Die neuen Erfahrungen des Denis Wolf
Dabei gibt es durchaus Positives zu berichten über die jüngste Fußballer-Vita von Denis Wolf. Im Januar wurde er das erste Mal zur Nationalelf der Philippinen eingeladen, des Heimatlandes seiner Mutter. Jahrelang hatte sich der pazifische Inselstaat vom internationalen Fußball ferngehalten. Doch seit 2010 sorgt eine Initiative, auch dank Sponsorenhilfe, für den Aufbau eines professionellen Teams. Zusehends rücken dabei auch die fußballerisch aktiven Nachfahren der in alle Welt ausgewanderten Philippiner in den Blickpunkt. Wolf zeigt sich auch Wochen nach den ersten Länderspielreisen immer noch begeistert: „Die Eindrücke sind der Wahnsinn! Das ist mit den Verhältnissen in Deutschland nicht zu vergleichen, es ist etwas komplett anderes.“ Der 29-Jährige wird konkreter, als er über die vertrauten und charakteristischen Sehnsüchte spricht, die eine Nationalmannschaft in einem Entwicklungsland weckt: „Der jetzige Neuaufbau der Fußballelf gleicht einer Revolution. Auf den Philippinen herrscht eine gewisse Armut und die Bevölkerung verbindet mit der Mannschaft eine bestimmte Hoffnung. Nämlich jene, dass ein gutes Fußballteam eine positive Entwicklung des Landes mit sich bringt.“
In fünf Begegnungen erzielte Wolf bislang zwei Tore. Im einzig offiziellen Länderspiel gegen Malaysia (1:1) markierte der FCM-Spieler die zwischenzeitliche Führung. Das Niveau der „Azkals“ (dt. Straßenhunde), die im FIFA-Ranking aktuell auf dem 148. Rang notiert sind, ist allerdings schwer einzuschätzen. „Auch dies kann man kaum vergleichen“, so Wolf, „denn dort wird einfach viel weniger körperbetont gespielt. Man setzt eher auf flinke Spieler. Ich bin mir allerdings sicher, dass mit einem Gegner wie Malaysia auch einige viertklassige deutsche Vereine ihre Probleme hätten.“ Die Ziele der Nationalelf seien mit einer mittelfristig geplanten Teilnahme an einer WM-Qualifikation kleinerer Natur, erklärt er.

Foto: Mathias Sichting
Zurück in Magdeburg holte den Mann mit der Rückennummer 7 der graue Regionalliga-Alltag wieder ein, zudem bekam er mit Velimir Jovanovic und Patrick Bärje Offensiv-Konkurrenz. Wolf, dem von Fan-Seite zum Teil das Image eines „Schönwetterfußballers“ anhaftet, versucht die unbefriedigende Situation einzuordnen: „Kritiker gibt es immer. Wenn ich neun Tore geschossen hätte, würde niemand etwas sagen. Wenn ich mir das allerdings zu Herzen nehmen würde, wäre ich im Fußballgeschäft fehl am Platz.“
Zu retten sei diese Spielzeit laut ihm nicht mehr. Denn auch im Landespokal-Halbfinale beim Haldensleber SC schied der FCM im Elfmeterschiessen aus. Und auch das wichtige Derby gegen den Halleschen FC verlor man mit 0:3.