Auswärtssieg für Magdeburg in Plauen
Dabei legte Plauen einen Blitzstart hin und erwischte Magdeburg bereits nach 61 Sekunden eiskalt. Felix Bachmann traf zur frühen Gästeführung. Nur eine Minute später hätte Bachmann sogar das beruhigende 2:0 erzielen können. Doch war Tischer auf der Hut und konnte gegen den Plauener Angreifer abwehren. Nach dem ersten Schock erholte sich Magdeburg und kam ins Spiel zurück.
FCM-Neuzugang Lars Fuchs markierte in der 15. Minute den Ausgleich. Danach häuften sich die Chancen für die Domstädter, die von 430 Fans ins Vogtland begleitet wurden. Insgesamt sahen 1479 Zuschauer, wie der VFC das Spiel nun mehr und mehr aus der Hand gab. Daniel Bauers Schuss wurde kurz vor dem Tor von der vielbeinigen Plauener-Abwehr geblockt (19.), Fuchs hob den Ball über Torhüter Christian Person (25.). An der Seitenlinie wurde FCM-Coach Steffen Baumgart immer lauter und forderte noch mehr Einsatz seiner Elf. Die Baumgart-Elf zeigte Charakter und kaufte dem VFC den Schneid ab.


Nach einer halben Stunde stand der Gästeblock kopf: Mannschaftskapitän Radovan Vujanovic erzielte mit einem abgefälschten Flachschuss die Gästeführung. Das Spiel war zum Entsetzen des Plauener Publikums plötzlich gekippt. Magdeburg führte nicht ganz unverdient mit 1:2. Vujanovics Treffer wurde zur Freude der Verantwortlichen von seinem Sturmpartner Lars Fuchs vorbereitet, die Investition scheint sich gelohnt zu haben. Die Mannschaft begab sich zum Torjubel zu Trainer Baumgart und demonstrierte Geschlossenheit. Der FCM hat eine Torgarantie: Nur sechs Minuten später jubelte erneut Vujanovic, als er das 1:3 erzielte. Die Pfiffe und Unmutsbekundungen der Plauener Fans wurden mit jedem FCM-Tor lauter. Andreev reagierte und wechselte bereits in der 43. Minute den indisponierten Justus Six aus. Für den rechten Verteidiger kam Daniel Fahrenholz in die Partie. Halbzeitstand 1:3.


Fotos: Mathias Sichting
Nach der Pause knüpfte der FCM gleich wieder dort an, wo er aufgehört hatte. Mit seinem dritten Tor unterstrich Vujanovic seinen Torriecher, als er den Ball gekonnt annahm und an VFC-Keeper Person vorbei schob. Die Magdeburger waren nun klar besser und spielten mit den überforderten Plauenern Katz und Maus. Im weiteren Verlauf hätten durchaus noch mehr Tore fallen können. Eine endgültige Demütigung blieb dem VFC aber erspart, da Magdeburg zu leichtfertig mit den eigenen Chancen umging. Endstand 1:4.
Nach dem Spiel machten die Plauener-Fans ihrem Unmut Luft. Nach verbalen Attacken gegen eigenen Trainer kam es zu Handgemengen mit dem Ordnungspersonal, das die Verantwortlichen vor den aufgebrachten Fans schützen musste. Einige Zuschauer versuchten die Pressekonferenz durch Zwischenrufe zu stören. VFC-Trainer Andreev ließ sich von den eigenen Fans aber nicht aus der Ruhe bringen und sagte: „Nach dem 1:0 waren wir in der Lage, 2:0 in Führung zu gehen. Das ist uns nicht gelungen. Danach haben wir ohne Abwehr gespielt. Heute ist einfach alles zusammengekommen. Ich habe versucht, etwas zu ändern, aber leider konnte ich nur drei Spieler einwechseln.“ Der in der Kritik stehende Coach blickte in die Zukunft und meinte: „Jetzt geht es richtig zur Sache, das wissen wir. Wir werden nun in Hamburg Punkte holen.“ Nach dieser Äußerung gab es wieder Gelächter und Zwischenrufe der eigenen Zuschauer. Steffen Baumgart konnte seine Meinung zum Spiel ohne Zwischenrufe äußern: „Wer so früh in Rückstand gerät, sollte jetzt nicht in Euphorie ausbrechen. Es ist schön, dass wir heute den ersten Sieg eingefahren haben. Man hat aber gesehen, dass noch viel zu tun ist.“ Viel zu tun wird auch Hermann Andreev in den kommenden Tagen haben, wenn man ihn denn lässt.