute hatte ein historisches Ergebnis: Nach 33 Minuten wurde der alte Negativrekord von 437 Minuten ohne eigenes Tor eingestellt. Dieser „Rekord“ bestand seit der Gründung 1965 und geht nun in die Vereinshistorie ein.
Kiel ließ keinen Zweifel daran, wer im eigenen Stadion siegen wollte und bestimmte das Spiel. Die FCM-Abwehr stand jederzeit kompakt und ließ wenig zu. Wenn Holstein doch einmal in die Nähe des FCM-Kastens kam, sorgte Matthias Tischer mit seiner gewohnt ruhigen und sicheren Art für klare Verhältnisse. Insgesamt 2519 zahlende Zuschauer sahen eine niveauarme Partie, die durch den holprigen Rasen im Stadion der Störche nicht besser wurde. Jaroslaw Lindner hatte im zweiten Durchgang zwei Großchancen für die Heimelf. Tischer parierte die Bälle des 22-jährigen Stürmers mit zwei hervorragenden Reflexen (58. und 74.) und hielt so seine Mannschaft im Spiel.

Foto: Mathias Sichting
Sieben Minuten vor dem Abpfiff und nach 487 Minuten ohne eigenen Treffer zeigte der Fußball, was für herrliche Geschichten eben nur dieser Sport schreiben kann. Christof Köhne schob nach einem gut vorgetragenen Konter den Ball im Fallen am langen Pfosten über die Linie ins Tor und drehte selbst ganz verwundert zum Torjubel ab. Nach einem der vereinzelten Nadelstiche über die linke Seite war das Spielgerät nach der Hereingabe von Scharlau durch Freund und Feind zu Köhne hindurchgerutscht. Dieser hatte keine Probleme das Leder zu verwerten. Die 250 mitgereisten Magdeburger Fans durften endlich wieder jubeln. In den letzten Minuten fiel Holstein Kiel nichts mehr ein, um die drohende Niederlage im eigenen Stadion abzuwenden. Der FCM entführte aufgrund der kämpferisch sehr engagierten Leistung nicht ganz unverdient die wichtigen drei Punke aus dem Norden. Für Neu-Trainer Wolfgang Sandhowe war es der erste Sieg im zweiten Spiel.