Musical im Theater Magdeburg
Am 12. Oktober 1971 in New York uraufgeführt, ist „Jesus Christ Superstar“ mit 720 Aufführungen in der Originalinszenierung eines der meist beachteten Musicals der Geschichte. Komponist Andrew Lloyd Webber und Texter Tim Rice haben ein Stück Musikhistorie geschaffen, das wohl nie so wirklich an Aktualität verlieren wird. Wer war dieser Jesus Christus? Weshalb wurde er eigentlich gekreuzigt? Und warum wurde er von Judas Ischariot verraten? All das sind Fragen, die nicht nur für gläubige Menschen von Interesse sein sollten. „Jesus Christ Superstar“ ist Religion zum Anfassen.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen Judas (gespielt von Oliver Polenz), Jesus (Patrick Stanke) und Maria Magdalena (Tabea Scholz). Jesus wird im Stück als Mensch mit Fehlern voller Zweifel dargestellt. Auch, um den Messias so von mythologischen Höhen auf die Erde zurück zu holen. Judas begleitet Jesus mit wachsender Sorge und zynischen Kommentaren. Verzweifelt versucht Judas, seinen Lehrmeister zur Vernunft zu bringen. Denn, Jesus scheint abgehoben zu sein. Er, der Messias, schart fanatische Bewunderer um sich, die ehemalige Hure Maria Magdalena ist seine treueste Jüngerin und alles, was er sagt, gilt als richtig. Personenkult pur. Jesus der Superstar.
Als Jesus mit seiner Anhängerschar nach Jerusalem zieht, wächst ihm ziemlich schnell alles über den Kopf. Auf Kranke und Hilfsbedürftige reagiert er überfordert, sein Jünger Simon Zelotes will ihn an die Spitze eines Aufstands gegen die Römer, sie zu jener Zeit Palästina besetzt hatten, stellen.

Foto: www.theater-magdeburg.de
Judas hat Angst, auf seine Mahnungen reagiert Jesus nicht. Deshalb entschließt sich der „Verräter“ ausgerechnet bei der jüdischen Priesterschaft Hilfe zu suchen, da er überzeugt ist, dass nur diese noch Jesus´ Erlöser-Wahnsinn stoppen könne. Er verrät den Aufenthaltsort Jesu. Beim gemeinsamen Abendmahl erklärt Jesus seinen Jüngern, dass sein Ende nahe und dass Judas ihn verraten habe.
Jesus wird aus dem Garten Gethsemane von Soldaten abgeführt. Und überhaupt wendet sich nun alles zum Schlechten. Die Stimmung im Volk wendet sich gegen ihn, Apostel Petrus gibt vor ihn nie gekannt zu haben. Mit einem Mal wird sich Judas seiner Schuld bewusst, er wollte seinem Freund helfen, nicht umbringen. Judas begeht Selbstmord. Jesus wird gekreuzigt. Die Frage Judas´, die Jesus bis zur Kreuzigung verfolgt, bleibt: „Wer bist du, Jesus?“
Ca. 135 Minuten religiöse Geschichte. Langweilig wird’s nie. Das liegt auch an der meisterhaften musikalischen Umsetzung des Stücks, die bis ins letzte Detail durchgeplant erscheint. Nicht zuletzt minutenlange Standig Ovations am Ende der Rock-Oper zeugen von grandioser Abend-Unterhaltung. Fazit: Unbedingt sehenswert.
Wer Interesse bekommen hat und sich „Jesus Christ Superstar“ nicht entgehen lassen will, hat noch zwei Möglichkeiten dieses Musical der Extraklasse zu bestaunen: Am 24. April, sowie am 11. und 17. Mai heißt es wieder im Neuen Theater Magdeburg: „Jesus, wer bist du wirklich? Mensch? Mythos? Superstar?“
Weiterführende Links
Eventsteckbrief: Jesus Christ Superstar
Homepage des Theater Magdeburg