Jennifer Weist im Interview

Die neue EP „Kaleidoskop“ ist die erste Veröffentlichung auf dem bandeigenen Label. Die Berliner von Jennifer Rostock präsentieren die neuen Songs auf der Herbst-Tour, die am 21.11.2014 auch in der Stadthalle Magdeburg gastiert. urbanite traf Frontfrau Jennifer Weist.

„Als wär‘ diese Welt ein Kaleidoskop“

… heißt es im Refrain des ersten Songs der neuen EP, die am 03.12.2014, am 28. Geburtstag von Frontfrau Jennifer Weist, erscheinen wird. Zwei Tage später erhaltet ihr „Kaleidoskop“ dann auch als Digital-Version in den Shops. Die EP enthält vier neue Songs und ist das erste Release unter dem bandeigenen Label, das ebenfalls den Namen „Kaleidoskop“ trägt. Nach drei Jahren Schaffenspause konnten sich die Fans nicht nur über das im Januar erschienene Album „Schlaflos“ freuen, sondern haben jetzt auch wieder die Möglichkeit, Jennifer Rostock live in Magdeburg zu erleben. Am 21.11.2014 spielt die Berliner Band in der Stadthalle Magdeburg und hat als Support die Kölner Punkrocker von Kmpfsprt dabei. Mit urbanite plauderte Jennifer Weist über die neuen Songs und ihre Einstellung zum Älterwerden:

Jennifer, ihr tourt ja mit „Schlaflos“, aber auch den vier Songs der neuen EP Kaleidoskop. Welche Bedeutung hat für euch persönlich das Kaleidoskop? 

„Kaleidoskop“ heißt der Titelsong der neuen EP, den wir noch vor dem Start der Tour veröffentlicht haben. Wir haben zudem ein eigenes Label gegründet und die EP ist das erste, was wir darüber veröffentlichen. Das Kaleidoskop an sich steht für eine bunte, schnelllebige Welt, aber auch für die Vielseitigkeit, die wir als Band durch die verschiedenen Charaktere und Musikstile verkörpern. Wir wollen uns in keine bestimmte Musikrichtung pressen lassen, sondern fühlen uns in vielen Genres zu Hause. 

Du hast gerade euer Label angesprochen: Wie kam es zur Gründung und was plant ihr? Nachwuchsförderung oder eher Veröffentlichun der eigenen Sachen?

Der Zufall hat uns dabei in die Karten gespielt, denn der Vetrag mit Warner Music ist ausgelaufen. Wir mussten uns überlegen, wie es weitergehen soll und haben in den letzten Jahren immer wieder darüber nachgedacht, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Natürlich birgt das auch ein gewisses Risiko und vielleicht haben wir auch nicht genug Ahnung davon, aber wir wollen uns immer weiter entwickeln. In erster Linie machen wir das erst einmal für die eigene Musik. Wenn es gut läuft, besteht aber auch die Möglichkeit, das auszubauen und beispielsweise Bands, die mit uns auf Tour gehen und auch noch kein Label haben, aufzunehmen. Das ist aber natürlich alles ein Entwicklungsprozess, der noch nicht genau absehbar ist. 

Apropos Nachwuchs, euch  supporten auf dem Konzert in Magdeburg die Punkrocker von Kmpfsprt aus Köln – war das eure eigene Wahl?

Wir suchen uns schon immer die Bands selbst aus, die wir mit auf Tour nehmen wollen. Das sind meistens Leute aus unserem Umfeld, die wir schon kennen und mit denen wir uns gut verstehen. Wichtig ist natürlich auch, dass wir die Musik der Band mögen und dass wir uns vorstellen können, dass das auch den Fans auf den Konzerten gefällt.

Ihr wart schon mehrmals in Magdeburg – woran erinnerst du dich?

Puh, das ist schwer, bei über 600 gespielten Konzerten kann man sich nicht an jede Stadt genau erinnern. Wenn du die Jungs fragen würdest, hätte sicher einer von ihnen eine lustige Geschichte zu erzählen, weil die nach den Konzerten immer noch feiern gehen und sich in irgendwelchen Kneipen rumtreiben. Ich bin ja eher die Langweilige von uns, die sich im Tourbus ausruht und noch einen Film guckt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Jungs in Magdeburg sicher in dem ein oder anderen Strip-Club waren (lacht).

Release-Datum der EP ist an deinem 28. Geburtstag – hast du dir damit einen ganz persönlichen Wunsch erfüllt? 

Das Datum hat einfach super gepasst, weil wir den Leuten, die auf unsere Tour kommen, auch die Möglichkeit geben wollen, die EP vor allen anderen zu kaufen. Am 02.12.2014 spielen wir in Rostock das letzte Konzert der Tour und ich feiere an diesem Abend in meinen Geburtstag rein. Am 03.12.2014 wird die EP für alle veröffentlicht. Natürlich ist das ein sehr persönliches Datum und auch durch das eigene Label eine Sache, die mir sehr am Herzen liegt. Gleichzeitig freue ich mich dann auch, die 27 geschafft zu haben und dem Club der 27er entgangen zu sein (lacht).

In Kaleidoskop singst du „Ich geh auf die 30 …“ – schwingt da Wehmut mit? 

Wir schreiben alle Songs selbst und da hat uns auch noch nie jemand reingeredet, sodass natürlich viel Autobiografisches in unseren Texten verarbeitet wird. Ich bin generell sehr gespannt, was die Zukunft bringt und bin ein Mensch, der gerne altert. Ich möchte nicht noch einmal 19 sein und bin froh, dass alles schon durchlebt zu haben. Für mich ist es wichtig, im Jetzt zu leben und sich auf alles zu freuen, was kommt. Ich habe absolut kein Problem damit, älter zu werden. Ein bisschen Wehmut schwingt eher in „Kein Sommer“ mit – da bedanken wir uns für die geile Festival-Saison bei unseren Fans.

In „Schlaflos“ geht es um Trennungsschmerz, „Schlaflos Pt. 2“ erzählt die Endphase einer Beziehung – müsste die Reihenfolge nicht eine andere sein?

Beide Songs sind zur gleichen zeit entstanden und passen thematisch super zusammen, die Chronologie der Veröffentlichung war für uns nicht so entscheidend, eher, dass sich das Thema wie ein roter Faden durch die beiden Songs zieht. 

Gibt es 2015 ein neues Album?

Wir werden uns auf jeden Fall gleich am Anfang des Jahres an die Planung setzen, neue Ideen sammeln und wieder richtig loslegen!

Produziert ihr wieder in den USA?

Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, weil wir noch nicht wissen, welchen Sound das neue Album haben wird. Es kann gut sein, dass wir etwas Neues ausprobieren.

Die Karte für das Konzert in Magdeburg bekommt ihr auf www.ticcats.de ab 33,85 Euro.

Infos: www.jennifer-rostock.de

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