Teil 2: Der Herausforderer setzt auf die Jugend
Interview mit OB-Kandidat Wigbert Schwenke (CDU)
In den verbleibenen Wochen bis zur Wahl, wird euch urbanite die 6 Kandidaten vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Wigbert Schwenke (47), CDU
ls wohl dienstältester Kandidat ist Schwenke bereits seit 1990 im Stadtrat tätig. Seit 2002 unterstützt er die Arbeit von Wolfgang Böhmer in der Landesregierung – als Mitglied es Landtages. Sein besonderer Fokus liegt auf der Kinder- und Jugendförderung: Als langjähriger Vorsitzender des Unterausschusses Jugendhilfeplanung und stellvertretender Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses hat er einen entscheidenden Anteil an der Gestaltung der heutigen Jugendhilfelandschaft in Magdeburg. Angefangen von den Kindertageseinrichtungen, über die Horte bis hin zu den Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen.
Im urbanite-Interview stellte er sich unseren Fragen.
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Immer gewalttätigere Übergriffe von rechts, dazu der Narvik-Eklat: Magdeburgs Image ist angekratzt. Wie werden Sie dem Problem und aber auch den Ursachen in der Praxis begegnen?
Wigbert Schwenke:
Hier ist eine gemeinsame Kampagne von OB, Stadtrat und gesellschaftlichen Institutionen zur Verbesserung des Images Magdeburgs notwendig. Magdeburg ist nicht rechtsradikaler als andere Städte in Deutschland. Allerdings dürfen extremistische Gefahren auch nicht verharmlost werden. Hier sind sowohl Politik als auch Bürgerschaft gefordert. Das heißt „Hingucken“, Unterstützung von Maßnahmen für Demokratie und Toleranz, Verbesserung der politischen Bildung und öffentlichkeitswirksame friedliche Aktionen für ein weltoffenes Magdeburg.
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Der Altersschnitt der Stadtbevölkerung bewegt sich zusehends nach oben. Muss man sich neuen Herausforderungen stellen und die Stadt für ältere Bürger öffnen oder liegt der Fokus eher auf der Bindung der Jugend an die Stadt?
Wigbert Schwenke:
Sowohl als auch. Der demografische Wandel verpflichtet uns, die Bedürfnisse und Wünsche der älteren Generation im Blick zu behalten. Deshalb plädiere ich u.a. für neue Wohnformen wie Seniorenwohngemeinschaften oder für eine den Senioren angepasste Infrastruktur. Andererseits müssen wir die Stadt auch für junge Menschen interessant machen d.h. auch ausreichende Angebote für Jugendliche vorzuhalten, sowohl in beruflicher als auch in kultureller Hinsicht. Wir brauchen die Kompetenzen der älteren Generation genauso wie die frischen Ideen der jüngeren. Hier will ich auch neue Ansätze für Schnittstellenbildung wie Mehrgenerationenhäuser u.ä. unterstützen.
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Sportstadt Magdeburg: Die Frauenfußball WM im neuen Stadion, die SCM Athleten in Peking, doch wohin geht es dann mit dem Sportstandort Magdeburg?
Wigbert Schwenke:
Die Rahmenbedingungen für den Sport, sowohl Leistungs- als auch Breiten- und Freizeitsport sind hervorragend (Sportschule, Olympiastützpunkt, SCM, FCM, Sportanlagen, viele Vereine im Breitensport). Wenn die Sportverantwortlichen den Weg von wilden öffentlichen Vorwürfen zu gezielter und vor allen schneller Aufklärung und Neuordnung und Stabilisierung der Arbeit finden, ist mir um die Zukunft der Sportstadt Magdeburg nicht bange.

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Leidtragender Nummer Eins der gesamten Spardebatte waren die Kultureinrichtungen. Spart sich Magdeburg in ein kulturloses Tal, wo nur noch finanzkräftige Veranstalter eine Chance haben?
Wigbert Schwenke:
Ein ganz klares Nein! Die Kulturlandschaft Magdeburgs ist immer noch hervorragend aufgestellt. Sowohl bei der Hochkultur als auch bei der Sozio- und Stadtteilkultur haben wir sehr gute und erhaltenswerte Angebote und Strukturen.
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2007 war das Jahr des großen Sparens. Magdeburg kürzte sich gesund. Was bleibt davon 2008? Wo muss nun wieder investiert werden?
Wigbert Schwenke:
Leider wird auch in nächster Zeit nicht jeder Wunsch zu erfüllen sein. Investitions- und Sanierungsprioritäten sehe ich vor allem bei Kindergärten, Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen auch außerhalb von PPP-Maßnahmen. Für die Zukunftssicherung unserer Stadt gilt es aber, die Einnahmesituation zu verbessern. Daher hat die Wirtschaftsförderung ebenfalls höchste Priorität, um die Steuereinnahmen und daraus resultierend die kommunalen Finanzen zu stärken. Hier muss neben der Bestandspflege auch die Neuansiedlung von Unternehmen und die Zusammenarbeit mit der Region verbessert werden.