Der 1. FC Magdeburg verliert bei der Reserve von Hansa Rostock völlig verdient 4:2 (3:1). Ein Debakel. Die siegeshungrigen Rostocker waren den gestandenen Magdeburgern in der Einstellung und im Willen überlegen. Durch individuelle Fehler lag der Club schnell hinten. Kapitän Daniel Rosin wollte den Ball an der Mittellinie lang nach vorne spielen und schoß Tobias Jänicke unbedrängt vor die Brust. Jänicke nutzte diesen Aussetzer des Mannschaftsführers aus und ging frei auf FCM-Keeper Christian Beer zu (13.). Der Rest war Formsache. Nur sechs Minuten später erhöhten die Hansa-Bubies auf 2:0 (19.). Alexander Rahmig staubte einen scharf geschossenen Freistoß, den Beer nicht festhalten konnte, ab. Der Club war völlig neben der Spur. In der 23.Minute dann sogar der dritte Gegentreffer durch Lukimya-Mulongoti. Steffen Baumgarts Vorhaben, an die gute zweite Halbzeit aus dem Wilhelmshavenspiel anzuknüpfen, ging mächtig in die Hose. Die Magdeburger lagen nach 23 Minuten deutlich hinten. Insgesamt sahen 644 Zuschauer in der Rostocker DKB-Arena, wie die Hansa-Reserve wichtige Punkte im Abstiegskampf einfuhr. Unter den Zuschauern waren etwa 450 mitgereiste Magdeburger, die das Treiben auf dem Platz kaum zu interessieren schien. Sie feierten sich und ihren Fußballclub. Steffen Baumgart wechselte in der 34. Minute seinen zweiten Stürmer ein. Seine Defensivtaktik mit nur einer Sturmspitze zahlte sich nicht aus. Neben den von Beginn an stürmenden Radovan Vujanovic gesellte sich Christian Reimann. Der Wechsel machte sich prompt bemerkbar. Der FCM konnte jetzt mehr Druck aufbauen und kam in der 44. Minute zum 3:1. Dann schien sogar doch noch etwas zu gehen: Vujanovic machte das Spiel mit seinem Tor wieder etwas spannender. Baumgarts Halbzeitansprache fruchtete wie am letzten Spieltag: Vujanovic konnte in der 52. Minute mit seinem zweiten Tor den Anschlusstreffer erzielen. Bei strömendem Regen bäumte sich der Club noch mal gegen die drohende Niederlage. Den Sack machte aber die Heimelf zu: Vujanovics Gegenspieler Lukimya-Mulongoti traf mit seinem zweiten Tor zum 4:2 Endstand.
Unglücklich: Mit Silvio Bankert ging wieder ein Magdeburger Spieler frühzeitig duschen. Bankert sah in der 84. Minute von Schiedsrichter Thomas Gorniak glatt Rot. Eine etwas harte Entscheidung. Steffen Baumgart nach dem Spiel: „Wir haben als Mannschaft nicht gezeigt, was wir wollten. Wenn man nach 23 Minuten 3:0 hinten liegt, braucht man sich nicht zu wundern dass man das Spiel verliert. Wenn man dann noch die individuellen Fehler macht, die wir heute gemacht haben, braucht man sich erst recht nicht wundern.“ Baumgart wirkte sichtlich enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft, die wieder eine grottenschlechte erste Halbzeit ablieferte und erst im zweiten Durchgang besser wurde. Rostocks Trainer Axel Rietentiet: „Wir wollten den Sieg erzwingen. Wir wollten auf Konter spielen. Wenn man nach 23 Minuten 3:0 führt hat man alles richtig gemacht. Mich ärgert, dass wir das 3:2 gefangen haben. Dadurch wurde es noch mal spannend. Unterm Strich haben wir gewonnen, das ist wichtig. Noch drei Punkte, dann sind wir durch.“ Gegen die Reserve von Energie Cottbus wird es kommenden Samstag für den Club nicht leichter. Auch die jungen Wilden aus der Lausitz wollen sich gegen die Magdeburger Halbprofis beweisen.