Wie der SC Magdeburg zurück in die Erfolgsspur kam

Ja, auch wir hatten geunkt. 0:10 – so hätte der SC Magdeburg in die Saison starten können. Es wäre das normalste gewesen, bei einem Auftaktprogramm, wie es der SCM hat. Doch schon am ersten Spieltag gewannen die Magdeburger in Flensburg und sorgten erstmals für Aufsehen. Am Samstagabend, man verlor das zweite Spiel in Hamburg, fuhr der SCM nun schon seinen zweiten Saisonsieg ein. Der TV Großwallstadt wurde mit 34:25 aus der Bördelandhalle geschossen (vor einer enttäuschenden Zuschauerzahl von 4854 Beobachtern), ein direkter Konkurrent um einen einstelligen Tabellenplatz wurde gedemütigt, das macht sich immer gut.

Doch was ist so anders an dieser Mannschaft im Vergleich zur letzten Saison, als man teilweise nicht mehr hinschauen mochte (es sei hier an den grandiosen Auswärtssieg in Düsseldorf erinnert), was macht dieses Team so gut? Das ist allen voran der Trainer zu nennen. Frank Carstens, Kumpeltyp mit großem Fachwissen, passt nach Magdeburg wie vor ihm zuletzt Alfred Gislason. Er versprüht Optimismus, steckt (auch ehemalige) Fans mit seiner Euphorie an, holt auch mal selbstständig Spieler zum Spiel ab (wie Benjamin Meschke, der vor dem Großwallstadt-Spiel mit den YoungsterS auf dem Weg nach Edewecht war, aufgrund Kjell Landsbergs Krankheit aber von Carstens in Königslutter abgepasst wurde). Der Trainer ist ein akribischer Arbeiter, schafft es immer wieder sein Team perfekt auf den jeweiligen Gegner einzustellen. Carstens war es auch, der zusammen mit Manager Marc Schmedt (noch so ein Vertreter der neuen Sympathiewelle) den Kader zusammenstellte. Sie wählten den richtigen Weg, gaben – statt wie in letzter Zeit viel Geld für wenig Spieler – etwas weniger Geld für ein paar mehr, aber dennoch gute Spieler, aus. Jure Natek ist der erhoffte Scorer, Landsberg ein Kämpfer wie man ihn gebraucht hat, Damir Doborac, Zsolt Balogh und Tim Hornke stehen als Alternativen bereit.

Zum Erfolg trägt aber auch ein weiterer, nicht unwesentlicher, Teil bei: die Disziplin. In Flensburg überragend (nur fünf technische Fehler), bei der Niederlage in Hamburg nicht vorhanden (18 technische Fehler), gegen Großwallstadt, so wie Carstens es nach der HSV-Pleite versprach, wieder da. In der ersten Hälfte, zur Pause stand es 20:11, gab es nur zwei technische Fehler. Merke: Spielt der SCM diszipliniert, ist vieles möglich in dieser Saison. Vielleicht schon am kommenden Mittwoch der nächste Sieg. Dann geht es gegen die Rhein-Neckar-Löwen.


Fotos: Lars Frohmüller

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