Der Klub Luise sucht Magdeburgs Pokerkönig
Poker ist in. Das als Glücksspiel verpönte Kartenspiel ist salonfähig geworden und hält nun Einzug in Heim und Gasthof. Der Klub Luise am Hasselbachplatz sucht seit Anfang Februar Magdeburgs Pokerkönig
Rauchschwaden hängen in der Luft, das Licht ist düster, die Stimmung gespannt. Das Kellergewölbe des Klubs Luise scheint wie geschaffen für einen Pokerabend. Fehlen nur noch Al Capone und James Bond. Ein paar der 35 Spieler benehmen sich tatsächlich wie es die Pokerfilme lehren. Sonnenbrille, Kapuze, regungslose Mimik.
„Poker ist zur Hälfte Glücksspiel und zur Hälfte Strategiespiel.“ Luise Wenke, Geschäftsführerin und Namensgeberin des Clubs, hat das erste Magdeburger Poker-Turnier ins Leben gerufen. „Wir haben aus `Spiel mit Luise` einfach `Poker mit Luise` gemacht.“ Wo der spielbegeisterte Gast sonst Dart, Brettspiele, Kicker oder mit der Play Station spielen konnte, wird ab sofort jeden Donnerstag ab 18 Uhr gepokert. „Die Anmeldungen für das Pokerturnier liefen bis Ende Januar. 300 Leute haben sich angemeldet.“

An fünf Tischen wird gespielt, von jedem Tisch kommen drei Spieler eine Runde weiter. Der Gewinner darf nach Las Vegas und dort das Spiel im großen Stil wagen. „Ich denke ich habe gute Chancen auf den Gewinn.“ Mathias Wapenhans ist überzeugt von seinem Können. Seine Strategie: Am Anfang immer nur mit gutem Blatt spielen, damit die Gegner glauben er blufft nicht, und dann bluffen was das Zeug hält. Luise Wenke gibt das OK für den Start. Gespielt wird Texas Hold’em – der Klassiker unter den Pokerspielen. „Nächste Runde Blindserhöhung!“ Erst im zehn, später im fünf Minuten Takt müssen die Spieler ihre Einsätze erhöhen. Das Startkapital jedes Spielers liegt bei 100.000 Euro. Spielgeld versteht sich.

Nach einer Stunde gibt es die ersten Verlierer. Auch Katharina Ehle ist raus. Sie hat mit einem Zehner Pärchen gegen ein As-Pärchen verloren. Schlimm findet sie das nicht. „Ich bin aus Spaß hier.“ Die Poker-Frauen sind hier in der Unterzahl. An diesem Abend sind nur sieben der 35 Spieler weiblich. Liegt das daran, dass Männer die besseren Pokerspieler sind? Mathias hat seine eigenen Erfahrungen gemacht: „Frauen bluffen weniger und gehen lieber auf Nummer sicher.“ Christian Zumpf, einer der Gewinner des ersten Abends sieht das ein bisschen anders: „Frauen sind schwer einzuschätzen. Man weiß nie ob sie bluffen.“ An seinem Tisch saß Gott sei Dank keine Frau. Seine Chancen auf Las Vegas sieht er eher nüchtern. „Darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht.“
Mathias Wapenhans ist leider rausgeflogen. Aber das ist nur halb so wild, heute war er nur zum üben da. Nach zwei ein halb Stunden stehen die Gewinner der ersten Runde fest. Doch keine Pause für Luise. „21 Uhr beginnt die nächste Pokerrunde.“
Wer nach Las Vegas fliegt oder einen der Gutscheine für die Sushi Bar oder den Klub Luise gewinnt, wird im Finale im März entschieden. Übrigens, die Chance auf einen Royal Flush – das höchste Blatt beim Poker – liegt bei 1:649.740.