Der SCM gewinnt seine Saisoneröffnung – das Spiel lässt viele Fragen offen

Testspiele sind in der Regel dazu da, um festzustellen, wie es um das Leistungsvermögen der teilnehmenden Mannschaften bestellt ist. Am Donnerstagabend war man beim SC Magdeburg aber nicht schlauer als vor dem Saisoneröffnungsspiel gegen die dänischen Mannschaft von KIF Kolding. Zwar gewann der SCM vor 1200 Zuschauern in der Hermann-Gieseler-Halle mit 34:25 (16:11), doch war der Gegner einfach zu schlecht, um weitreichende Schlüsse zu ziehen.
„Wir sollten uns von dem Ergebnis nicht blenden lassen“, beeilte sich Zugang Kjell Landsberg nach Schlusspfiff deshalb zu sagen. „Kolding war weit entfernt von seiner Bestform.“ Die Dänen wirkten behäbig, unkonzentriert, als ob ihnen dieser Termin ungelegen kam. Einzig Lars Christiansen schien Freude zu haben, der langjährige Flensburger wechselte vor dieser Saison aus der Bundesliga zu Kolding, in der Gieseler-Halle wurde er mit stehenden Ovationen gefeiert. „Das hat mich sehr gefreut“, sagte Christiansen, der sich noch an sein erstes Spiel in Magdeburg erinnern konnte: „1996 mit Flensburg in der Gieseler-Halle. Mir haben die Knie geschlottert.“
Den Handballern des SCM schlottern zwar nicht die Knie, aber dennoch muss sich Trainer Frank Carstens vor dem ersten Saisonspiel in Flensburg am 1. September so seine Gedanken machen. 18 Fehlwürfe und 12 technische Fehler fabrizierte sein Team – zu viel in einem Spiel gegen einen so schwachen Gegner. Fabian van Olphen wurde wegen einer Schulterzerrung nur phasenweise eingesetzt, Yves Grafenhorst nach einer Hüftprellung 60 Minuten geschont. Andere sprangen in die Bresche, Bennet Wiegert etwa. Mit sieben Toren war er nach Robert Weber (8/2 Siebenmeter) zweitbester Torschütze. Aber auch ein Steffen Coßbau ersetzte Grafenhorst passabel, vier Tore gelangen dem Youngster. Am 27. August gibt es in Meuselwitz den letzten Test gegen die Niederländer aus Volendam, dann kommt schon der Auftakt in Flensburg.


Foto: Mathias Sichting

Für die SCM YoungsterS steht schon am 28. August das Premierenspiel der Saison 2010/2011 an. Beim Wilhelmshavener HV geht es um die ersten Bundesligapunkte, doch Bedenken sind wie auch bei der ersten Mannschaft angebracht. Gegen Zarija Astrakhan aus Russland setzte es eine deftige 29:41-Pleite, zur Halbzeit stand es 17:18. „Die erste Hälfte war okay, in den zweiten 30 Minuten war die Kraft weg“, sagte Torwart Patrick Schulz zum Einbruch. Neun Tage vor dem Auftakt dürfte das aber eigentlich nicht mehr der Fall sein. Es wartet viel Arbeit auf Trainer Christian Prokop und sein Team.

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www.scm-gladiators.de

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