Gegenjazzanlage in Magdeburg 2014

Am Samstag, den 25.10.2014 spielt die neugegründete Jazzband Gegenjazzanlage ihr Debüt im Café Central. Vorweg hat sich urbanite mit dem Magdeburger Musiker Christoph Schmitz getroffen, um ihm einige Infos von seinem neuesten Projekt zu entlocken.

Allen Anhängern des gepflegten Jazz wird am Monatsende das Herz aufgehen: Am Samstag, den 25.10.2014 trifft die neugegründete Jazzband Gegenjazzanlage in ihrem Debüt auf die herrliche 20er- Jahre- Atmosphäre des Café Central. Die Gruppe um die Magdeburger Christoph Schmitz (Bass) und Sebastian Symanowski (Schlagzeug), die sich bereits mit der Formation Elektrolloyd einen Namen gemacht haben, vertieft sich in Herbie Hancocks Werke und erfindet den Pianisten zusammen mit Nico Lohmann (Altsaxophon), Birgitta Flick (Tenorsaxophon) und Sebastian Böhlen (Gitarre) neu. Zuschauen und lauschen, wie die funky-groovige Rhytmusgruppe mit den Berufsjazzern harmoniert, könnt ihr ab 20 Uhr – der Eintritt ist frei. 

Hey Christoph, du bist Initiator und Bassmusiker der Band Gegenjazzanlage. Wie bist du zum Jazz gekommen und was hat dich nach Magdeburg verschlagen? 

Ich komme ursprünglich aus dem Münsterland und habe damals schon Bassgitarre und Kontrabass gespielt. Als ich mich für das Studium entschieden habe, war Jazz an den Hochschulen noch nicht weit verbreitet. Ich wollte nicht in der Pop-Rock-Jazz-Schiene landen und habe daraufhin in Hamburg ganz klassisch Musik, mit Hauptfach Kontrabass, studiert. Seit 2003 arbeite ich in Magdeburg im Theaterorchester, die Bassgitarre hat mich aber immer begleitet und mit der Stelle am Theater hatte ich wieder Zeit und Gelegenheit, mich mehr Jazz zu befassen. So entwickelte sich auch die Jazzformation Elektrolloyd, in der schon unser Schlagzeuger und guter Freund Sebastian Symanowski spielte.

Sebastian Symanowski ist gebürtiger Magdeburger und lebt heute in Berlin. Wer gehört noch zum neuen Jazzquintett? 

Dazu gehören unsere Berliner Saxophonisten Nico Lohmann (Altsaxophon) und Birgitta Flick (Tenorsaxophon) und der Gitarrist Sebastian Böhlen.

Wie kam es zur Namensfindung? „Gegenjazzanlage“ klingt ziemlich durchdacht. 

Das war sehr spontan. Jede Band braucht irgendwann einen Namen. Gegenjazzanlage ist ein Wortspiel zu Gegensprechanlage, welches auf dem zweiten Blick gut verkörpert, was unsere Band ausmacht. Es hat eine gewisse Vieldeutigkeit, die mir gefällt. Sebastian und ich sind von Haus aus keine Jazzer, deshalb sind wir irgendwie „gegen“, und eine Band ist auch irgendwo eine „Anlage“, eine Anlage von Musiker. Zudem ist eine Gegensprechanlage etwas, womit zwei Personen kommunizieren und das ist Jazz, wenn er gut ist, für mich: ein Dialog und miteinander reden.

Was zeichnet eure Band aus? Was hebt euch von anderen Bands ab?

In typischen Bands gibt es Personen mit einem eigenen Stil beispielsweise Modern Jazz, wie ihn unsere Saxophonisten spielen, und diese Personen suchen sich Leute, die zu diesem Stil passen – das ist bei uns nicht so. Wir haben alle anderen Hintergründe und versuchen erst den Punkt zu finden, wo sich die verschiedenen Stile treffen, sich die verschiedenen Teile zusammenfinden, wobei die Schere zwischen der funky-groovigen Rhythmusgruppe und den Berufsjazzern weiterhin besteht.

Wieso findet euer erster Auftritt im Café Central statt? 

Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder dort gespielt und finde, dass das Café Central eine herrliche Atmosphäre hat. Auch als Künstler macht es unglaublich Laune dort zu spielen; es ist zwar klein, hat aber eine wirklich großartige Akustik: für einen selber ist der Sound total cool. Und ich kenne keinen anderen Ort in Magdeburg, den ich für diese Art von Musik so stimmungsvoll finde.

von Jens Reuter

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