Hilfe für Obdachlose

Der Winter kann für Menschen, die auf der Straße leben, zum Überlebenskampf werden. Der Verein Sunrise möchte mit seinem Projekt ObdiMa(h)l helfen. Mit einem Bus suchen sie Aufenthaltsorte von Obdachlosen auf und bieten eine Möglichkeit zum Aufwärmen, warme Getränke, Kleidung und Gespräche an.

Der Winter kann für Menschen, die auf der Straße leben, zum Überlebenskampf werden. Der Verein Sunrise möchte mit seinem Projekt ObdiMa(h)l helfen. Mit einem Bus suchen sie Aufenthaltsorte von Obdachlosen auf und bieten eine Möglichkeit zum Aufwärmen, warme Getränke, Kleidung und Gespräche an.

Eigentlich müsste keiner auf der Straße übernachten, denn im Obdachlosen- bzw. Übergangsheim gibt es ausreichend Plätze. Doch nicht jeder will das Angebot nutzen. „Es gibt dort Regeln, die nicht jeder befolgen will oder kann“, erzählt Agnes Alteneder. Zum Beispiel dürfe dort kein Alkohol getrunken werden. Fehlende Privatsphäre oder Angst, die Unabhängigkeit zu verlieren seien weitere Gründe. „Wir möchten mit unserem Projekt die Leute kennenlernen, ihnen kurzfristige Hilfe geben im Sinne von: Ich geb euch etwas Warmes zu Trinken, etwas zu Essen und eine Decke oder einen Schlafsack, damit ihr nicht erfriert. Oder ich fahr euch in das Übergangsheim oder zu anderen Hilfsangeboten“, erklärt Agnes. Seit einem Jahr arbeitet sie als Streetworkerin. Die Idee zu ObdiMa(h)l kam ihr beim Lesen des Buches „Ich muss verrückt sein, so zu leben“ von  Shane Claiborne. Mit einem Freund begann sie das Projekt zu entwickeln, mit dem christlich orientierten Verein Sunrise fand sie weitere Unterstützung und einen Träger für ihre Arbeit. 

Die Gründe sind vielfältig, warum Menschen ihre Wohnung verlieren. „Nach einer Haftentlassung hatten manche keine Wohnung mehr, in die sie zurück kehren konnten. Spielsucht, Alkohol- und Drogenprobleme spielen oft eine Rolle“, weiß Agnes aus Gesprächen. „Aber nicht nur“, sagt Helmut Rebbe. „Es gibt ganz unterschiedliche menschliche Schicksale, Obdachlose, die nicht trinken und keine Drogen nehmen, die eben ganz normal sind.“ Helmut muss es wissen. Bis vor kurzem war er selbst noch ohne festen Wohnsitz, lebte zuletzt im Übergangsheim und hat mit Hilfe von ObdiMa(h)l seit drei Monaten eine eigene Wohnung. Der 48-Jährige hatte eine schwierige Kindheit, lebte bis zur Volljährigkeit in fünf verschiedenen Heimen. „Ich wurde seelisch kaputt gemacht“, erzählt er. Danach wurde die Straße sein Zuhause. Er wurde mehrmals straffällig. Insgesamt saß er über 14 Jahre im Gefängnis. In Einkaufspassagen schnorrte er Geld für Alkohol, der das Leben auf der Straße erträglicher machte, „3,8 Promille war Standard bei mir“, erinnert sich Helmut. Mit seinen Erfahrungen unterstützt er das Projekt ObdiMa(h)l. Er berät das Team im Umgang mit Obdachlosen. „Wichtig ist es die Leute nicht zu bedrängen und sie auf Augenhöhe anzusprechen“, sagt er und fügt hinzu, „ich wünsche mir, dass die Menschen in meinem Umfeld wacher werden und gegenüber Obdachlosen Toleranz zeigen oder die Courage haben, auf die Leute zuzugehen statt von oben auf sie herabzuschauen. Wenn man von der Gesellschaft abgelehnt wird, tut das im Herzen weh und in der Seele.“ Das Projekt ObdiMa(h)l kann man derzeit am besten mit Geld- und Sachspenden unterstützen. Dringend gesucht werden Decken, Winterschlafsäcke, Herrenbekleidung sowie dicke Jacken, Unterhosen, Pullover, Jeanshosen, Mützen und Schals.

Infos: www.sunrise-online.de, Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen., Tel.: 0173/994 44 26

Spendenkonto

Kreissparkasse Altenkirchen,
BLZ 57351030
Konto-Nr. 50013325
Projektnummer 005 ObdiMa(h)l

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