FCM-Sturm versenkt Hansa-Kogge
FCM-Trainer Paul Linz setzte das Wissen um das belastete Torkonto der Hansa-Reserve um und nahm mit Christian Reimann einen weiteren offensiven Spieler in die Startelf. Reimann ersetzte den gesperrten Maximilian Watzka auf der rechten Außenbahn.
Der FCM zog von Beginn an ein frühes Pressing auf und kam in den ersten Minuten zu zwei guten Torchancen durch Najeh Braham. Das druckvolle Spiel der Elbestädter verflachte nach den vergebenen Chancen. Magdeburg blieb spielbestimmend und setzte sich in der Hälfte der Gäste fest. Zwingende Möglichkeiten ergaben sich aus der Feldüberlegenheit nicht. Rostock verteidigte teilweise mit acht Feldspielern. Ein erstes Offensivsignal setzte Hansas Torschütze vom Dienst Guido Kocer. Sein Schuß ging in der 19. Minute weit über das Gehäuse von FCM-Keeper Christian Beer. Rostocks schnell vorgetragene Konter waren bis dahin harmlos.

Dexter Langen traf in der 24. Minute zur überraschenden Gästeführung. Der bundesligaerfahrene Langen setzte sich zentral gegen zwei Magdeburger Abwehrspieler durch und jagte den Ball volley in das FCM-Tor.
Zur Erleichterung der 7725 zahlenden Zuschauer traf Radovan Vujanovic nach starker Vorarbeit seines Sturmpartners Najeh Braham in der 32. Minute zum lautstark gefeierten Ausgleich. Braham setzte sich im Strafraum gegen zwei Gegenspieler durch und bewies mit seinem Pass auf den langen Pfosten Übersicht. Vujanovic musste den Ball nur noch abstauben, um seinen vierten Saisontreffer zu markieren.

Das 1:1 schien bei den Magdeburgern Kräfte frei zusetzen. Braham verfehlte freistehend nur knapp das Tor von Andreas Kerner. Einen Fernschuß von Catalin Racanel hielt der Hansa-Torwart sicher fest. Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe gab es keine weiteren nennenswerten Aktionen.
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit agierte der FCM wieder sehr druckvoll. Radovan Vujanovic tauchte in der 46. Minute freistehend vor dem Hansa-Tor auf. Er ließ einen Gegenspieler im Laufduell stehen und schob den Ball am herauseilenden Hansa-Torwart Andreas Kerner vorbei ins Toraus.

Der 17 jährige Felix Kroos, Bruder von Bayerns Toni Kroos, kam in der 61. Minute für Rostocker ins Spiel. Er konnte aber keine spielerischen Akzente setzen. Hansas Offensivspieler Addy Waku Menga verfehlte bei einem Entlastungsangriff in der 66.Minute aus spitzem Winkel das FCM-Gehäuse nur knapp. Im direkten Gegenzug traf Najeh Braham per Kopf zum 2:1. Er stieg aus fünf Metern vor dem Tor am höchsten in die Luft und verwandelte die maßgeschneiderte Racanel-Flanke.

Brahams Kopfball zum 2:1
Mit der Führung im Rücken wechselte Paul Linz gleich doppelt. Für Christian Reimann war der Arbeitstag in der 80.Minute beendet. Marcel Probst kam für Reimann auf der rechten Außenbahn ins Spiel. In der 82. Minute ging auch Catalin Racanel vom Platz und wurde von Mehmet Dragusha ersetzt. Die 30 mitgereisten Gästefans zeigten trotz der sich anbahnenden Rostocker-Niederlage Humor und feierten mit einer Polonaise die Hansa-Bubis.
Die gewohnt lautstarken Magdeburger Fans erhoben sich in der 87. Minute, als Torschütze Najeh Braham vom Platz ging. Für ihn kam Martin Zander in die Partie.




Trainer Paul Linz „bedankt“ sich bei seinem Wunderkopf


Fotos: Stefan Deutsch
Bis zum späten Abpfiff hatte der FCM noch mehrere gute Konterchancen. Weder Vujanovic noch der eingewechselte Dragusha nutzten die sich ergebenden Möglichkeiten. Endstand 2:1.
Hansa-Trainer Thomas Finck war mit der Art und Weise des Auftretens seiner Mannschaft im Ganzen zufrieden. Das Ergebnis hätte nach seiner Aussage gerne auch anders aussehen können.
Auch Paul Linz machte seiner Mannschaft ein Kompliment. Er lobte sein Team, dass nach dem Rückstand gut ins Spiel zurück kam und in der zweiten Halbzeit viel Druck auf den Gegner aufbaute. Das Experiment mit Christian Reimann wertete Linz als gelungen, auch wenn dieser kein wirklicher Außenspieler ist.
Kurios: Schiedsrichter Manuel Gräfe musste mehrmals die Verantwortlichen auf die schlechten Lichtverhältnisse im Stadion aufmerksam machen. In der 60. Minute wurde das Flutlicht teilweise zugeschaltet. Gräfe war das aber noch nicht genug. Er nutzte eine Spielunterbrechung, um wiederholt auf die einsetzende Dunkelheit hinzuweisen. Erst ab der 75. Minute erstrahlte die Flutlichtanlage des Stadions in vollem Glanz. Die Zuschauer kamen an diesem Sonntagnachmittag in den Genuss eines Flutlichtspiels.
Nächsten Freitag kann der FCM ab 19 Uhr im Flutlichtspiel gegen Energie Cottbus II seine Tabellensituation weiter verbessern. Bis dahin bleiben die Magdeburger auf dem dritten Tabellenplatz der Regionalliga Nord.